Der Dichter
So sitzt er da und hört und blickt,
sucht Zeilen, Weisheit und auch Glück.
Allein so sehr er sich auch zwingt,
das gute Wort ihm nicht gelingt.
Verzweifelt lehnt er sich zurück
und wendet seinen müden Blick
in sich hinein, er sieht nur Leere,
ist traurig über all die Schwere.
Erst als er aufgibt Zwang und Suche,
vor ihm liegt ein leeres Buche.
Auf dem sich Zeilen formen aus der Tiefe
seines Geistes, als ob es riefe.
Was für ein Gedanke, schön und klar,
kommt und scheint ihm jetzt ganz wahr.
In der Leere nun das Denken spricht,
es wächst, gedeiht und formt sich dicht.
Die Sprache ist doch sonderbar,
die Botschaft ist so hell und klar.
Er glaubt es kaum was vor sich geht,
ein leuchtend Vers, der nun entsteht.
Das Wort der Leere wird zur Schrift,
es huscht ganz schnell der stumpfe Stift
und schafft gar Neues, Schönes nun,
wo kommt es her, was gibt’s zu tun?
Der Dichter weiß nicht was geschieht,
ist trotzdem froh was er nun sieht.
Auf der Seiten leere Blätter
stehen wunderbare Letter.
Es staunt der Dichter, all die Worte,
sie strömten wie aus einer Pforte.
Was war das nur, was hier geschah?
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Das Göttliche, es war ganz nah.