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Feedback jeder Art Herrlichkeit auf Erden

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Das dachte ich mir schon...
Ich bin nun mal ein Freund der nicht konservativen Kunst, die mich wirklich extremst langweilt...mit Friede, Freude, Eierkuchen....
 
LG Managarm 
 
 
 
einen guten Morgen Managarm,
 
sehr mutig und gewagt in einem doch recht christlich geprägten Forum den Namen Satanas inclusive Heil zu schreiben. Aufgrund der negativen Konnotation der beiden Worte wäre ein shitstorm nicht verwunderlich. Kann mir vorstellen dass es bald hagelt hier.
 
Übersetzung des Namens Satanas: Gegner
Übersetzung des Namens Satan: Ankläger
 
Beide Namen stammen ja aus dem Hebräischen.
 
Mich schreckt das jetzt nicht so, da ich damit nicht automatisch einen Satanisten oder Teufelsanbeter verbinde. Sondern eher die Idee des Dualismus.
 
In unserer Welt gibt es für alles Gegenspieler, einer Schöpferkraft muss zwingend eine Zerstörungs-oder Zersetzungskraft gegenüberstehen. Schließlich   kann nicht alles unendlich wachsen. Selbst in unseren Knochen haben wir das göttlich/satanische Prinzip in Form von Osteoklasten und Osteoplasten.
Dass die Kirche den Teufel so verteufelt hat und ihn in die Hölle geschickt hat, diese Vorstellung hat uns alle geprägt und ist uns über die Jahrhunderte als Furchtbild eingeimpft. Und in Geschichten vom gefallenen Engel verpackt
Nüchtern betrachtet ist auch er nur ein Prinzip. Das Prinzip der einer Seite der Dualität.
Das "führe mich  nicht in Versuchung" hat heute an Bedeutung verloren, selbst die 7 Todsünden haben Einzug in die Werbung gehalten:
 
 
 
Dann erinnere ich mich noch an das Gedicht von  @Ursula23: Himmel und Hölle: willst du den Himmel sehen, sieh dir die Welt an., willst du die Hölle sehen sieh dir die Welt an.
 
So nun zu deinem Gedicht:
Aus meiner Sicht ist es gedanklich falsch : du bist mein Gott zu sagen, denn, beides ist eine Einheit.
Das göttliche Bejahen bedeutet die ganze Schöpfung zu bejahen wie sie ist.
Inclusive der göttlichen Gesetze des Auf und Abbaus, der Klage und Gegenklage, eben in ihrer Gesamtheit.
 
Die ursprünglichen Satane waren die strafenden Engel von Gott gesandt und wenn ich da mal an zuviel Alkoholgenuss denke und die resultierenden Kopfschmerzen kann ich mir ihre Beteiligung daran sehr gut bildhaft vorstellen.
Man kann nicht gegen die Naturgesetze leben ohne die negativen Auswirkung zu spüren, irgendwann....
 
Für mich klingt deine Aussage  wie eine Hingabe an das Unausweichliche.
 
Liebe Grüße
Sali
 
 
 
 
HS Managarm!
 
Mit wenigen Worten, doch so viel gesagt! Einfach Herrlich! 
Ich selbst lehne die kirchliche Sicht auf das Symbol Satans ab. Ich drehe den Spieß um und benutze IHN als Symbol der Befreiung vom kirchlichen Denken, weg von einer glaubenden, zu einer fragenden und Selbstsuchenden Persönlichkeit, 
die falsche Moral und Scheinheilig ablehnt. 
Passenderweise hab ich selbst ein kleines feines Gedicht zu dem Thema dazu... 
 
HS JC
 
 
 
In meinem Profil habe ich schon geschrieben, dass es für mich keinen Teufel gibt, da ich Heide bin. 
Der Teufel ist eine Erfindung der christlichen Kirche, die ich von ganzem Herzen ablehne.
Er ist jedoch das Einzige, was mich am Christentum interessiert und darum schreibe ich gerne darüber.
Nicht alle Gedichte beziehen sich auf den Verfasser, das vergessen sehr viele Leser immer wieder.
Ich bin voll und ganz im Einklang mit den Göttern, denn es ist IHRE Schöpfungsgeschichte und nicht die eines einzelnen Gottes, der Niemanden, außer sich selbst toleriert und unseren Vorfahren unter Bedrohung ihres Lebens aufgezwungen wurde. 
 
