Heißt November,
wenn bunte Kleider längst abgehängt,
der letzte Tand vom Sommer ausverkauft,
das Blättergold mit röhrendem Getöse entsorgt
und Plastikpuppen sich in Schaufenstern
mit Winterwarmem prostituieren,
wenn windgepeitschte Schauernässe
Beschäftigte und Müßiggänger
in wärmende Passagen treibt,
sich dann Gedanken zu machen,
in südliche Gefilde zu entfliehen?
Dort als Fremder unter Fremden überwintern?
Hieße das nicht, den eigenen November
aus seinem Lebens verbannen,
wenn herab von Lauf-und Karrierestegen
Trauer von den Weiden tropft,
wenn über Gräbern ein Hauch
vom Jenseits unsrer Grenzen streift,
wenn man sich unwillkürlich fragt,
wohin die Entseelten gegangen,
wo ihre Energie geblieben?
Uns ist es überlassen, in dieser Zeit
ins Allerseelenland zu driften,
gleich Blättern auf dem Teich,
zu spüren, wie wir allmählich
absinken auf dämmrigen Grund,
um anders als gewohnt,
Alltägliches neu zu gewichten.
("Carolus" 13. 11. 2020)
wenn bunte Kleider längst abgehängt,
der letzte Tand vom Sommer ausverkauft,
das Blättergold mit röhrendem Getöse entsorgt
und Plastikpuppen sich in Schaufenstern
mit Winterwarmem prostituieren,
wenn windgepeitschte Schauernässe
Beschäftigte und Müßiggänger
in wärmende Passagen treibt,
sich dann Gedanken zu machen,
in südliche Gefilde zu entfliehen?
Dort als Fremder unter Fremden überwintern?
Hieße das nicht, den eigenen November
aus seinem Lebens verbannen,
wenn herab von Lauf-und Karrierestegen
Trauer von den Weiden tropft,
wenn über Gräbern ein Hauch
vom Jenseits unsrer Grenzen streift,
wenn man sich unwillkürlich fragt,
wohin die Entseelten gegangen,
wo ihre Energie geblieben?
Uns ist es überlassen, in dieser Zeit
ins Allerseelenland zu driften,
gleich Blättern auf dem Teich,
zu spüren, wie wir allmählich
absinken auf dämmrigen Grund,
um anders als gewohnt,
Alltägliches neu zu gewichten.
("Carolus" 13. 11. 2020)