VORWORT
Dieses etwas längere Gedicht, auch wenn es vielleicht noch
nicht vollkommen ist, soll ein Dankeschön an alle sein, die meine
Texte lesen, darauf reagieren und Kommentare hinterlassen.
Ich danke euch.
DER QUELLENGRÄBER
Erstes Kapitel. Karlsbad. Herbst 1813
So trieben selbst Sommer allmählich gen Norden.
Und wurden die Stätten auch endlich bemalt.
Man sagte, es sei auch schon kühler geworden.
Es schien nun, als wär‘ auch der Morgen verhallt.
So trieben die Schwaden und Nebel durch Länder.
Die Bäume, die standen und schwiegen behänd‘.
Und trugen selbst Eichen die letzten Gewänder.
Gewänder, die jeder als Herbsttag noch kennt.
So wurden selbst Straßen nur leerer und leiser.
Erfroren die Blumen, die wollten gedeihen.
Umgaben die Nebel auch trauernd den Geiser.
Wobei sie die Schellen der Wälder verschneien.
Doch lagen schon Hüte grundsätzlich im Frieren.
Und wichen die Farben, das zierende Rot.
So mochten schon Flecken die Blätter verzieren.
Als Mahnmal, dass Anmut selbst Sterben gebot.
Verschwanden durch Kälte im Taue die Sporne.
Die werden in Karlsbad auch stračka genannt.
Doch säumen die Tage die Länder von vorne.
Als hätten sie Herbste noch nimmer gekannt.
Und hielten im Herbste, die Leute still inne.
Der wurden durch Zauber an Äste gewebt.
Und wenn man sich leise an Wunder entsinne.
Dann ist es, als hätt‘ man sie nimmer erlebt.
Wie wogen in Beeten die Blumen verhangen.
Wobei nun allmählich das Leben erbleicht.
Es war so, als hingen die Tränen auf Wangen.
Zu leben ist schwierig, doch sterben nie leicht.
Und senkten die Häupter die tausend Jirinen.
Ermüdet und klagend, die standen gereiht.
Sie schwiegen, doch mieden alleine die Mienen.
Die Mienen der Gäste, die wollten nur Leid.
Schweigsam ersuchten die Blicke selbst Wege.
Erprobten sie Wunden durch Lügen und Gram.
So liefen die Reichen im Grunde wohl träge.
Die sucht in Blumen, die neigten, den Scham.
Es war so, als wollte das Schöne was wagen.
Als hätte der Abschied doch alles verdreht.
Die Blumen, die wollten am Ende was sagen:
„Verzeiht mir, dass ihr mich nun leider so seht.“
So wurden die Tage um Karlsbad noch leiser.
So hat man dem Sommer, wie immer, gedankt.
Es thronte im Zentrum noch weiter der Geiser.
Der jedoch kein Menschsein im Herzen verlangt.
Es würde die Krankheit bekanntlich halt reichen.
Durch welche der Corpus bei weitem zerfällt.
Wie lindern die Quellen, die Fichten und Eichen.
Als wäre die Kurstadt ein Sinnbild der Welt.
So liefen durch Straßen die schwersten Barone.
Sie schwammen im Eitel, der rührte vom Glanz.
Und standen auch Damen auf höchstem Balkone.
Und zeigten den Schergen gebietlich den Kranz.
Wie glitt nun durch Karlsbad alsbaldig das Edel.
Die Dichter und Schöpfer, die Köpfe der Zeit.
So folgten der Herrschaft die Mägde und Mädel.
Die standen dem Adel wohl stündig bereit.
Doch folgte das Sprechen der ältesten Schule.
An welcher wird lange, seit Jahren gelehrt.
Die Kutschen, die trugen die ganzen Konsule
Die sahen in Bürgern grundsätzlich kein Wert.
Auch Damen und Richter und werte Doktoren.
Die kennen die Bäder und schätzen den Wert.
Selbst Grafen der Szlachta, die Länder verloren.
Die ließen sich Karlsbad auch niemals entbehrt.
Im Parke, da saß auch ein Manne nun schauend.
Der zeigte sich gerne im Stadtkern präsent.
Sein Diener, er nickte, dem Reden nicht trauend.
Da jedoch der Diener sein Jähzorn mild kennt.
– „So wisse, mein Vater ist narrhaft, auch bieder.
Wann säuft er die Galle und Leber sich tot.
