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Feedback jeder Art Ein Freund schreibt mir

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
"Ich muss heute entscheiden, ob ich die Chemo-therapie noch haben will 
 
oder eine Schiffsreise." 
 
Spontan würde ich ihm eine Reise empfehlen, Heilung ist ausgeschlossen, Schmerzen, ohne Morphin, unerträglich. 
 
Er liebt das Leben mit all seinen Stürmen und Flauten.
Faul am Deck zu liegen
ist nicht sein Ding 
an einer Landschaft vorüber ziehen
die er nicht
mit seinen Freunden teilen kann.
 
Er ist realistisch
und spricht nicht von Segeln, 
denn das ist anstrengend und 
angeberisch
in unserer Zeit.
 
Lieber Carlos,
 
Eine dramatische Situation existenzieller Bedrohung in  überzeugenden
Bildern/Zeilen sprachlich umgesetzt, wo einen das Ereignis eigentlich
sprachlos macht.
 
LG
 
Thomas
 
Vielen Dank lieber Thomas für deine prompte Reaktion.
Es ist, wie du sagst, eine Situation, die einen sprachlos macht. 
Und doch versucht man, etwas zu sagen ...
Liebe Grüße
Carlos 
 
Es ist schon schwer auf Deine Zeilen hin etwas zu schreiben, doch was sagt man einem Betroffenen in dieser Situation? Vielleicht könnte man sich auf ein Bier treffen und reden oder gemeinsam schweigen.
 
Liebe Grüße Juls
 
Da fehlen mir auch die richtigen Worte, lieber Carlos. Wahrscheinlich gibt es die auch nicht. Einfach signalisieren, dass man die Entscheidung, wie immer sie auch ausfällt, respektiert. Niemand kann sagen, wie er in einer ähnlichen Situation entscheiden würde. Deshalb kann man nach meinem Empfinden auch keinen Ratschlag geben. 
 
Elisabetta
 
Liebe Juls, liebe Elisabetta, lieber Herbert, 
vielen Dank für eure Worte, die würden auch meinem Freund gefallen. 
Über ein Jahr schon kämpft er gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs, eine tückische Krankheit, die meisten sterben schon nach drei Monaten. 
Erstaunlich ist es darüber hinaus, dass er in seinem Zustand sein Haus im Taunus ausgeräumt und verkauft, ein neues Haus im Mainz eingerichtet, etliche Sachen über eBay verkauft, und vieles mehr, dass er für seine Familie tut. Ich habe ihm schon gesagt, dass er viel mehr Energie und Lebenskraft hat als ich, der nur seine Ruhe zum Lesen will. 
Unlängst trafen wir uns in einem Café, wo wir unser Treffen mit einem Glas Whisky feierten. 
"Das hält mich am Leben", sagt er.
Wir umarmten uns vor dem Café, zum Abschied. Ich sah ihm nach, wie er sich Richtung Jesuiten Bogen entfernte. 
 
 
 
Lieber @Carlos,
eine ähnliches Situation bei gleicher Erkrankung habe ich mit einem sehr guten Bekannten, welchem kurz vorher die Frau verstorben ist auch erlebt. 
Er entwickelte noch eine unheimlich Kraft, damit er seine zum Teil noch nicht volljährigen Kinder über seinen Tod hinaus versorgen konnte. Leider ist er inzwischen verstorben. Jedesmal wenn ich an ihn denke, bin ich zutiefst beeindruckt. 
 
Liebe Grüße 
JoVo
 
 
Vielen Dank lieber JoVo für deine Worte. 
Ohnmacht ist fast uns allen ein bekanntes Gefühl, nicht wahr? 
In der Kindheit ist der Tod etwas absolut Fremdes, mit zunehmendem Alter wird das ein immer vertrauter Phänomen. 
Dabei sind viele Menschen, deren Namen wir alle kennen, schon in relativ jungen Jahren gestorben. Stefan Zweig, zum Beispiel, der sich, zusammen mit seiner Frau, in Brasilien umbrachte. 
Georg Heym, der mit knapp zwanzig Jahren in der Nähe von Berlin starb, als das Eis, auf dem er Schlitten Fuhr, einbrach. Er soll lange um Hilfe gerufen haben. 
Vielen Dank mein Freund.
Liebe Grüße 
Carlos 
 
 
 
Hallo Carlos,
wenn man das Ende vor Augen hat, sollte man nicht in Traurigkeit verfallen, sondern jede Stunde bewusst leben soweit das noch geht. Das ist sicher leichter gesagt als getan, aber die Alternative wäre nur in Verzweiflung zu versinken. Wichtig ist, so normal wie möglich miteinander umzugehen und gemeinsam den Weg bis zum Ende zu gehen.
LG
Perry
PS: Da fällt mir ein, ich muss unbedingt meine Patientenverfügung fertigstellen!
 
Vielen Dank Perry für deine Worte, die eigentlich an meinen Freund gerichtet sind, er wird sie lesen. 
Seltsam, ich glaube, wir alle verschieben das mit der Patientenverfügung. 
Liebe Grüße
Carlos 
 
Lieber Carlos,
 
keines von beiden ist eine gute Entscheidung! Hier ist guter Rat teuer! Wenn man nur ohne Hektik diese letzte, begrenzte, Zeit weiter so leben könnte wie bisher ...
 
Gerne mich hineingefühlt!
 
LG Nesselröschen
 
Lieber Carlos
Sei einfach für deinen Freund da, ich glaube, das ist das alle wichtigste was du ihm geben kannst, Zeit und gute Gespräche, viel Lachen, das klingt jetzt auch etwas seltsam, aber Mitleid und Bedauern, das wäre das aller schlechteste, was du geben könntest, meinem Bruder ist es auch so ergangen, nur hatte er viel weniger Zeit. 
liebe Grüße an dich
Pegasus
 
Hallo Nessi,
vielen Dank für deine Rückmeldung.
"Keines von Beiden ist eine gute Entscheidung", schreibst du. 
Nun, das muss mein Freund wissen, er hat mich nicht gefragt, was er machen sollte.
Liebe Grüße
Carlos 
 
Hallo Pegasus, 
mein Freund und ich kommunizieren nur schriftlich. Er ist nicht allein, hat eine große, liebevolle Familie und viele Freunde. 
Das mit deinem Bruder tut mir leid. 
Liebe Grüße 
Carlos 
 
 
 
 
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