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Textarbeit erwünscht Ein Sommertag

Der/die Autor/in wünscht sich konkrete Rückmeldungen zur Textgestaltung.
  • Wilde Rose
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Ein Softeis halt ich in der Hand
und an den Füßen ganz galant
die Flip-Flops, beinah nagelneu.
Schaut her, wie ich mich riesig freu!

So liege ich auf meiner Wiese
da ruft doch Mutter, „ hallo Liese,
die Sonnencrem, nimm sie geschwind
bekommst sonst Sonnenbrand, mein Kind

Ich salbe meinen Körper ein
ein Badeanzug muss nicht sein
So könnt ich liegen stundenlang
bis hin zum Sonnenuntergang

mein Handy zeigt mir aktuelle
Gebiete einer Hitzewelle
ein Ungewitter dehnt sich aus
und zieht gen Ost mit Sturmegebraus

Kein Sommer ohne Sommerloch
das gibt es nicht, - das gibt es doch!
Ja, in Bad Kreuznach ist's daheim
ach lassen wir das Thema sein

Als meinen Pfirsich ich entkernte
denk ich an unsere Apfelernte
nein, ein Spaziergang wird’s nicht werden
es liegen Massen schon auf Erden

die Susi aus dem Nachbarhaus
stürzt plötzlich aus der Tür heraus
mit ihrem Minisommerkleid
macht sich auf meiner Decke breit

Ach ihr Gesicht, das spricht schon Bände
denn sie tratscht gern ohne Ende
nicht die hellste auf der Torte
weiß ein jeder hier im Orte

So prahlt sie gern von ihren Reisen
ein Wolkengebirge hoch lobpreisen
von Fallstreifen, sie guckt verstört.
Sie hatte davon nie gehört

Von Eisbergen mit Eis bedeckt
dabei an ihrer Eiscrem schleckt
dann tut sie über Nachbarn meckern
und mit der Crem ihr Kleid bekleckern

sie stutzte kurz, „ na so ein Mist
gerad' heute, wo doch Markttag ist“
da wolle sie doch auch hingehen
ein Riesenrad hätt' sie gesehen

Ein Grinsen macht sich bei mir breit
mit diesem Fleck auf ihren Kleid?
Als sie genervt nach Hause sich trollte
und ich mir Zuckerwatte holte.

Nervennahrung o, wie gut
nehm ich Basecap oder Hut?
Ich setz den Hut auf, lach mit tot
und warte auf das Abendrot

Mit einem Weinglas in der Hand
ich pur und ohne Sonnenbrand
allein der Hut auf meinem Haar
wie ist die Welt doch wunderbar
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Pegasus,

es kommt drauf an, was du haben willst. Im Moment sind: "1. Silbe betont" und "2. Silbe betont" wild vermischt. Für den Leser ist das nicht so einfach, aber wenn es dich nicht stört ...
Das ist die alte Diskussion um ein einheitliches, überall durchgehaltenes, Metrum.

Warum ist denn so viel freie Fläche nach dem Gedicht? Fehlt dir noch ein Schluss?

Schönen Gruß jedenfalls:
Uwe
 
Hallo, Uwe
Mit der Themeneinstellung hab ich noch etwas Schwierigkeiten, es wird nicht richtig so, wie ich es haben möchte, daher bestimmt auch diese große Freifläche.
Und ja, ich hätte schon gern das Metrum 1. Silbe unbetont, 2 betont, durchgehalten. klappte aber nicht so recht. Das ist eine Aufgabe von unserem Literaturzirkel, da werden mehrere Worte vorgegeben und die muss man genau so wie sie kommen, verarbeitet werden. Ja und ich merke, ich lese die Worte mir so zurecht, wie ich sie brauche, aber am Ende stimmt es eben nicht Hiiiiilfe
stöhnt Pegasus
 
So völlig schwer ist das (Vereinheitlichen) nicht. Wenn ich das ganze Gedicht "geradebiege", hast du bloß nicht viel davon, du sollst es ja selber lernen.
Vielleicht ändere ich gleich mal eine Beispielstrophe - bin bloß gerade abendlich einkaufen ...

