Wie so ein Wein aus einem alten Arbst
am Gaumen samten kreiselt und verdunkelt
kreiselt ihr Lesen alter Verse
wie ein sich selber gülden anmalender Herbst
Und wenn sie spricht
klingt alles zärtlich, hingehaucht, gemunkelt und
in mir steigt die Sehnsucht, funkelt
heimwehhaft
Im Augenblick
da wurd der Schatten eines Wortes Licht
Dort war lang Nichts
Jetzt spricht zu Dir
die ganze Welt
Und was auch fällt von ihr
ist tief und Stille, selige Stille wenn
Sie zwischen Worten bebt
Die Stille lebt
Nichts spricht
sei denn dass sie es
rief ins Hier
Hier legt sie ihren Blick ab der sogleich
Ein Schauen an den Klang der Stimme schmiegt
Und beide machen selbst die ärmste Stube reich
wenn ihre Stimme alle Dinge wie eine gute Liebe in den Tönen wiegt
und wir so ganz eng an den weichen Busen ihrer Klänge angeschmiegt
wir werden selber wie das Pneuma leicht das überall in ihrem Lesen schwebt
Nun Lies für mich Du schöne Fremde
Hier hast du meine Silberhände:
Offen wie der Klang der Lende
aber schicksalhaft betroffen
wie mein Herz:
Das ist ganz vor Dich hingelegt