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Hängepartie

  • Sidgrani
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Ich habe mich auf leisen Sohlen
des Nachts vor euer Haus gestohlen,
die Eingangstür ist zu, na heiter,
und nirgendwo steht eine Leiter.
 
Dein Vater hält nichts von uns beiden,
er kann mich leider gar nicht leiden;
und bis ich seine Gunst gewinne,
komm ich zu dir per Regenrinne.
 
Bevor wir zwei ein wenig geigen,
muss ich ganz leis nach oben steigen.
Drum nichts wie rauf auf diesen Baum,
mein Blumenstrauß behindert kaum.
 
Schnell weiter auf des Daches Zinnen,
mir wird ganz heiß, gleich bin ich drinnen.
Ich balanciere unverdrossen
zum Fenster hin, es ist verschlossen.
 
So sehr ich schreie, klopf und jammer,
es rührt sich nichts in deiner Kammer.
Dafür brennt jetzt im Hausflur Licht,
dein Vater kommt, du ahnst es nicht!
 
In mir verlöschen tausend Lunten,
verdammter Mist, ich muss nach unten.
Versiegt ist all mein heißes Drängen,
sogar mein Strauß lässt alles hängen.

 
Hallo Alces,
 
bei Perry kamen die Kindheitserinnerungen hoch und bei dir die, meiner frühen Erwachsenenzeit und mein späterer Mann mit der Leiter an der Hauswand hoch kletterte und an meinem Fenster um Einlass bat. Zuvor schmiss er immer erst Steinchen, die ich dann vom Fenstersims fortnahm und in einem Glas sammelte. Dumm war nur: Oma, die mit im Haus lebte machte Nächtens gern Kontrolle in den "Kinderzimmern" und musste durch mein Zimmer durch um in ein anderes zu kommen. So hatte ich mir dann angewöhnt die Kleiderschranktür aufzulassen, die dann den größten Teil meines Bettes verdeckte. Eine herrlich aufregende Zeit, an die wir gern zurück denken und sehr viel später den Eltern davon erzählten.
 
LG Sternwanderer
 
Mit sehr viel Humor geschrieben und vor allem sehr viel Nähe zur Realität, sodass man sich gut wiederfindet.
Von uns hat wohl jede® so eine Geschichte in petto.
Als ich das erste Mal so richtig verliebt gewesen bin, durfte das niemand wissen. Meine Eltern wussten von nichts, genauso wenig wie die des Mädchens.
Die hatten eine Garage, von der aus man direkt ins Haus gelangen konnte. Und da gab es auch ein kleines Fenster, wo sie mich rein gelassen hat.
Wir mussten dann immer sehr leise durch`s Haus schleichen, damit niemand geweckt wurde.
Ich selbst bin auch heimlich von zu Hause abgehauen, was gar nicht so einfach war. Das war alles unheimlich aufregend und einige Male ging es gut.
Kurz bevor es hell wurde, habe ich mich wieder davongeschlichen. Blöderweise sind wir dann irgendwann mal eingeschlafen und ihre Mutter stand dann morgens im Zimmer, weil sie Frühstück bringen wollte.
Meine Mutter und ihr Lebensgefährte haben mich zwischenzeitlich auch schon vermisst. Da war was los.
Die Eltern meiner Freundin waren alles andere als begeistert und selbstredend war ich die "Schuldige". Es war ein riesiges Drama.
Heute kann ich darüber lachen, aber damals wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Vor allem weil meine Mutter noch so kluge Fragen gestellt hat.
Etwa, was ich mir dabei gedacht habe.
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Andererseits war ich auch froh, so war es wenigstens raus und ich musste mich nicht mehr verstecken.
 
[QUOTE='Sushan]Heute kann ich darüber lachen, aber damals wäre ich am liebsten im Erdboden versunken.
[/QUOTE]Das sind meist die schönsten Erlebnisse an die man sich später sehr gerne erinnert. Ich habe schon öfter den Satz gehört: "Was soll's, später werden wir darüber lachen." Und natürlich sehen alle Eltern die Schuld immer bei den Freunden/Freundinnen des eigenen Kindes. 
 
LG Alces
 
Guten Morgen Alces,
 
huii.. da hätt ich fast was übersehen;
 
Herr(z)l ichst geschmunzelt, beim Lesen deiner Zeilen;
Bei uns in Kärnten nennt man das Brenteln....
Nur haben die unsrigen Burschen eine Leiter;
die du ja nicht gefunden hast, um so edler befinde ich deinen Aufstieg per Regenrinne..
Wenn sie es aushält..
Sehr gut geschrieben, auch das Denken beim Erklimmen der Liebsten Kammer finde ich super reingesetzt;
 
Tja, du kannst es, das muss ich ganz einfach so sagen;
 
Mit lieben Grüßen, Line
 
Ich grüße dich Behutsalem,
 
bei diesem Gedicht werden sich bestimmt viele an früher erinnern und schmunzeln, das finde ich gut.
[QUOTE='Behutsalem]Nur haben die unsrigen Burschen eine Leiter
[/QUOTE]Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Mädchen schon dafür gesorgt haben, dass für den "Ernstfall" immer irgendwo eine Leiter bereit stand. 
Ich freue mich über deinen Kommentar und schicke liebe Grüße.
Alces
 
  • Sidgrani
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