So long!
Uwe


Bin wieder da, @Pegasus

Deine erste Strophe ist ein gutes Beispiel, 2x die erste Silbe betont, 2x die zweite:

Ein Softeis halt ich in der Hand
und an den Füßen ganz galant
Flip-Flops, die fast nagelneu
ach wie ich mich riesig freu

Ich mache daraus, mit nur leichten Änderungen:

Ein Softeis halt ich in der Hand
und an den Füßen ganz galant
die Flip-Flops, beinah nagelneu.
Schaut her, wie ich mich riesig freu!

(Sicher ginge es auch auf 10 andere Arten und Weisen.)

In der zweiten Strophe ist nur 1 Zeile falsch betont, die dritte:

nimm die Sonnencreme geschwind

Bei mir wird es:

die Sonnencreme, nimm sie geschwind ...

Auch das geht sicher anders.

Jetzt bist du dran. Man muss halt ein bißchen um- und umherdenken und bereit sein, die erste Fassung loszulassen.

Bin gespannt!
Uwe
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke dir erst einmal, werde mich morgen dann intensiver damit befassen.
eine gute Nacht dir
Pegasus

Jetzt aufs neue @Stavanger Mein Handy zeigt gerad aktuelle
Gebiete einer Hitzewelle
ein Ungewitter dehnt sich aus
und zieht gen Ost mit Sturmgebraus
deine Vorschläge habe ich gern übernommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Pegasus,

da sind einige ziemlich witzige Ideen in deinem Gedicht.
Dafür schonmal ein großes Lob.

Ich gebe Stavanger recht, den Text jetzt komplett für dich umzuarbeiten, würde dir nicht viel bringen.

Aber ich versuche mal an ein paar Stellen anzusetzen:

In der zweiten Strophe solltest du die Anführungszeichen, die das gesagte einleiten, auch am Ende setzen.
Ebenso ist die Lücke zwischen Anführungszeichen und hallo nicht nötig.
Und Hallo würde ich groß schreiben.

Aber das ist mehr eine formelle Anmerkung


Ich würde versuchen, die Zeitform einheitlich zu halten. Du schreibst zum größten Teil in der Gegenwart, deshalb fällt eine Passage wie

Als meinen Pfirsich ich entkernte
denk ich an unsere Apfelernte

leider etwas heraus.
Mein Vorschlag wäre zum Beispiel

Beim Pfirsich, den ich grad entkernte,
denk ich an unsre Apfelernte.

Das macht klarer, dass das Geschehen in der Gegenwart liegt, aber der Pfirsich eben schon vom LI entkernt wurde.

In der Strophe

Ach ihr Gesicht, das spricht schon Bände
denn sie tratscht gern ohne Ende
nicht die hellste auf der Torte
weiß ein jeder hier im Orte

sind die drei unteren Zeilen metrisch nicht korrekt.
Die zweite Zeile ließe sich gut umformulieren zu

sie tratscht so gern und ohne Ende

Die letzten beiden Zeilen ließen sich durch einfaches hinzufügen eines Wortes am Anfang problemlos zu einem Jambus umformulieren. Das überlasse ich für den Moment aber dir 😀


Von Eisbergen mit Eis bedeckt

ließe sich gut umformen zu

Von Bergen, die mit Eis bedeckt

Außer natürlich, Eisbergen ist eines der Worte, die du benutzen solltest.
Aber bei Worten wie Fallstreifen, Eisberge, etc aufpassen, sie brechen das Metrum, da sie den Worten Streifen und Bergen, die auf der ersten Silbe betont sind, eine betonte Silbe voransetzen

Beide Worte sind metrisch betont - betont - unbetont

Mich persönlich stört das nicht unbedingt, gerade weil du ja dabei bist, dich auszuprobieren und zu lernen.
Aber vielleicht behältst du das für irgendwann in der Zukunft im Kopf 🙂


Es sind ein paar Stellen in deinem Gedicht, die die Grammatik invers verschieben, also verdrehte Satzkonstruktionen.
Das ist erstmal kein Untergang, man stolpert aber beim Lesen doch darüber, deshalb würde ich für den Anfang zumindest versuchen dort, wo es ohne große Schwierigkeiten möglich ist, ein wenig mit Formulierungen zu spielen.

