Fundament
Stell dir vor, du baust ein Haus.
Nicht auf Felsen, nicht auf Sand, sondern auf einem Fundament aus Nichts.
Es gibt kein Geräusch, wenn Steine fallen. Nur das unhörbare, gierige Saugen.
Deine ersten Bausteine: Nicht Mutter, Vater, Kind.
Sondern das glühende Nichts der Vernachlässigung. Die Kälte, die Entfernung zur Sonne, die nicht auf der Haut liegt, sondern dahinter. Im Kern.
Ein Permafrost der Seele.
Dann kommt der Zement.
Zement aus Faust und Schrei und Scham.
Er gießt sich in die Lücken, die das Nichts gelassen hat, und erhärtet zu etwas Neuem: Eine panzerharte nahezu nicht newtonische Oberfläche. Beton, angerührt mit Tränen, die niemand sah.
Das Haus bekommt Wände; die Wände sind undurchdringlich.
Sie haben keine Fenster.
Du lernst: Ein Gegenüber ist immer ein Ziel. Du lernst: Berührung ist immer ein Schlag.
Du lernst: Du bist kein Du.
Du bist ein Es, ein Objekt, und Objekte fühlen keinen Schmerz.
Objekte funktionieren, oder sie werden aussortiert, also funktionierst du.
Das ist die erlernte Antisozialität. Kein böser Kern. Ein Descartischer Panzer aus Rationalität. Ein Überlebensmodul, welcher den Fehler des sym-Pathos erfolgreich deinstalliert hat.
Doch im Innern des Hauses wohnt es. Das Echo.
Nicht der Schmerz selbst, der ist vorbei.
Sondern sein Nachhall. Die Belastung posteriori.
Ein Geist, der nicht spukt, sondern dich in Sekundenbruchteilen zurückzerrt in den Raum, den Geruch, den Schrecken.
Ein falscher Ton, eine Schattierung von Grau, eine bestimmte Art zuzuschlagen und der Boden des Hauses wird wieder zur Szene des Verbrechens.
Du bist nicht mehr hier.
Du bist immer noch dort.
Dein Nervensystem ist eine Falle,
die sich selbst immer wieder zuschnappt.
Und dann ist da die Leere.
Die ursprüngliche mit der alles anfing.
Sie ist kein Loch, dass man stopfen könnte. Sie ist aktiver. Ein schwarzes Sternengewicht, radial größer als sein Schwarzschild, in der Brust.
Sie zieht alles an, was du siehst, was du tust, wen du berührst, und verschluckt es.
Sie sagt: „Das auch nicht. Nichts davon füllt mich. Nichts davon zählt.“
Sie ist der endgültige Beweis, dass du nicht hier bist. Dass du ein Geisterhaus bewohnst, dass auf einem Abgrund gebaut ist.
Und so lebst du.
Ein Bewohner und ein Gefängnis zugleich.
Die Wände, die dich schützen, sind die, die dich ersticken.
Die Stille, die dich beruhigt, ist die, die dich verrückt macht.
Du funktionierst in einer Welt, die aus Wellen und Wärme besteht, mit den Voraussetzungen eines Eisblocks.
Du siehst die Verbindungen, die anderen Menschen Halt geben, und sie sehen aus wie unentschlüsselbarer Enigma Code.
Du könntest dein Haus öffnen, aber was bleibt ohne den Panzer?
Nur der alte, eiskalte Sog. Die gierige Stille.
Also bleibst du drin.
Hörst das Echo toben.
Spürst das Schwarze Loch in deiner Brust, dass dich von innen her aushöhlt.
Und du wartest.
Nicht auf Rettung.
Die ist ein Märchen für Häuser, die auf festem Grund stehen.
Du wartest darauf, ob der Panzer zuerst bricht, oder das Fundament aus Nichts, nachgibt.
Stell dir vor, du baust ein Haus.
Nicht auf Felsen, nicht auf Sand, sondern auf einem Fundament aus Nichts.
Es gibt kein Geräusch, wenn Steine fallen. Nur das unhörbare, gierige Saugen.
Deine ersten Bausteine: Nicht Mutter, Vater, Kind.
Sondern das glühende Nichts der Vernachlässigung. Die Kälte, die Entfernung zur Sonne, die nicht auf der Haut liegt, sondern dahinter. Im Kern.
Ein Permafrost der Seele.
Dann kommt der Zement.
Zement aus Faust und Schrei und Scham.
Er gießt sich in die Lücken, die das Nichts gelassen hat, und erhärtet zu etwas Neuem: Eine panzerharte nahezu nicht newtonische Oberfläche. Beton, angerührt mit Tränen, die niemand sah.
Das Haus bekommt Wände; die Wände sind undurchdringlich.
Sie haben keine Fenster.
Du lernst: Ein Gegenüber ist immer ein Ziel. Du lernst: Berührung ist immer ein Schlag.
Du lernst: Du bist kein Du.
Du bist ein Es, ein Objekt, und Objekte fühlen keinen Schmerz.
Objekte funktionieren, oder sie werden aussortiert, also funktionierst du.
Das ist die erlernte Antisozialität. Kein böser Kern. Ein Descartischer Panzer aus Rationalität. Ein Überlebensmodul, welcher den Fehler des sym-Pathos erfolgreich deinstalliert hat.
Doch im Innern des Hauses wohnt es. Das Echo.
Nicht der Schmerz selbst, der ist vorbei.
Sondern sein Nachhall. Die Belastung posteriori.
Ein Geist, der nicht spukt, sondern dich in Sekundenbruchteilen zurückzerrt in den Raum, den Geruch, den Schrecken.
Ein falscher Ton, eine Schattierung von Grau, eine bestimmte Art zuzuschlagen und der Boden des Hauses wird wieder zur Szene des Verbrechens.
Du bist nicht mehr hier.
Du bist immer noch dort.
Dein Nervensystem ist eine Falle,
die sich selbst immer wieder zuschnappt.
Und dann ist da die Leere.
Die ursprüngliche mit der alles anfing.
Sie ist kein Loch, dass man stopfen könnte. Sie ist aktiver. Ein schwarzes Sternengewicht, radial größer als sein Schwarzschild, in der Brust.
Sie zieht alles an, was du siehst, was du tust, wen du berührst, und verschluckt es.
Sie sagt: „Das auch nicht. Nichts davon füllt mich. Nichts davon zählt.“
Sie ist der endgültige Beweis, dass du nicht hier bist. Dass du ein Geisterhaus bewohnst, dass auf einem Abgrund gebaut ist.
Und so lebst du.
Ein Bewohner und ein Gefängnis zugleich.
Die Wände, die dich schützen, sind die, die dich ersticken.
Die Stille, die dich beruhigt, ist die, die dich verrückt macht.
Du funktionierst in einer Welt, die aus Wellen und Wärme besteht, mit den Voraussetzungen eines Eisblocks.
Du siehst die Verbindungen, die anderen Menschen Halt geben, und sie sehen aus wie unentschlüsselbarer Enigma Code.
Du könntest dein Haus öffnen, aber was bleibt ohne den Panzer?
Nur der alte, eiskalte Sog. Die gierige Stille.
Also bleibst du drin.
Hörst das Echo toben.
Spürst das Schwarze Loch in deiner Brust, dass dich von innen her aushöhlt.
Und du wartest.
Nicht auf Rettung.
Die ist ein Märchen für Häuser, die auf festem Grund stehen.
Du wartest darauf, ob der Panzer zuerst bricht, oder das Fundament aus Nichts, nachgibt.