Ich sehe den Greiße dann endlich nie wieder.
Weil dieser mir schweigsam doch alles verbot.
Ich meine, ich darf ja seit Tagen nicht reisen.
Ich möchte nach Leipzig und Krakau und Rom.
Mein Herze will Weine und Feste und Speisen.
Verlangt doch mein Vater ein Anwaltsdiplom.
Und hat er mir wirklich die Gelder gestrichen.
Ich sitze seit Wochen im Kurort hier fest.
Ich hoffe, er stirbt nun. Dann ist er erblichen.
Bekomm‘ ich das Erbe und zahle den Rest.
Ich meine, ich lebe auf Kosten und Schulden.
Doch denket mein Vater, ich lerne in Prag.
Verliere ich täglich fürs Zimmer die Gulden.
Achtzig von denen. Und das halt am Tag.
Und kostet mich tausend Florine die Miete.
Die Banken, die haben die Konten gesperrt.
So steigen durch Kriege die ganzen Kredite.
Und haben Papiere und Taler kein Wert…
So hab‘ ich Vermögen beim Spielen verloren.
Ich habe die Konten geschändet, geleert.
Ich dachte, ich kannte die tausend Faktoren.
Und folgte dem Herzen, das hab‘ ich begehrt.
So siehe, ich bin ja ein Bursche, noch zwanzig.
Und bin ich doch leider, ein… müder Student.
Ich meine, mein Vetter war Freiherr zu Danzig.
Und Herzog von Bromberg, wie jeder ihn nennt.
So sagten die Menschen: Wir grüßen den Fürsten.
Ich war halt der Adel, denn war ich der Staat.
Ich möchte mein Polen, ich scheine zu dürsten.
Doch werd‘ ich von Träumen alleine nicht satt.
Ich kämpfte für Polen, für Freiheit und Leute.
Verlor‘ ich mein Kalisch, mein schönes Gebiet.
So bin ich ein Flüchtling geworden, der scheute.
Verlor‘ ich mein Leben, das hab‘ ich geliebt…“
Erhob dann seit Wochen der Diener die Stimme.
– „Sie bleiben für immer, im Grunde mein Herr.
Sie kämpften für Polen und kennen das Schlimme.
Und miss‘ ich die Länder, die meinen auch sehr.
So sind Sie ein Kämpfer, im Herzen recht treuer.
So sind Sie der Schutze, so sind Sie das Schild.
Doch waren die Russen uns nimmer geheuer.
So halt ich zum Fürsten, dem meinen, gewillt.
Und halt‘ ich zu Polen, zum Frieden der Väter.
Sie liegen mit Kosten im ganzen Verzug.
Ich schätze, Sie zahlen die Schulden nun später.
Verdien‘ ich als Diener bei Ihnen genug.
So will ich auf Löhne und Gelder verzichten.
Damit man ein wenig der Schulden hier deckt.
So sei das mein Beitrag zu jenem Verpflichten.
So nennt man das Ehre, in welcher man steckt.“
Die Stunden verflogen, die wurden nur wärmer.
Das Blätter am Boden, die rauschten im Wind.
Wie flogen durch Gärten alleine die Schwärmer.
Was wäre, wenn Schönheit für immer verrinnt.
So standen im Morgen paar Männer an Hecken.
Und schnitten und fegten von Wegen das Laub.
Sodass auch die Zweige die Straßen verdecken.
So roch es halt hölzern und süßlich nach Staub.
So schnitten die Männer die Bäume und Zweige.
Und legten die Stücke und schnitten das Holz.
Wie gingen die Kräften wohl förmlich zur Neige.
Doch nickte der Meister beim Blicken nur stolz.
„Das sind ja die Bäume, mit denen wir glänzen.
Sodass man aus diesen auch Öle gewinnt.
Und werden aus diesen bald holde Essenzen.
Die jeder in Karlsbad grundsätzlich vernimmt.“
So wuchsen die Mengen an Ästen im Haufen.
Man hörte das Sägen, das täglich schon früht.
Sodass nun die Jungen ein wenig verschnaufen.
Und haben sich diese sich Tee auch gebrüht.
So saß auch ein Junge, der nütze, an Bäumen.
Und hat er sich schließlich an diese gelehnt.
Durchdachte er wieder und wieder die Träume.
Die Träume, die hat sich der Bursche ersehnt.