Zum Beispiel die letzte Strophe

Mit einem Weinglas in der Hand
ganz pur und ohne Sonnenbrand
allein der Hut auf meinem Haar
wie ist die Welt doch wunderbar

klingt, ohne dass sich groß etwas ändert, schon weniger auffällig. Es könnte allerdings das pur auf den Wein bezogen werden, möglich wäre also auch

sitz ich ganz pur, kein Sonnenbrand

pur finde ich übrigens eine schöne Umschreibung, weil sie eben nicht so deutlich ist.

Ansonsten gefallen mir die Zeilen

Kein Sommer ohne Sommerloch
das gibt es nicht, - das gibt es doch

auch ziemlich gut, das ist schön neckisch 🙂

Du kannst dich ja weiter daran versuchen und schauen was du vielleicht noch weiter angepasst bekommst.

Und wenn Passagen dabei sind, mit denen du ganz unglücklich bist, aber keine Idee hast, wie du es lösen könntest, stell sie gerne in einen Kommentar, dann schauen wir, was möglich ist.

Liebe Grüße
Delf
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, lieber Delf
ich danke dir erst einmal für deine Mithilfe. Ja, seit gestern baue ich schon den Text mit den Vorschlägen von Uwe um. Aber das geht leider nicht ganz so schnell, da Haushalt, Kinder, Garten usw. mich sehr in Anspruch nehmen. Und doch will ich das korrekt hinbekommen. Und deine Hinweise helfen mir auf alle Fälle auch weiter. Und mit den Wortvorgaben ist das so, sie müssen in der Reihenfolge angewendet werden. zum Bsp. bringe einmal Wolkengebirge und Fallstreifen in Zusammenhang. Und das auch noch metrisch!!! Aber so weit bin ich noch nicht.
hab ganz lieben Dank für deine Mühe
es grüßt Pegasus
 
Hallo, Uwe und Delf
Ich habe einiges umgearbeitet,


Ein Softeis halt ich in der Hand
und an den Füßen ganz galant
die Flip-Flops, beinah nagelneu
schaut her, wie ich mich riesig freu

So aale ich mich auf der Wiese
da ruft doch Mutter "Mensch Luise,
die Sonnencrem, nimm sie zur Hand
bekommst doch einen Sonnenbrand!"

Ich glaub, die Mutter, sie hat recht,
ein bisschen Salbe wär nicht schlecht
den Badeanzug zieh ich aus
mich sieht ja niemand hinterm Haus

So könnt' ich liegen stundenlang
bis hin zum Sonnenuntergang
mein Handy zeigt mir aktuelle
Gebiete einer Hitzewelle

"Auch ein Gewitter dehnt sich aus!"
ruft übern Zaun mein Nachbar Klaus
doch davon will ich heut nichts wissen
beim Bruzzeln auf dem Ruhekissen

Hier steht etwas vom Sommerloch
das gibt es nicht - das gibt es doch!
Jetzt google ich mal insgeheim
denn irgendwo muss das doch sein

Mit Grausen denke ich an Morgen
die Apfelernte macht mir Sorgen
nein, ein Spaziergang wird das nicht
denn harte Arbeit heißt das schlicht

Doch plötzlich aus dem Nachbarhaus
da stürmt die Cordula heraus
und ihr Gesicht, das spricht schon Bände
sie tratscht so gern und ohne Ende

Ganz ausgeprägt ihr Sommerkleid
(wahrscheinlich aus der Bronzezeit)
entsetzt ruft sie "Mensch zieh dich an,
stell dir bloß vor, ich wär ein Mann!"

