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Feedback jeder Art Der gefüllte Löffel

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  • Monolith
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Der gefüllte Löffel
 
Und dann sitzt du da
mit geschlossenen Augen
ich weiß, dir schwindet die Kraft
deine Schultern hängen
und dein Kopf droht
auf deine Brust zu sinken.
Ich kämpfe für dich
und bitte dich den Mund zu öffnen
„Mama, du musst essen!“
flehe ich dich an und führe den Löffel
dicht an deine Lippen.
Ich weiß, du denkst drüber nach
wie es geht den Mund aufzumachen
Es glingt dir! Und ich denke: wunderbar.
Schnell schiebe ich den gefüllten Löffel hinein
und ein Glücksgefühl ermutigt mich.
„Schlucken, Mama. Jetzt musst du schlucken!“
Tränen rinnen über mein Gesicht
doch du siehst sie nicht.
 
© Monolith
 
In Erinnerung an meine verstorbene Mutter
 
Liebe Monolith,
 
Genau  beschreibst du hier , was ich gerade erlebe. Meine Mam befindet sich in dieser Phase.
Palliativ nennen sie es. Nein, sie will nicht mehr essen. Nein, auch nicht trinken. Nehmen tut sie nur noch meine Hand. Innerlich kämpft sie noch. Niemand weiß wie lange. Sie ist 103 Jahre alt.
Wie gut kann ich dir nachfühlen.
 
Sei herzlich gegrüßt, Christine
 
 
 
Hallo @Seeadler, liebe Christine,
 
es schlimm als allernächster Angehöriger mit ansehen zu müssen wie der Geist immer mehr
in einen Zustand schwindet, den man nicht beschreiben kann. Und noch schlimmer ist es
wenn in lichten Momenten des Erkrankten sich sein Leid offenbart.
 
Ich wollte nur einen kleinen Moment meiner kurzen Pflege beschreiben, denn meine Mutter
beschloss lieber zu sterben als mich mit ihrer Pflege zu belasten. Sie starb kurz vor ihrem 86.Geburtstag.
 
Liebe Christine, ich wünsche dir alle erdenkliche Kraft und Geduld bei deiner Mutter.
 
 
Danke für dein Like @Teddybär
 
 
MfG
Monolith
 
Liebe Monolith, 
es ist eine außerordentlich schwere Aufgabe, einen schwerkranken Menschen, der dem Tode geweiht ist, zu pflegen. Wenn es sich dabei um einen so nahen Angehörigen wie die Mutter oder den Vater handelt, ist das eine fast nicht zu schaffende Aufgabe, bei der die eigene Kraft völlig aufgebraucht wird. Große Hochachtung vor allen Menschen, die ihren Liebsten diesen letzten Dienst erweisen.
LG Rosa 🌹
 
Hallo liebe @Rosa
 
ja, diese Aufgabe, die viele, viele Jahre dauern kann, geht allzu oft an die Substanz des Pflegenden. Körper und Geist leiden gleichermaßen mit und man ist der Verzweiflung nah – dies erst recht, wenn man es mit einem dementen Pflegebedürftigen zu tun hat. Wir wissen alle wohin das führen kann, nämlich zu häuslicher Gewalt eines Schutzbefohlenen gegenüber. Was natürlich auch in Pflegeheimen passieren kann ← hier schreiben ich bewußt kann, weil ich öffentl. Einrichtungen nichts unterstellen will . . . .
 
Liebe Rosa, der Respekt und die Hochachtung für die pflegenden Angehörigen, die sich selbst über die Pflege vergessen, und das Jahr für Jahr bis das der Tod nicht nur den Kranken erlöst, sondern aus Sie. Ja, das Wort Erlösung trifft auch auf den Pflegenden zu, da der Tod sie nicht nur ihrer kräftezehrenden Aufgabe entbindet.
 
Ich habe Mutter nur gut 4Wochen gepflegt – pflegen dürfen. Ich vermisse Mama sehr, mein Käthchen. Sie ist nun 14Jahre tot und wäre heute 102.
 
Vielen Dank alle Leser und besonders an die Liker zu dem doch sehr traurigen Thema:
 
@Seeadler  @Teddybär  @Flutterby  @Joshua Coan  @Josina  @Friedrich 
 
@Moni  @Gina  @Hanna M.  @Missgunbar   und   @Stavanger
 
 
 
MfG
Monolith
 
 
  • Monolith
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