Das Absolute (3/6)
Der Flussgott sprach ganz intressiert:
"Manch große Denker sagen ja:
Das Feinste seine Form verliert,
Das Größte ist uns unfassbar.
Doch liegt in dem, was sie uns sagen
Die Wahrheit über groß und klein,
Ja oder muss man tiefer graben,
Will man der Wahrheit näher sein?"
"Es kann fast gar nicht übersehen
Das Große, wer vom Kleinen schaut,
Doch sieht das Kleine kaum mehr stehen,
Wer seinen Blick aufs Große baut.
Nun lässt sich etwas ohne Form,
Verhältnismäßig nicht zerteilen,
Und muss, was unfassbar, enorm,
gar unerschöpflich hier verweilen.
Worüber man drum reden kann,
Das ist ganz schlicht das grobe Ding,
Das Feine ists, worüber man
Sich selber zur Besinnung bring.
Doch das, was schlechthin grob und fein
Entzieht sich unsrer Geisteskraft,
Drum handelt nach dem Sinn allein
Wer davon hat sich freigemacht.
Am Ende ist nur jener groß,
Der nicht auf seine Größe sieht
Und den versteht, des Geistes Los,
Aus Armut ihn zur Größe zieht.
Nicht alle Ehre dieser Welt
Ist ihn zu reizen mehr im Stande,
Dass er aus seiner Rolle fällt,
Auch weilt er drum in tiefster Schande.
Der Mensch des Sinns bleibt ungenannt,
er sucht im Leben nicht das Seine
Und hat sein eignes Selbst verbannt,
Ans Schicksal hängt er sich alleine."
Herbstfluten I
Herbstfluten III
Der Flussgott sprach ganz intressiert:
"Manch große Denker sagen ja:
Das Feinste seine Form verliert,
Das Größte ist uns unfassbar.
Doch liegt in dem, was sie uns sagen
Die Wahrheit über groß und klein,
Ja oder muss man tiefer graben,
Will man der Wahrheit näher sein?"
"Es kann fast gar nicht übersehen
Das Große, wer vom Kleinen schaut,
Doch sieht das Kleine kaum mehr stehen,
Wer seinen Blick aufs Große baut.
Nun lässt sich etwas ohne Form,
Verhältnismäßig nicht zerteilen,
Und muss, was unfassbar, enorm,
gar unerschöpflich hier verweilen.
Worüber man drum reden kann,
Das ist ganz schlicht das grobe Ding,
Das Feine ists, worüber man
Sich selber zur Besinnung bring.
Doch das, was schlechthin grob und fein
Entzieht sich unsrer Geisteskraft,
Drum handelt nach dem Sinn allein
Wer davon hat sich freigemacht.
Am Ende ist nur jener groß,
Der nicht auf seine Größe sieht
Und den versteht, des Geistes Los,
Aus Armut ihn zur Größe zieht.
Nicht alle Ehre dieser Welt
Ist ihn zu reizen mehr im Stande,
Dass er aus seiner Rolle fällt,
Auch weilt er drum in tiefster Schande.
Der Mensch des Sinns bleibt ungenannt,
er sucht im Leben nicht das Seine
Und hat sein eignes Selbst verbannt,
Ans Schicksal hängt er sich alleine."
Herbstfluten I
Herbstfluten III