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  • Darkjuls
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FÜR DEN MOMENT
 
Du wirst aus der Erinnerung gerissen
sie lebt für mich in Form von Briefen
ich habe sie dir schon oft vorgelesen
für Minuten bist du mir nahe gewesen
 
Ich hoffe, du kommst zu mir zurück
bist nur verreist für den Augenblick
dann siehst du mich wie früher an
so voller Liebe für deinen Ehemann
 
Bei Besuch kommst du ins Schwärmen
bist entzückt, alle kennen zu lernen
Tränen in den Augen verunsichern dich
erkennst deine eigenen Kinder nicht
 
Dann spiele ich dir deine Lieblingsmusik
genieße, wie du dich an mich schmiegst
singst leise den Text von unserem Lied
bis die Demenz dich mir wieder entzieht
 
 
Liebe @Darkjuls - Zu diesem Thema habe ich auch schon einmal etwas geschrieben "Älter werden - begleitet von Demenz". Was der Umstand, dieses Krankheitsbild erleben zu müssen - egal ob von der Seite des Betroffenen oder der Angehörigen - aus Menschen und ihren Lebenssituationen machen kann, ist unglaublich traurig. Der Film "Mein Leben ohne gestern" mit Julianne Moore zeigt diese Angst, diesen Weg, auf eine erschütternde Weise auf. Dieser Film macht sehr betroffen und ist doch ein Klassiker. Denn Wegschauen nützt auch nichts. Und jeder von uns könnte irgendwann davon betroffen sein.
 
Daher habe ich deine Zeilen auch mit großer Ehrfurcht vor den ausweglosen Situationen des Lebens gelesen und die Tragik in mir aufgenommen. Sehr gut verarbeitet von dir.
Gerne gelesen.
LG Sonja
 
 
Liebe Darkjuls,
 
ein berührendes Gedicht, das von LI's großer Liebe zu LD erzählt und dem Handhalten in einer sehr schwierigen Zeit, die viel Kraft und Verständnis braucht. 
 
Diese Situationen kenne ich sehr gut aus eigener Erfahrung. 
 
 
LG Sternwanderer
 
 
 
FÜR DEN MOMENT


 


...bis die Demenz dich mir wieder entzieht


 
 
Hallo Darkjuls, das Gedicht ist traurig dennoch schön und geht mir absolut nah und es inspiriert mich sogar:
 
Gedanken, die ich
auch oft hatte,
der Frau zu geben,
die ich gepflegt,
hab sie auch oft
erfreuen können,
und sie hat viel
Wert darauf gelegt.
 
In Erinnerung
ist sie geblieben,
und die ist nah,
niemals fern,
viel Erlebtes
mag das aufwiegen,
und ich muss sagen,
ich hatte sie gern,...
 
...auch noch als
sie langsam ging,
durch die Demenz,
die bei ihr war,
weil sie mich nur
noch empfing,
als ob ich ihr
ein Fremder war.
 
Ein Fremder,
das stimmt,
wir war'n ja
nicht verwandt,
doch ich war
immer da,
nahm sie auch
an die Hand,...
 
...in Hilfe freilich,
so beim Gehen,
das konnte
sie kaum noch,
ähnlich war es
auch beim Sehen,
sie hat nicht viel
von mir erkannt,
doch hörte sie gut,
wer bei ihr stand.
 
Zum Schluss
war nichts mehr
von dem Wenigen
was sie noch hatte
in ihrem Leben,
nur das Bett
in dem sie lag,
und ich vielleicht,
der sie besucht hat,
und auch gegeben,...
 
...etwas Freude,
und Worte eben,
ich musste dabei
die Einsicht hinnehmen,
wie es einem mit
der Krankheit ergeht,
wenn die Demenz
am Ende des Lebens
mal steht.
 
 LG Ralf
 
 
  • Darkjuls
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