Feedback jeder Art Die Spreu vom Weizen

[Darkjuls]

Ich wünschte, du würdest mehr an mich denken
mir Aufmerksamkeit wie früher gern schenken
als es mir noch gut ging, ich im Leben stand
allein nur aus Anstand reichst du mir die Hand

Was ist von einstiger Freundschaft geblieben
seitdem ich krank bin, bin ich abgeschrieben
ein "Hallo, wie geht es?" nur so am Rande
Umgang zu pflegen, bist du außerstande

Auf mein Hinterfragen fehlt es dir an Zeit
du redest dich raus, ich weiß doch Bescheid
jetzt, da ich krank bin, will keiner mich kennen
ich sehe die Spreu vom Weizen sich trennen

Ich weiß leider nicht, ob ich wieder werde
stehle nur Zeit, doch mit dir keine Pferde
schwer das zu verstehn, selbst für unsereiner
damit umzugehn, doch mich fragt ja keiner

​

 

[Vogelflug]

Ach Juls. Guten Tag.
Vielleicht wird irgendwann aus irgend einem Grund alles besser. Jetzt gerade ist Dystopie. Ich schalte das Radio ein und lasse mir einen Tag wehrlos was von einer „letzten Verteidigungswelle“ erzählen, am nächsten Tag etwas von einem Kerl, der aus lauter Menschenliebe zu Palästina jüdische Menschen erschiesst - bei „erschiessen“ versagt sogar das Rechtschreibprogramm. Das Ende ist nahe!, möchte man wieder mal glauben. Aber ich bin mir sicher, dass die wichtigste kosmische Regung das ewige Auf und Ab ist. Darauf vertraue ich. Irgendwie.

Das Gedicht ist auch irgendwie … mh, was?
Weiß auch nicht. Zu direkt? Nein. Wäre ja gut, wenn es jemanden direkt trifft.
Aber es kam auch das leicht beschämende Gefühl, Zeuge von etwas zu werden, das man zu wenig versteht.
Heißt wohl: Es berührt, aber vielleicht zu sehr?
Entschuldige mein Gebrabbel.
Ich bin alt geworden.

 

[Josina]

Hallo, liebe Juls
Vielleicht ist es gut so wenn auch sehr schmerzhaft am Anfang. So erkennt man die waren Freunde, oft bleiben nur sehr wenige übrig. Es öffnet einem die Augen und dein LI sollte froh sein es erkannt zu haben.
Herzliche Grüße
Josina.

 

[Darkjuls]

Hallo Ihr Zwei, danke für Eure Kommentare. Ja, wenn es hart auf hart kommt, trennt sich die Spreu vom Weizen, selbst erlebt. Wenn man nicht weiß, mit einer Krankheit oder dem Menschen, der krank ist, umzugehen, sollte man doch so mutig sein und das auch direkt sagen. Das kommt besser an, als sich verschämt abzuwenden.

Danke für alle Likes. Lieben Gruß Juls

 

[Helmut Endres]

Hallo Darkjuls,
direkt aus dem Leben gegriffen, trifft recht gut
LG Helmut

 

[Darkjuls]

Danke Helmut, es gibt Situationen, die uns überfordern. Wir
müssen uns im Leben mit verschiedenen Herausforderungen
auseinandersetzen, an denen wir verzweifeln oder wachsen
können.

@Eliane , Dein Like (lustig) hat mich überrascht.

Ich freue mich über jeden, der sich angesprochen und
berührt fühlt, sei es aus eigener Erfahrung oder weil er
sich gut hineindenken kann. @Vogelflug , es ist ein sehr
emotionales Thema, welches sich nicht allgemein oder
weniger direkt abhandeln ließ. Danke, dass Du Dich darauf
eingelassen hast. Mit dem Alter hat das wohl weniger zu tun,
als mit der Fähigkeit oder dem Willen, Gefühle zuzulassen.

Es grüßt Juls

 

[Christopher Steffler]

Liebe @Darkjuls

Dein Gedicht ist sehr bewegend und hat mich berührt. Ein menschliches Thema eben... den Wandel von Beziehungen in Zeiten der Krankheit oder Krise. Die Melancholie und Enttäuschung sind fühlbar, und du hast es geschafft, diese Emotionen in einer klaren und kraftvollen Sprache zu transportieren.

Die klare, direkte Ansprache macht das Gedicht besonders eindringlich – „seitdem ich krank bin, bin ich abgeschrieben“ sind brutal ehrlich und verstärken die emotionale Wirkung, als würdest du dem Leser persönlich gegenüberstehen.

Mir stellt sich nun eine Frage: Bin ich selbst jemand, der sich abwendet, wenn Nähe unbequem wird?

Vielen Dank!

 

[Darkjuls]

Vielen Dank Christopher, dass Du Dich so intensiv mit dem Thema und meinen Zeilen beschäftigt hast. Es würde mich freuen, wenn jeder von uns, sein Verhalten hinterfragen würde.

Es grüßt Darkjuls