Nimm Abschied
Auch die Drohnen schlafen
Die Segel sind schon aufgeblasen
Die Fernbedienung
abgelegt
Wer wird sie aus der Erde graben
Nach tausenden von langen Jahren
In Händen die Versteinerung
Hier war einmal ein guter
Hafen
Wo Wein gerauscht hat in den Ohren
Zwei Liebende, so ernst verschworen
Am Ende einer langen Reise
schwingt die Umarmung noch im Wind
Der Kuss, den sie sich niemals
gaben
Wo ihre dunklen Locken lagen
ist jetzt Hibiskus aufgegangen
Und ihre Tränen bloß noch Perlen
mit denen spielt ein stummes
Kind
Im Spülbecken drehen sich Wellen
Die Mäuler stumm und aufgerissen
Und auf der Fensterbank Narzissen
Dunkelblau und still im Wind
In einem anfangslosen
Kreis
Und Du in Deinem dunkelblauen
Kleid
Das braune Auge eines Kindes
Die Seele einer alten Frau
Das Halstuch rot
Im Arm der dunkelblaue
Pfau
Liebe mich
auf den jungen, vollen Lippen
Liebe mich in die Welt
hinein
Der Abschied ist ein Edelstein
Wer wird ihn aus der Erde graben
Die Segel an dem Winde laben
Dort wird ein guter Hafen
sein