Und während er dasaß und ruhig was kaute.
Da kamen zwei Männer zu seiner geeilt.
Sodass er erschrocken zu denen er schaute.
Denn hat er zu lange in Träumen verweilt.
Erkannte er plötzlich den Lehrer, der lachte.
Der wirkte zufrieden, so wie er da stand.
Er blickte zum Manne, er nickte nur sachte.
Doch hatte der Junge ihn gar nicht gekannt.
Er blickte zum Lehrer, ein wenig in Sorgen.
– „Das is‘ er, der Junge?“, erschallte der Ton.
Ein Nicken erfolgte. „So darf ich ihn borgen?“
Gelächter ertönte. „Gehört er dir schon…“
Der Junge erstaunte und blickte doch träge.
Der Lehrer bemerkte. „Ich hab‘ nur gewitzt.“
Der Fremde hingegen, der prüfte die Säge.
– „Gefällt mir der Junge, er Stärke besitzt.“
Er blickte zum Jungen, er neigte sich tiefer.
Die Nase gebrochen und bisschen verformt.
Die Augen, sie trugen die Farbe vom Schiefer.
Und waren die Lippen schon borstig verhornt.
So rührte den Jungen die Wirkung, der Eifer.
Der Mantel zerfleddert, die Haare verfilzt.
Es thronte auf Rücken der Nase der Kneifer.
Ein Ringe mit Worten: Was immer du willst.
Der Fremde, er schaute und lachte bloß weiter.
Die Zähne geschliffen und wirkten so matt.
Der Junge, er schaute zu seinem Begleiter.
Und baten die Augen um Beistand und Rat.
So gähnte der Fremde und sagte dann leise.
– „Sodass ich dich endlich alleine hier fand.
Du warst auch der Grunde der meinigen Reise.
Und bitt‘ ich den Vater zu jenem Gespräch…“
20.10.2025 – 23.10.2025
Karlsbad / Berlin Biesdorf-Süd
Stračka = tsch. Rittersporne
Jirinen = tsch. Dahlien, vom Wort Jiřina abgeleitet
Szlachta = poln. Gesamtheit des polnischen Adels
Kalisch = Stadt in Großpolen, eigentlich Kalisz
Dieses etwas längere Gedicht, auch wenn es vielleicht noch
nicht vollkommen ist, soll ein Dankeschön an alle sein, die meine
Texte lesen, darauf reagieren und Kommentare hinterlassen.
Ich danke euch.
DER QUELLENGRÄBER
Erstes Kapitel. Karlsbad. Herbst 1813
So trieben selbst Sommer allmählich gen Norden.
Und wurden die Stätten auch endlich bemalt.
Man sagte, es sei auch schon kühler geworden.
Es schien nun, als wär‘ auch der Morgen verhallt.
So trieben die Schwaden und Nebel durch Länder.
Die Bäume, die standen und schwiegen behänd‘.
Und trugen selbst Eichen die letzten Gewänder.
Gewänder, die jeder als Herbsttag noch kennt.
So wurden selbst Straßen nur leerer und leiser.
Erfroren die Blumen, die wollten gedeihen.
Umgaben die Nebel auch trauernd den Geiser.
Wobei sie die Schellen der Wälder verschneien.
Doch lagen schon Hüte grundsätzlich im Frieren.
Und wichen die Farben, das zierende Rot.
So mochten schon Flecken die Blätter verzieren.
Als Mahnmal, dass Anmut selbst Sterben gebot.
Verschwanden durch Kälte im Taue die Sporne.
Die werden in Karlsbad auch stračka genannt.
Doch säumen die Tage die Länder von vorne.
Als hätten sie Herbste noch nimmer gekannt.
Und hielten im Herbste, die Leute still inne.
Der wurden durch Zauber an Äste gewebt.
Und wenn man sich leise an Wunder entsinne.
Dann ist es, als hätt‘ man sie nimmer erlebt.
Wie wogen in Beeten die Blumen verhangen.
Wobei nun allmählich das Leben erbleicht.
Es war so, als hingen die Tränen auf Wangen.
Zu leben ist schwierig, doch sterben nie leicht.
Und senkten die Häupter die tausend Jirinen.
Ermüdet und klagend, die standen gereiht.
Sie schwiegen, doch mieden alleine die Mienen.
Die Mienen der Gäste, die wollten nur Leid.
