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das Dunkle und das Kind

  • Lichtsammlerin
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das Dunkle schwebt durch alle Gassen
will Aufmerksamkeit um jeden Preis
streckt seine dürren Hände aus und greift sich
alles was es greifen kann
saugt Leben aus und hinterlässt nur leere Hüllen
blutrot malt es das Schicksal an
die fromme Nonne schlägt das Kind
gute Menschen zeigen mit dem Finger
auf den Bösen sie alle sammelt das Dunkle ein
spuckt ihre Seelen aus
bis ein Kindelein ganz still und rein
das noch nichts vom Dunklen weiß
mit seinem puren Herzenschein
das Dunkle fest umarmt
es mit wahrer Liebe ganz umgarnt
das Dunkle so ins große Licht eingeht
und nie mehr als sein Schatten wiederkehrt
 
Hallo Kirsten,
 
das Bild gefällt mir sehr gut. Ein Kind mit reinem Herz umarmt das Dunkle ganz fest mit wahrer Liebe - und das Dunkle geht ein ins Licht. Wunderschön.
Wobei natürlich - ohne Licht kein Schatten, ohne Dunkel kein Licht... aber hier begreife ich das Dunkel als eine Metapher für das "Böse", insofern ist es stimmig.
Bei dem Vers saugt Leben aus und hinterlässt nur leere Hülle würde ich an "Hüllen" ein n dran hängen. Oder du baust ein "die" ein, dann wäre der Singular klar erkennbar (hinterlässt nur die leere Hülle).
 
 
Gerne gelesen.
LG
Lichtsammlerin
 
Hallo Lichtsammlerin,
 
vielen Dank für deine lieben Worte. Es freut mich, dass das Bild des unschuldigen Kindes dir gefällt. Ja, die physikalische Definition von Dunkelheit ist ja das Fehlen von Licht. Wenn man in einem dunklen Raum das Licht anknipst, verschwindet die Dunkelheit. Genauso kann metaphorisch das Licht eines unschuldig liebenden Kindes das Dunkle "ins Licht bringen". Auch ist mit dem Dunklen die eine dualistische Seite des Ganzen gemeint, die wir durch das Bekämpfen und durch unsere Angst davor/vor uns selbst erst zu einem Monster machen. Du hast recht, die Welt existiert nur durch Gegensätze, daher gibt es Licht und Dunkel. Auf einer höheren Verständnisebene, wenn man diese Natur der Dinge akzeptiert und nicht mehr gegen das Dunkle oder einen Teil seiner selbst ankämpft , wird das Licht , so glaube ich, irgendwann im Zenit stehen und keinen Schatten mehr abwerfen.
 
Danke für deinen Hinweis bezüglich "Hülle". Ich werde es in Hüllen ändern.
 
Liebe Grüße,
Kirsten
 
Hallo Kirsten,
 
ja, Dunkelheit = Abwesenheit von Licht, Licht = Anwesenheit von? Licht? Wie auch immer
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Ob das Licht irgendwann keinen Schatten mehr werfen wird? Physikalisch ginge das nur im leeren Raum, übertragen verstehe ich aber worauf du hinaus willst. Die Akzeptanz spielt dabei sicher eine wichtige Rolle, denn je mehr man etwas unterdrückt/verdrängt, drängt es sich auf und wird präsent. Erst wer seine Energie nicht darauf verschwendet das Dunkle aus seinem Leben zu verbannen, kann sie darin investieren das Licht zu vermehren.
Schöne Gedanken..
 
LG
Lichtsammlerin
 
  • Lichtsammlerin
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