Feedback jeder Art Depression

[my.lousy.poetry]

Depression

Es fühlt sich an, als liegt ein graues Tuch auf allem,
eine unsichtbare Last, die niemand sieht.
Man wacht nicht mehr auf,
man steigt nur aus dem Traum in den Tag.
Und die Welt läuft weiter, wie eine Maschine,
die längst vergessen hat, wozu sie gebaut wurde.

Irgendwann wird es wieder besser.
Doch was, wenn "irgendwann wieder"
nur ein endloser Kreis ist,
der nie beginnt und nie endet,
ein müdes Drehen im Nebel der Sinnlosigkeit?

Depression – das keine Krankheit sein,
das ist die ungeschönte Antwort der Welt,
die sich selbst betrachtet
und trotzdem immer weiter macht.

Vielleicht ist es nicht krank, so zu fühlen.
Vielleicht ist krank,
wer noch lacht, wer noch glaubt,
dass alles sei normal.

Denn wer wirklich sieht, der leidet.
Und wer nicht leidet,
der blendet sich mit künstlichem Licht,
mit Lärm, mit Eile, mit kleinen Siegen
gegen die Leere der Bedeutungslosigkeit.

Ignoranz – das ist unser einziger Schutzengel,
blind, taub, selig.
Sie hält uns warm, wo die Wahrheit uns friert.
So tanzen wir auf Gräbern und nennen das Leben.

Und das Gegenteil von Depression?
Nicht Glück, nicht Heilung –
sondern der Rausch der geistig Verwirrten,
die das Feuer für Sonne halten,
und in den brennenden Flammen
von Glückseligkeit singen.