Ich ging mit ihr, der weißen Frau,
versehentlich nachtschwarze Wege.
Da hörte ich von Ferne her
die Glocke, grad wie eine Säge.
Mir wurde ganz kalt.
Mir wurde ganz heiß.
Welch Last hat man mit sich zu tragen.
Als ich dann erwachte
war hinfort der Spuk.
Was wollte der Traum mir weissagen?
Ich glaub nicht an Frauen
im schneeweiß Gewand,
die nachts auf haushohen Mauern
schier lautlos schwebend
mit knochiger Hand
auf uns arme Sünder lauern.
Auch heißt mir die Glocke
mit metallnem Klang
wie auch das der Säge Zähne
mitnichten den Weg
den das Schicksal erzwang.
Kaum Wert, daß ich ‘s hier erwähne.
Und dennoch bleibt allem,
ich muß es gestehn,
so wahr ich bei Kerzenscheine
dies schreibe und denke,
was soll schon geschehn,
ein Schaudern an seidener Leine.
[2019]