Schweigsam ersuchten die Blicke selbst Wege.
Erprobten sie Wunden durch Lügen und Gram.
So liefen die Reichen im Grunde wohl träge.
Die sucht in Blumen, die neigten, den Scham.
Es war so, als wollte das Schöne was wagen.
Als hätte der Abschied doch alles verdreht.
Die Blumen, die wollten am Ende was sagen:
„Verzeiht mir, dass ihr mich nun leider so seht.“
So wurden die Tage um Karlsbad noch leiser.
So hat man dem Sommer, wie immer, gedankt.
Es thronte im Zentrum noch weiter der Geiser.
Der jedoch kein Menschsein im Herzen verlangt.
Es würde die Krankheit bekanntlich halt reichen.
Durch welche der Corpus bei weitem zerfällt.
Wie lindern die Quellen, die Fichten und Eichen.
Als wäre die Kurstadt ein Sinnbild der Welt.
So liefen durch Straßen die schwersten Barone.
Sie schwammen im Eitel, der rührte vom Glanz.
Und standen auch Damen auf höchstem Balkone.
Und zeigten den Schergen gebietlich den Kranz.
Wie glitt nun durch Karlsbad alsbaldig das Edel.
Die Dichter und Schöpfer, die Köpfe der Zeit.
So folgten der Herrschaft die Mägde und Mädel.
Die standen dem Adel wohl stündig bereit.
Doch folgte das Sprechen der ältesten Schule.
An welcher wird lange, seit Jahren gelehrt.
Die Kutschen, die trugen die ganzen Konsule
Die sahen in Bürgern grundsätzlich kein Wert.
Auch Damen und Richter und werte Doktoren.
Die kennen die Bäder und schätzen den Wert.
Selbst Grafen der Szlachta, die Länder verloren.
Die ließen sich Karlsbad auch niemals entbehrt.
Im Parke, da saß auch ein Manne nun schauend.
Der zeigte sich gerne im Stadtkern präsent.
Sein Diener, er nickte, dem Reden nicht trauend.
Da jedoch der Diener sein Jähzorn mild kennt.
– „So wisse, mein Vater ist narrhaft, auch bieder.
Wann säuft er die Galle und Leber sich tot.
Ich sehe den Greiße dann endlich nie wieder.
Weil dieser mir schweigsam doch alles verbot.
Ich meine, ich darf ja seit Tagen nicht reisen.
Ich möchte nach Leipzig und Krakau und Rom.
Mein Herze will Weine und Feste und Speisen.
Verlangt doch mein Vater ein Anwaltsdiplom.
Und hat er mir wirklich die Gelder gestrichen.
Ich sitze seit Wochen im Kurort hier fest.
Ich hoffe, er stirbt nun. Dann ist er erblichen.
Bekomm‘ ich das Erbe und zahle den Rest.
Ich meine, ich lebe auf Kosten und Schulden.
Doch denket mein Vater, ich lerne in Prag.
Verliere ich täglich fürs Zimmer die Gulden.
Achtzig von denen. Und das halt am Tag.
Und kostet mich tausend Florine die Miete.
Die Banken, die haben die Konten gesperrt.
So steigen durch Kriege die ganzen Kredite.
Und haben Papiere und Taler kein Wert…
So hab‘ ich Vermögen beim Spielen verloren.
Ich habe die Konten geschändet, geleert.
Ich dachte, ich kannte die tausend Faktoren.
Und folgte dem Herzen, das hab‘ ich begehrt.
So siehe, ich bin ja ein Bursche, noch zwanzig.
Und bin ich doch leider, ein… müder Student.
Ich meine, mein Vetter war Freiherr zu Danzig.
Und Herzog von Bromberg, wie jeder ihn nennt.
So sagten die Menschen: Wir grüßen den Fürsten.
Ich war halt der Adel, denn war ich der Staat.
Ich möchte mein Polen, ich scheine zu dürsten.
Doch werd‘ ich von Träumen alleine nicht satt.
Ich kämpfte für Polen, für Freiheit und Leute.
Verlor‘ ich mein Kalisch, mein schönes Gebiet.
So bin ich ein Flüchtling geworden, der scheute.
Verlor‘ ich mein Leben, das hab‘ ich geliebt…“
Erhob dann seit Wochen der Diener die Stimme.
– „Sie bleiben für immer, im Grunde mein Herr.
