Vielen Dank, ihr Lieben für die vielfältigen Reaktionen!
Dachte kurz daran, auf jeden Kommentar einzeln einzugehen, aber ich glaube, dass folgende Antwort eine passende Reaktion auf alle Kommentare sein könnte:
Ich lasse immer gerne möglichst viel in Gedichten offen, ohne beliebig werden zu wollen. Ich schätze, dass im Gedicht angedeutet ist, zumindest könnte man es so lesen, dass die Besucher Bewunderung für die Größe des Meisters haben, während das LI im Kleinen und Unscheinbaren zugleich Freude findet und seine Wertschätzung gegenüber Goethe ausdrückt (der ja auch dafür bekannt ist, in den kleinen, scheinbar banalen Dingen und eben auch in der Pflanzenwelt etwas Bedeutsames zu erkennen). Ich meine, das ist ein Gartenhaus - der Mann hat darin Zeit verbracht, um Pflanzen nahe zu sein, nicht um Möbelstücke zu bewundern.
Angeregt war dieses Gedicht durch ein autobiographisches Erlebnis, das mich ebendies klar werden ließ: Letztes Jahr war ich tatsächlich zu Besuch in Weimar und schaute mir, nachdem man mich in Goethes Wohnhaus nicht reinlassen wollte, sein Gartenhaus an. Als ich ganz vertieft war in die handschriftlichen Briefe und Gedichte Goethes, meinte eine Bekannte: "Ich glaube, er hätte lieber die Aussicht genossen." Da erst bemerkte ich das Fenster vor meiner Nase und genoss den Blick in den Park.
[QUOTE='Lichtsammlerin]Zum Schluss verschiebt sich die Bildebene deutlich in die Gegenwart und erhält einen Ich-Bezug.
[/QUOTE]Das ist eine sehr interessante Beobachtung, die meine Gedanken zur Interpretation des Gedichts ausgezeichnet ergänzt. Danke dafür!
LG