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Feedback jeder Art Ein Tag wie viele andere

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  • Anaximandala
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Cornelius

Autor
Ich prüfe mich auf Herz und Nieren:
Was treibe ich - die Wahl fällt schwer -,
um diesen Tag zu zelebrieren,
als graute mir kein Morgen mehr?

Den Pulli mit dem Frack vertauschen
zwecks Eintritt in den Musensaal
und weihevollen Klängen lauschen,
fünf Stunden lang im "Parsifal"?

Man könnte freilich beim Spazieren
im feierlichen Fichtendom
die Stunden mit Gewinn verlieren.
Ein Trampelpfad führt auch nach Rom.

Mir schwant: Am Ende dieses Tages
verweile ich in meinem Bau
als Stammgast des Ein-Mann-Gelages
beim Flimmerschein der Tagesschau.

Und schleicht ein Schatten durch die Gassen,
so ist es wohl Gevatter Hein.
Ich will mich gerne finden lassen,
nur schaut er nicht bei mir herein.
 
Hallo, lieber @ Cornelius, habe mich in deinem Gedicht sehr gut wieder gefunden. Der Tag ist voller Möglichkeiten und ehe er vorüber ist, hat man sich für keine entschieden.
Der bevorstehende Frühling wird uns schon wieder aus der Stube locken und dann geht es aufs Rad und raus in die Natur. Gevatter Hein kann warten!
LG Rosa 🌹
 
Hey Cornelius,

eine tragische Geschichte erzählt dein Gedicht!

Mir gefällt die Struktur.
Die ersten beiden Strophen sprechen davon, was das LI möglicherweise tun möchte/könnte. Allerdings ohne, dass es sich dabei auf etwas festlegt.
Die dritte Strophe wirft in bewundernswert schöner Wortwahl eine mögliche Lösung in den Raum.
Die letzten beiden Strophen versinken in Resignation, weder die eigenen Ideen, noch scheinbar irgendwas, wurden verwirklicht. Das LI spürt die Vergänglichkeit um sich, wünsch (fast) den eigenen Tod, doch nichtmal dies ist ihm vergönnt.

Die Frage die sich mir hierbei stellt, ist
Wie beendet man diese Art von selbstgemachtem Leid?
Denn, wenn auch selbstgemacht, gewählt ist es wohl weniger.
Gut, das geht aber womöglich über den Rahmen des Fadens hinaus 😀

Ein (tragisch)schönes Gedicht auf jeden Fall!

Liebe Grüße
Delf
 
  • Anaximandala
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