Vielen Dank 
 
LG Managarm 
 
Hallo Managarm, bis zu der Stelle: "Die Herrlichkeit auf Erden"
gehe ich mit. Ich habe mir dazu folgende Gedanken gemacht: 
 
Ich bin ein Schaf auf Gottes Weide
doch lockt mich mehr die dunkle Seite
Rebell zu sein,  hat seine Reize
trag Schwarz und bin im Geiste Heide

So drück ich meine Abkehr aus
vom Christentum, von Gottes Haus
denn um zu glauben, braucht es nicht
den Mann, der von der Kanzel spricht

Als Grenzgänger und schwarzes Schaf
ist mir das Gute fast zu brav
lebt es sich als der Lausebengel
der viele Gottheiten verehrt
fasziniert von dem gefall´nen Engel
auf meine Weise nicht verkehrt
 
 
 
Meines Erachtens sind wir im Denken frei und jeder trägt den Glauben in sich. 
Gutes und Böses ist menschlich. Man muss keiner Kirche angehören, um zu glauben.
 
Lieben Gruß Darkjuls

 
 
In meinem Profil habe ich schon geschrieben, dass es für mich keinen Teufel gibt, da ich Heide bin. 


Der Teufel ist eine Erfindung der christlichen Kirche, die ich von ganzem Herzen ablehne.


Er ist jedoch das Einzige, was mich am Christentum interessiert und darum schreibe ich gerne darüber.


Nicht alle Gedichte beziehen sich auf den Verfasser, das vergessen sehr viele Leser immer wieder.


Ich bin voll und ganz im Einklang mit den Göttern, denn es ist IHRE Schöpfungsgeschichte und nicht die eines einzelnen Gottes, der Niemanden, außer sich selbst toleriert und unseren Vorfahren unter Bedrohung ihres Lebens aufgezwungen wurde. 


 


Vielen Dank 


 


LG Managarm 
Hi    Also ich beziehe nie die Gedichte auf den Verfasser. Mir gefällt dein Gedicht. Es ist schließlich alles immer noch eine Art von Kunst und in der ist man bekanntlich frei, solange es nicht eine persönliche Beleidigung oder Volksverhetzung ist. 
 
LG Alex 
 
 
 
Ich bin voll und ganz im Einklang mit den Göttern, denn es ist IHRE Schöpfungsgeschichte und nicht die eines einzelnen Gottes, der Niemanden, außer sich selbst toleriert und unseren Vorfahren unter Bedrohung ihres Lebens aufgezwungen wurde. 


 


 
 
Hi Managarm
 
ich höre gerade jetzt wieder ein Hörbuch, worin es um eben dies geht.
Eine Frau soll ihrer Göttin, die sie bis dato verehrt hat, abschwören - andernfalls wird sie verbrannt werden.
Ganze Dörfer wurden niedergebrannt, Menschen von ihren Wurzeln getrennt - überall auf der Welt haben die Christen so gewütet, auch in Deutschland vor einigen hundert Jahren.
 
Ich sah mal ein Video über die Aborigines in Australien - quicklebendige strahlende Menschen eingebunden in eine ungebrochene spirituelle Tradition von unendlicher Schönheit. Als die christlichen Missionare kamen, haben sie den Menschen ihre Wurzeln gekappt, sie in Missionsschulen gesteckt und genötigt zu einem hölzernen toten Mann am Kreuz zu beten.
Die Mädchen wurden vor der Geschlechtsreife sterilisiert, damit sich diese "Untermenschen" in christl. Hirnen nicht vermehren. Das Video zeigte dann Kinder , die wie Rekruten in einem Kasernenhof das nachbeten, was die Nonnen ihnen vorturnen.
 
Der Gott der Christen ist für mich auch nicht tragbar. Ich habe als Kind zu ihm gebetet, weil es mir aufgenötigt worden ist. Da die Dressur sehr tief geht und ja alle der selben - unterliegen, ist es schwer, den Christenzirkus abzuwerfen.
Ein Gott, der nur das Lichte will und alle auf ein Leben nach dem aktuellen vertröstet , ist einfach nur halb.
 
Ich habe kürzlich "Die Geschichten von Yggdrasil" gehört - das ist die Edda gesprochen von Lucy van Org . Ein wundervolles Buch  (gibt es auch zum Lesen natürlich) , voller Humor, Tiefsinn und Weite - die alten Götter als ebensolche Wesen, voll mit vielfältigsten Eigenschaften, Stärken UND Schwächen.



