Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Der achtzehnte Zweite Fünfundneunzig

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • Hera Klit
    letzte Antwort
  • 1
    Antworten
  • 294
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Der achtzehnte Zweite Fünfundneunzig
 
Dort, wo man dich nicht achtet, kannst du nicht bleiben.
Das war unsere späte Erkenntnis.
Du hattest die Kleine im Arm und ich trat dem alten Kadett ins Kreuz.
Warum sind Frauen immer so schön, wenn sie kämpferisch sind?
Unser Auszug aus Ägypten war überfällig gewesen.
Fast hätte ich dich verloren, weil sie Stimmung gegen dich machten.
Wir wurden eine Kleinfamilie ohne Wurzeln in der
Fremde, kaum achtzig Kilometer weg von den Fleischtöpfen,
zu denen wir nie zurückkehrten.
Das sind unumkehrbare Lebensentscheidungen.
Und irgendwann, wenn ihre Kraft nachlässt, flehen
sie dich an, heimzukehren, um sie aus dem Dreck zu ziehen.
Dich, den sie kleinhalten wollten.

Aber du hast neue Wurzeln geschlagen
bist verflochten mit Menschen und Landschaften
und hast Erinnerungen, die nicht bis zu ihnen zurückreichen.
Warum bedenken Machthabende im Großen und im Kleinen
nie die möglichen Konsequenzen ihres Handelns?

Ich fand einen Job in einer Fabrik und arbeitete mich hoch.
Geld ist der Schlüssel zur Freiheit.
Plötzlich war der Sohn, der auf Vaters Firma angewiesen schien,
ein Mann, der im Leben stand.
Einer, den man nicht unterkriegt.

Dann ein Haus, ein Garten und ein Kredit.
Die Bank macht Träume wahr.
Dann funktionierst du, weil du musst.
Möge dein Chef dir gewogen bleiben.

Die Liebe mutiert zur Blutsbrüderschaft.
Die hält auch meist länger.

Aber ich sehe dich immer noch mit unserem Kind im Arm in meinem Kadett.
Dein Blick verriet mir, dass du an uns glaubst
und das war das schönste Geschenk meines Lebens.
 
Herbert Kaiser schrieb:
Liebe Hera 


 


Da haben die Lebensumstände euch zusammen geschweißt - zwei wie Pech und Schwefel, die durchs Feuer gehen. Das hält ewig, mag kommen was aus will. Man hat ein Ziel, zieht gemeinsam am Strang, dann schafft man das. Manchmal muss man mit dem alten Leben brechen und den Neubeginn wagen, das ist man sich selbst schuldig. 


 


Wieder ein hervorragender Text, der berührt und Einblicke gibt. 


 


LG HERBERT 
Vielen Dank, lieber Herbert.
 
Liebe Grüße
Hera
 
  • Hera Klit
    letzte Antwort
  • 1
    Antworten
  • 294
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben