Elegisches Trostgedicht
Wenn mit den Jahren
das Feuer des Begehrens,
das dich am Leben hält, herunterbrennt,
und dessen Flammen nicht mehr
in Räume deiner Seele leuchten,
wenn das Verlangen nach Umarmen
in Gewohnheiten erschlafft und
Sehnsuchtsfantasien nach Erfüllung
insgeheim in Kerkerräume
des Gemüts verbannt,
nimmt, ein Schelm, ein Gott vielleicht,
wenn du bereit, dich an der Hand,
führt dich in jenes Land,
darin die schönsten Blumen,
der Zärtlichkeit gedeihen.
Sobald die Seele wieder hell,
des Liebens wunderreichste Zeit
gekommen und du dle Augenblicke
grenzenloser Seligkeit mit allen Sinnen
deines Körpers spürst, ist jener Gott dir nahe.
Ein Tor, wer nicht an Wunder glaubt!