 
 
"Heil" ist ein Wort, was bis zu der Zeit, als der kleine Diktator mit dem Schnauzbart es für sich kaperte, eine hohe und starke Bedeutung hatte
Heilen hat dieselbe Wurzel. Heilerin : Heiler ebenso.

Liebe Grüße

Sternenherz
 
 
 
Ergänzung:
Womit ich Schwierigkeiten habe,
ist der Name "Satanas" .
 
Da ich keinem heidnischen Zirkel angehöre , mir mein Wissen selber erarbeite, habe ich mich in dieser "dunklen" Ecke des Christentums noch nicht genug "schlau" gemacht.  
 
 
 
 
Das Christentum hat den Gefährten der Mutter Erde, den Gehörnten Gott (Pan / Cernunnos) zum Teufel gemacht.
Halb Ziege, halb Mensch, bzw. Gott.
Halb Hirsch, halb Gott.
Die anderen hoch heiligen Götter wurden dämonisiert.
Sie weiterhin zu verehren, wurde oft mit dem Tod bestraft.
Was speziell jetzt die Germanen damit zu tun haben sollen, ist mir nicht schlüssig, da die Götter vor dem Christentum und dem Islam auf der ganzen Welt verehrt wurden.
Auch gab es früher keine Hölle bei den Germanen, sondern nur mehrere Totenreiche.
 
LG Managarm 
 
Hi  nochmal,
ein schönes Thema, da fühl ich mich gleich wohl.
also die Satanidee ist älter als das Christentum, das Bild hat sich nur im Laufe der Zeit angepasst, wahrscheinlich war das Bild von Pan einfach gut geeignet dafür, er sah körperlich ja nun mal nicht gerade sexy aus. Die kirchliche Geschichte ist eine Geschichte der Mutmaßungen und der Streite, die Entwicklung immer extremer, bis hin zur Verteufelung der Weiblichkeit, Unterdrückung von Sexualität (der Wurzel des Lebens , nicht umsonst wird sie  -Wurzel -chakra genannt)bis zur völligen Pervertierung: da steckt der Teufel im Detail
 
Eine schlimme Nebenwirkung all dessen war die Ausrottung der Spiritualität.
 
Und zwar durch Feuer und sinnentleerte Rituale (wie z. B. die Firmung.)Die Welt des geistigen, im Sinne von Spiritualität, wurde verdrängt durch Dogmen  und blindem Glaubensgeboten.  So musste wohl der Verstand die freigewordene Stelle einnehmen, spekuliere ich mal so vor mich hin, denn ist der Weg in die geistige Welt versperrt bleibt nur noch Rationalität übrig, was bedeutet auf einem Auge blind zu sein, und dieses blinde Auge kann dann nur noch blind glauben was vorgebetet wird.
Einen Gott durch einen anderen zu ersetzen ist deshalb für mich nicht die Option. Religiosität ist Spiritualität. Ein Gott oder viele Götter: es sind Bruchstücke aus Erfahrungen einer anderen Dimension für die es dem Verstand an Begreif- und Ausdrucksmöglichkeiten fehlt, zwangsläufig sein muss, da dieser körpergeneriert ist und Spiritualität über ihn hinausgeht.
Puhh, ich hoffe dass mir auf dieser Gedankenreise jemand folgen konnte  ansonsten bleibt dort oben nur luftleerer Raum.
 
(p.s. Lieber Managarm, mein Indigoblau ist übrigens u. a. auch eine Metapher für eine Initiation, vielleicht komme ich noch dazu dort noch mehr dazu zu schreiben).
 
Liebe Grüße
Sali
 
 
schwarzer lavendel schrieb:
naja, es gab halt ein vorher, wo es andersherum war.


und es gab eben diese germanisierung. karl der große


wäre in der frühen kirche rausgeflogen und nicht heiliggesprochen worden.


ausserdem - es gibt die götter so wenig wie den teufel wie den gott des dogmas.


aber das weisst du ja.


liebe grüße


charlotte


 


liebe sali, ich hab gerade das buch "die wahrheit über eva" gelesen. kann ich dir nur heiß


empfehlen. kampf dem patriarchat und dem gott und den göttern des partiarchats.


liebe grüße


charlotte
Karl der Große, der angebliche Vater Europas, hat in meinen Augen in Glaubensfragen total versagt und mit Mord und Elend "Ordnung" in Europa eingeführt.
 
Natürlich gibt es die Götter und das ist mein fester Glaube.
 
