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Feedback jeder Art Das Monster unterm Bett

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  • my.lousy.poetry
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Das Monster unterm Bett

Ich leg mich hin, die Glieder schwer
Der Tag hat längst sein Licht verloren
Doch unterm Bett, da flüstert's her
Ein dunkles Wesen ist geboren

Dunkle Schatten tanzen an der Wand
Ich hör ein Kratzen dumpf und schwer
Auf meine Schulter fasst die kalte Hand
Es steigt hinauf, es will noch mehr

Die Angst ist groß, raubt mir die Luft
Saugt die Wärme aus meinem Blut
In meiner Nase, ein strenger Duft
Die Finsternis weiß, was sie tut

Ich will nicht, doch ich muss hinab
Muss wissen, was es gerade macht
Vorm Blick nach unten Angst gehabt
Der Schlag trifft mich dann in finst'rer Nacht

Ich erstarre und mir wird nun klar
Mein Schatten lachte fürchterlich
Es war in mir, es war stets da
Das Monster, das mich quält, bin ich
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo my,

Dein Gedicht erinnert mich entfernt an Georg Trakls Sonett "Das Grauen". Besonders der letzte Vers: "Da bin mit meinem Mörder ich allein."

Dein Text hat auf jeden Fall Potential. Für meinen Geschmack allerdings an manchen Stellen noch etwas zu viel Pathos und einige Reimschulden, also etwas abgedroschene Bilder, die einem dürftigen Reim geschuldet sind; z. B. "… raubt mir die Luft / … ein strenger Duft". Ein strenger Duft ist eigentlich ein Gestank, aber ein Pups im Bett wirkt nicht sonderlich furchteinflößend. Da merkt man es am deutlichsten, aber auch andere Reime sind grenzwertig, weil sie Prägnanz dem Reim opfern.

Bleib auf jeden Fall dran! Düstere gereimte Gedichte sind deutlich anspruchsvoller als heitere (und auch Trakl ist manches Mal daran gescheitert, auch wenn er einige sehr geniale Einfälle hatte). Denn eine einzige unpassende Wendung kann die ganze mühevoll aufgebaute Atmosphäre ruinieren.

Herzliche Grüße
Dein
 
Hallo dein eigen,

tatsächlich bereitet mir selbst auch genau diese Zeile Bauchschmerzen. Ich poste hier aber gerne die Gedichte in einem frühen Status, da das Feedback hier oft sehr wertvoll und hilfreich ist so wie deines jetzt. Ich werde diese Zeile definitiv noch verändern.

Vielen für die genommene Zeit!
 
  • my.lousy.poetry
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