Sie kämpften für Polen und kennen das Schlimme.
Und miss‘ ich die Länder, die meinen auch sehr.
So sind Sie ein Kämpfer, im Herzen recht treuer.
So sind Sie der Schutze, so sind Sie das Schild.
Doch waren die Russen uns nimmer geheuer.
So halt ich zum Fürsten, dem meinen, gewillt.
Und halt‘ ich zu Polen, zum Frieden der Väter.
Sie liegen mit Kosten im ganzen Verzug.
Ich schätze, Sie zahlen die Schulden nun später.
Verdien‘ ich als Diener bei Ihnen genug.
So will ich auf Löhne und Gelder verzichten.
Damit man ein wenig der Schulden hier deckt.
So sei das mein Beitrag zu jenem Verpflichten.
So nennt man das Ehre, in welcher man steckt.“
Die Stunden verflogen, die wurden nur wärmer.
Das Blätter am Boden, die rauschten im Wind.
Wie flogen durch Gärten alleine die Schwärmer.
Was wäre, wenn Schönheit für immer verrinnt.
So standen im Morgen paar Männer an Hecken.
Und schnitten und fegten von Wegen das Laub.
Sodass auch die Zweige die Straßen verdecken.
So roch es halt hölzern und süßlich nach Staub.
So schnitten die Männer die Bäume und Zweige.
Und legten die Stücke und schnitten das Holz.
Wie gingen die Kräften wohl förmlich zur Neige.
Doch nickte der Meister beim Blicken nur stolz.
„Das sind ja die Bäume, mit denen wir glänzen.
Sodass man aus diesen auch Öle gewinnt.
Und werden aus diesen bald holde Essenzen.
Die jeder in Karlsbad grundsätzlich vernimmt.“
So wuchsen die Mengen an Ästen im Haufen.
Man hörte das Sägen, das täglich schon früht.
Sodass nun die Jungen ein wenig verschnaufen.
Und haben sich diese sich Tee auch gebrüht.
So saß auch ein Junge, der nütze, an Bäumen.
Und hat er sich schließlich an diese gelehnt.
Durchdachte er wieder und wieder die Träume.
Die Träume, die hat sich der Bursche ersehnt.
Und während er dasaß und ruhig was kaute.
Da kamen zwei Männer zu seiner geeilt.
Sodass er erschrocken zu denen er schaute.
Denn hat er zu lange in Träumen verweilt.
Erkannte er plötzlich den Lehrer, der lachte.
Der wirkte zufrieden, so wie er da stand.
Er blickte zum Manne, er nickte nur sachte.
Doch hatte der Junge ihn gar nicht gekannt.
Er blickte zum Lehrer, ein wenig in Sorgen.
– „Das is‘ er, der Junge?“, erschallte der Ton.
Ein Nicken erfolgte. „So darf ich ihn borgen?“
Gelächter ertönte. „Gehört er dir schon…“
Der Junge erstaunte und blickte doch träge.
Der Lehrer bemerkte. „Ich hab‘ nur gewitzt.“
Der Fremde hingegen, der prüfte die Säge.
– „Gefällt mir der Junge, er Stärke besitzt.“
Er blickte zum Jungen, er neigte sich tiefer.
Die Nase gebrochen und bisschen verformt.
Die Augen, sie trugen die Farbe vom Schiefer.
Und waren die Lippen schon borstig verhornt.
So rührte den Jungen die Wirkung, der Eifer.
Der Mantel zerfleddert, die Haare verfilzt.
Es thronte auf Rücken der Nase der Kneifer.
Ein Ringe mit Worten: Was immer du willst.
Der Fremde, er schaute und lachte bloß weiter.
Die Zähne geschliffen und wirkten so matt.
Der Junge, er schaute zu seinem Begleiter.
Und baten die Augen um Beistand und Rat.
So gähnte der Fremde und sagte dann leise.
– „Sodass ich dich endlich alleine hier fand.
Du warst auch der Grunde der meinigen Reise.
Und bitt‘ ich den Vater zu jenem Gespräch…“
20.10.2025 – 23.10.2025
Karlsbad / Berlin Biesdorf-Süd
Stračka = tsch. Rittersporne
Jirinen = tsch. Dahlien, vom Wort Jiřina abgeleitet
Szlachta = poln. Gesamtheit des polnischen Adels
Kalisch = Stadt in Großpolen, eigentlich Kalisz