@Fietje Butenlänner
...in der Kunst ist alles erlaubt.
Wer sich mit ihr beschäftigt, muss, wie überall, akzeptieren,  dass es Bereiche gibt, die einen nicht ansprechen, oder vielleicht sogar abstoßen.
Für diese pflege ich eine kleine Leidenschaft.
 
LG Managarm 
 
Fietje Butenlänner schrieb:
Hi,


"Heil" ist dermaßen belastet, das selbst der Satan daneben unschuldig erscheint. <<Heil Satanas>>, also dem Satan eine Heiligung zusprechen, wirkt skuril und absurd, kontraindiziert gewissermaßen. Deutsche haben dem unheiligen Hitler diese Würdigung zukommen lassen (müssen).


 


Lg


Fietje


 
Hi Fietje,
 
wenn man:frau weiß, dass "Heil" für Heiden ein so wesentliches Wort ist, wie für die Christen meinethalben "Amen" ,
dann wirkt es schon weitaus weniger absurd.
 
(Managarm korrigier mich, wenn ich mich hier täusche, bitte)
 
Hitler : die Nazis haben viele Dinge:Symbole:Namen von den alten Germanen entlehnt. ZB auch die Rune "Sowilo" , die in doppelter Ausführung als SS-Zeichen bekannt geworden ist. Das Hakenkreuz wurde bis zur Aneignung durch das dritte Reich in vielen Kulturen - als Sonnenkreuz und heilig betrachtet : 
 
Insofern hat das dritte Reich einen Bruch im "Alten Glauben" erzeugt - zumindest, was den Blick von außen anbelangt. Und dies nicht nur in Dtld., sondern in vielen Kulturen. Dieses Symbol muss sehr stark sein, dass es in vielen Kulturen unabhängig voneinander so sehr verehrt wurde und wird.
 
"Das älteste Hakenkreuz der Welt ist auf 10000 v.Chr. datiert und wurde in der heutigen Ukraine gefunden. In der minoischen Kultur des alten Griechenlands wurden Swastika auf das Jahr 3500 v.Chr. datiert, die ältesten Funde in Indien wurden auf etwa 3000 v.Chr. datiert. Hier eine kleine Liste von Völkern bei denen das Swastika eine Rolle spielte: Armenier, Etrusker, Balten, Kelten, Wikinger, Römer, Germanen und Slaven. Aber auch z.B. bei den Navajo, Hopi und Dakota Indianern in Nordamerika.
Früher hat man das Swastika auch in vielen Kirchen finden können, so z.B. in der St. Sofia in Kiew, St. Laurent in Genoble, St. Ambrose in Mailand und in der Winchester Kathedrale. Auch die Freimaurer und die Theosophen (die ja auch von den Nazis verfolgt wurden) hatten gefallen am Hakenkreuz. Man findet das Hakenkreuz auch in der islamischen Kunst und sogar in alten Synagogen." - zitiert von der oben verlinkten Seite.
 
liebe Grüße
 
Sternenherz
 
Fietje Butenlänner schrieb:
ja, <<Heil Satanas>> ist quasi abstoßend. Es heiligt das Böse.
Hallo Fietje.
Wenn man Satan für das Böse hält, dann ja. Für mich ist er nicht böse, weil ich nicht dasselbe Bild von ihm habe, dass die "Anhänger des Lichts" gerne in ihn hineinprojizieren. Das ist eine lange Geschichte, immer wieder gepredigt und jede Religion braucht ihre Buhmänner. Armer Teufel. Aller menschlich erzeugter Unrat wird auf ihn geschüttet und ihm zugeschrieben. 
Auch in einigen meiner Werke nimmt er die Rolle ein, die ihm manche Religionen zu dichten. Für Satanisten die ihre Religion mehr oder weniger praktizieren, nimmt er die Rolle des großen Befreiers ein, wie ich schon in meinem ersten Kommentar hier geschrieben habe. Böse ist die Dummheit im Satanismus. Es ist nicht derselbe Teufel, der anderswo beschimpft wird. Vielleicht hilft diese Erklärung weiter. Hätte ich mich nicht mit dem Pfad zur linken Hand beschäftigt, wäre ich selbst nicht auf so etwas gekommen und es würde sich auch für mich komisch anhören und anfühlen, dass Heil Satan. Kann ich also sehr gut verstehen. 
Und letztendlich sind gut und böse nur irdische Ansichten. 
Mir gefällt das Symbol Satans, weil man ihm nicht dienen muss. Man dient sich selbst und damit ist ihm bestens gedient. Nicht falsch verstehen, Egoismus ist das nicht... sondern gesunde Selbstachtung, die in dieser anderen Religion leider zu wenig gelehrt wird. 
Hoffe du kannst mit meinem Kommentar etwas anfangen. 
LG JC
 
PS: Ich selbst bin kein Anhänger irgendeiner Religion oder Glaubens. Ich pflücke mir aus allen Lehren die es gibt, dass beste raus, dass sich kompatibel anfühlt mit meinem Leben. Da ich nicht weiß ob es ein anderes gibt, mach ich das beste aus dem das ich gerade hab. Peace. 
 
