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Feedback jeder Art Die Wurst darf keine Wurst mehr sein

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Hallo hallo,

ich hab mich das erste Mal an etwas lustiges versucht. Ich hoffe es ist mir ein bisschen gelungen.


Die Wurst darf keine Wurst mehr sein

Im Land der Listen, streng und stur
Da regelt man die Sprachkultur
Was früher Wurst war, darf's nicht sein
Denn Wurst besteht aus Tier im allgemein'

Die Sojawurst steht nun im Fach
Und fragt sich, was sie falsch gemacht
Das Amt erwidert, bist nicht schlecht
Nur sprachlich leider nicht ganz echt

Die Scheuermilch sie weint im Schaum
Ich bin doch Milch im Hausfrauentraum
Falsch denn du bist nicht zum trinken da
Sondern ein flüssig abrassives Medium A

Das Zitronenwasser, frisch und rein
Darf auch kein Wasser mehr nun sein
Kein Tropfen darf sich Wasser nennen
Solang Zitronen drin sich brennen

Die Katzenzunge, Schokolade
Verliert den Namen, oh wie schade
Tierneutral und ohne Fell
Geschmacklich zart, so wie bestellt

Das Wiener Würstchen fein im Darm
Heißt nun Brühstab mittelweich und warm
Denn im Würstchen ist kein Wiener drin
So macht der Name keinen Sinn

Das Tee-Ei darf kein Ei mehr sein
Nun heißt's Aromasiebgerät, ganz klein
Doch ganz egal, wie's heißt am End
Wenn's schmeckt, ist's doch ein Kompliment
 
Hallo, my.lousy.poetry


Sprachsatire: Bürokratie entzieht Worten ihre Bedeutung. Sehr gern gelesen.
„Die Sojawurst fragt sich, was sie falsch gemacht –doch vielleicht war sie einfach zu ehrlich.“
Das ist gelungen, wirklich. Zwischen Brühstab und Aromasiebgerät entsteht ein Raum, in dem Bürokratie und Poesie sich kurz berühren – und die Wurst darf kurz wieder Wurst sein.

Ich musste lachen – und dann kurz seufzen. Die Scheuermilch, das Zitronenwasser, das Tee-Ei: Sie alle leben in einem sprachlichen Zwischenraum, den du wunderbar komisch sichtbar gemacht hast.
 
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