Dies vorzustellen tut so weh
vom Kopf bis hin zum dicken Zeh
ich ahnte es, die hier so bieder
setzt sich auf meine Decke nieder
----------------------------------------
So schön ließ ich Gedanken schweifen,
sie zogen luftig wie Fallstreifen
--------------------------------------------------------------------

vielleicht habt ihr eine Idee?
Dein letzter Vers gefällt mir gut, den werde ich dankend übernehmen
LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Hei Pegasus,

auf jeden Fall lässt sich dein Stück jetzt viel besser und ohne Holpern lesen. Diese Art Aufgabe mit vorgegebenen Begriffen finde ich persönlich bloß nicht so toll, aber das ist ja nicht dein Fehler. (Meiner Meinung nach behindert sie die eigene Phantasie mehr, als dass sie sie anregt.)

Zumindest beim durchgehenden Metrum solltest du es nächstes Mal schon viel einfacher finden.
Offenbar würde ich dir eher zu eigenen Ideen raten als zu dem Vorgegebenen, auch sich von anderen Gedichten inspirieren zu lassen, fände ich sinnvoller ... Oh je, wahrscheinlich flöge ich ziemlich schnell aus deinem schönen Kurs?!

Lass dir den Spaß jedenfalls nicht verderben!
Uwe
 

Claudis Themen
Wolkengebirge, Fallstreifen
das krieg ich einfach nicht zusammen, und lustig soll es auch noch sein.

Hallo Pegasus,

das ist auch kein Wunder, denn Wolkengebirge XxxXx und Fallstreifen XXx passen nicht ins alternierende Metrrum. Dafür müsstest du in ein dreisilbiges Metrum, z.B. den Daktylus, wechseln oder gleich das ganze Gedicht in Knittelversen schreiben.

Ich weiß ja nicht, wie hier die genaue Aufgabenstellung war. Wenn man solche Aufgaben stellt, sollte man schon fundierte Metrikkenntnisse haben und darauf achten, dass die Vorgaben passen.

Du hast in deiner Überarbeitung jedenfalls den vierhebigen Jambus, soweit es hier möglich war, gut durchgezogen. Die wechselnden Zeiten hast du ja inzwischen angepasst und mit Delfs Hilfe die schlimmsten Inversionen beseitigt. Lesefreundlicher wäre das Ganze auf jeden Fall mit vollständiger Zeichensetzung.

LG Claudi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Pegasus,

ich hätte da was zu den Fallstreifen und dem Wolkengebirge. Allerdings metrisch nicht rein. Das ist, glaube ich, unmöglich.

So schön ließ ich Gedanken schweifen,
sie zogen luftig wie Fallstreifen
unterm Wolkengebirge dahin,
nun dringt ihr Tratsch in meinen Sinn.

Vielleicht kannst du ja damit was anfangen.
Viel Spaß beim Weiterdichten.

LG Wilde Rose
 
@Stavanger , Hallo Uwe
nein, so krass sind wir nicht, nur einmal im Jahr stellen wir uns solch einer Aufgabe, und das in der Urlaubszeit. Sonst hat jeder seinen eigenen Stil, ob Geschichten, Krimis, ungereimte Gedichte oder , so blöd wie ich, soll es eben gereimt sein. Und solche Texte entpuppen sich dann als unglaublich lustig.
@Claudi nein, die Metrik haben sie nicht dabei beachtet, einige schreiben sowieso aus dem Bauchgefühl heraus und es klingt, ob du's glaubst oder nicht, trotzdem wunderbar, halten Lesungen und die Zuhörer sind begeistert. Nur seit ich bei dir schon einmal so einen Lernfaden mitgemacht habe, versuche ich darauf zu achten, was mehr oder weniger gut klappt.
@Wilde Rose , na Hallo, also die ersten zwei Zeilen gefallen mir sehr gut, die werde ich übernehmen, mit dem Wolkengebirge werde ich noch ein bisschen hin und herjonglieren, ein guter Gedanke ist es allemal
100%ig wird es auch nicht werden(lach) ist ja auch mehr oder weniger ein Spaß
Habt einen schönen Sonnabend und LG
Pegasus
 
Hallo Pegasus,

schön, dass du einen Teil gebrauchen konntest.
Mir ist da noch was eingefallen.

So schön ließ ich Gedanken schweifen,
sie zogen luftig wie Fallstreifen
dem Wolkengebirge so nah,
doch dann war die Cordula da.

LG Wilde Rose
 
  • Wilde Rose
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