Der Totengräber von St.Urban
Ist einer auf den man sich verlassen kann
Doch meiden wir ihn und mögen ihn nicht
Wo er steht da trübt sich das Licht
Er wohnt allein abseits der Straßen
Nah beim Friedhof einsam und verlassen
Die Fenster dicht das Licht immer aus
Nie sieht man irgend ein Leben im Haus
Die sehr alten bemerken an
Es sei seit hundert Jahren ein und derselbe Mann
Es tuscheln die Jungen, es munkeln die Greisen
Er würde auch heimlich Leichen verspeisen
Ein schweigsamer Kerl auf einem müden Pferde
Mit Spaten auf der Schulter bringt er die Leute unter die Erde
Und wird der Platz im Sarg mal knapp
Greift er zur Säge und macht die Beine ab
Manch einer gerät in Angst und Not
Verwechselt ihn aus der Ferne mit Gevatter Tod
Die schwarzen Brillengläser dienlich taugen
Verdecken seine rot glühenden Augen
Rot glühende Augen!
Geifernde Maulklauen!
Nach Pech und Schwefel stinkt die Luft
Mit einer Priese Grauen und Gruft
Ich jedoch besuch ihn gerne
Komm dafür sogar aus weiter Ferne
Dann trinken wir zusammen im Leichenhaus
Auf all die fette Beute er gibt einen aus