(aus dem Fundus)
Das Einhorn grast im Tale
in Lunas bleichem Strahle.
(So heißt des Mondes Schein
in klassischem Latein.
Der Grieche sagt: Selene
beleuchte jene Szene.)
Es liebt die weite Wiese,
denn frisch und grün ist diese.
Auf seinem Haupte vorn
entspringt ein langes Horn,
gar zierlich und gedrechselt,
dass niemand es verwechselt
mit einem schlichten Pferd.
Das wäre ganz verkehrt.
Es ranken sich Legenden
um seine zarten Lenden.
Ein Dichter spitzt die Feder.
Er tritt an sein Katheder,
das Einhorn zu besingen,
doch wills ihm nicht gelingen.
Sein Wortschatz ist zu klein,
des Mondes Silberschein,
der Nacht geheimem Weben
in Versen Klang zu geben.
Das Einhorn ungerührt
des Dichters Qual nicht spürt.
Ob männlich oder weiblich -
es ist halt unbeschreiblich.
Es duften Nachtviolen
und bald bekommts ein Fohlen.
Nur eins sein Herz betrübt:
Dass es - es gar nicht gibt...
Das Einhorn grast im Tale
in Lunas bleichem Strahle.
(So heißt des Mondes Schein
in klassischem Latein.
Der Grieche sagt: Selene
beleuchte jene Szene.)
Es liebt die weite Wiese,
denn frisch und grün ist diese.
Auf seinem Haupte vorn
entspringt ein langes Horn,
gar zierlich und gedrechselt,
dass niemand es verwechselt
mit einem schlichten Pferd.
Das wäre ganz verkehrt.
Es ranken sich Legenden
um seine zarten Lenden.
Ein Dichter spitzt die Feder.
Er tritt an sein Katheder,
das Einhorn zu besingen,
doch wills ihm nicht gelingen.
Sein Wortschatz ist zu klein,
des Mondes Silberschein,
der Nacht geheimem Weben
in Versen Klang zu geben.
Das Einhorn ungerührt
des Dichters Qual nicht spürt.
Ob männlich oder weiblich -
es ist halt unbeschreiblich.
Es duften Nachtviolen
und bald bekommts ein Fohlen.
Nur eins sein Herz betrübt:
Dass es - es gar nicht gibt...