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endlich ruhe

  • Perry
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stehend zu schweigen kann ein protest sein
wenn die worte im kehlkopf stecken bleiben
verlässt kein laut mehr die gespitzten lippen
 
im sitzen lehnt sich lautloses entspannt zurück
es blockt mit verschränkten armen alles ab
was die ohren anderer nicht erreichen soll
 
liegend zu verstummen ist dem sterben nahe
ohne große worte einfach aufhören zu atmen
halten wir einander fest bist du teil der stille
 
Hallo Perry,
 
dieses Gedicht verstehe ich nicht so recht ...
 
Formen des Schweigens und die Position im Raum:
 
Sitzend schweigen, die Arme verschränkt.
(Die Begriffe 'entspannt' und 'abblocken' bekomme ich nur schwer
zusammen. 'Abblocken' ist zwar eine passive Tätigkeit, aber auch die
braucht Energie und Kraft?)
Liegend verstummen ... im Tode vereint ... der Tod, als Ort der Stille.
 
Ich frage mich, ob du hier das bekannte Axiom des Herrn Watzlawick (Man
kann nicht nicht kommunizieren) im Hinterkopf hattest, da du in deinem
Gedicht auch schilderst, wie beredt Schweigen sein kann.
 
Vielleicht beleuchtest du die Motive des Schweigens:
Schweigen als Protest. Schweigen als Erkenntnis (Reden ist Silber,
Schweigen ist Gold). Schweigen als Resignation.
Vielleicht auch betrachtest du die Ruhe als einen Freund, so wie es ja
möglich ist, mit einem Freund gemeinsam Ruhe zu genießen, ohne den Druck
zu verspüren unbedingt Konversation betreiben zu müssen?
 
Gern geknobelt.
 
LG
Berthold
 
Hallo Berthold,
ja der Text wirkt vielfältig in seiner teils widersprüchlichen Bildersprache.
Normalerweise versuche ich ein Thema, eine Aussage durchgehend darzustellen.
Hier greift das ich als widerstrebender Geist ein, wirkt der Sehnsucht des Körpers nach Ruhe entgegen,
sei es als stehender Protest, als sitzende Blockade, um sich schließlich liegend zu ergeben.
Es freut mich, dass Du dich dieser lesenden Herausforderung gestellt hast und schicke Dir
LG
Perry
 
  • Perry
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