 
 
 
Hallo Managarm, hallo in die Runde,
 
was sagt (mir) das pure Gedicht?
 


„Du bist


mein Gott“


 
Das scheint mir ein faktisches Glaubensbekenntnis des LI zu sein.
 
 


„ich bin


dein Kind“


 
Das ist eine hierarchische Ein- und auch Unterordnung des LI im Bezug auf seinen Gott.
 


„du bist ich


und wir


wir sind


 


...die Herrlichkeit


auf Erden"


 
Hier gibt das LI an, wie es seine Verbindung zu seinem Gott empfindet. Und widerspricht im Grunde seiner ersten Selbstdarstellung als Kind. Es sieht sich plötzlich ganz eitel auf Augenhöhe mit seinem Gott.
 
Hier benennt das LI seinen Gott...
 
...und es verwendet dabei das Wort „Heil“
 
 
Das Wort „Heil“ ist gleichermaßen Grußformel wie Segensspruch. Unter Menschen gesprochen bedeutet es in etwa: „Ich wünsche dir Heil (von Heilung/Gesundheit)“ und oder „Ich wünsche dir den Segen Gottes bzw. der Götter (von Heilig).
 
Beides erscheint mir in einem Zwiegespräch mit einem Gott relativ unüberlegt oder naiv. Ihm Heilung zu wünschen (ist er krank oder bedürftig) hieße seine Macht anzweifeln. Ihm seinen eigenen Segen zu wünschen erscheint mir überflüssig. Ihm den Segen anderer Götter zu wünschen erscheint mir frech. Und ihn selbst zu segnen erscheint mir überheblich.
 
Satanas ist angesprochen. Und das ist einer der vielen Namen des Gegenspielers des christlichen Gottes. Und dieser Gegenspieler ist - im christlichen Zusammenhang - auch gar kein Gott. (Das der Managarm hier für sich selbst Bezüge zu einer älteren Germanischen Götterwelt herstellt – wie weiter unter in den Kommentaren geschehen – ist für dem Leser aus dem Gedicht heraus nicht zu erfassen. Das heißt es ist „Autorenwissen“.) Das heißt wiederum – mangels anderer Hinweisen im Text - muss ich hier davon ausgehen, dass das LI den christlich definierten Teufel meint...
 
Für mich als Leser, wird Satanas – der nach christlicher Definition verbannte, gefallene Engel und Unheilstifter vom LI mit einem Heils- oder Segensspruch verhöhnt. Denn dieses Heil bzw. diesen Segen kann nur ein Gott oder einer seiner Diener in seinem Auftrag spenden. Und im monotheistischen Christentum gibt es eben nur den einen Gott. Das LI wünscht Satanas somit die Heils- oder Segensgnade Gottes – also im Grunde die Gnade seines Feindes...
 
Ich weiß aus den Kommentaren um die Intension des Autors. Leider findet sich diese Intension aber nicht in der Aussage des Gedichtes. Es bewegt sich vielmehr (Achtung Wortwitz) im hermetisch verschlossen christlichen Weltbild. Die Tür nach draußen ist dem Leser leider vorenthalten.
 
Daraus erfolgt die Beschäftigung der Leserinnen und Leser mit Satanas nach der christlicher Deutung. Der Leser kommt (ohne externe Erklärung) nicht mit der vom Autor beabsichtigten Aussage des Gedichtes in Kontakt, die im Grunde ein Denkschema aufbrechen und weit darüber hinaus weisen will.
 
Hier würde ich nochmal versuchen etwas nachzubessern. Sonst spielt das Gedicht leider (ich weiß wie oft ich bereits „leider“ geschrieben habe) in der Liga von Witzen, die nur funktionieren, wenn man ihre Pointe hinterher erklärt.
 
Dieses Gedicht könnte mehr.
 
Soweit mein derzeitiger Blick auf diese Zeilen.
 
LG
 
vom Gaukel
 
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