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Feedback jeder Art Irgendwo auf einer Seite im Buch

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  • Sternwanderer
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Irgendwo auf einer Seite im Buch
Das Buch, vollgeschrieben mit intriganten Geheimnissen strandete
versteckt in einem blauen
Boot auf der Insel der Poesie, genau zu jener Stunde
in der sich ein drohendes Gewitter zusammen braute.
Irgendwo auf einer der vielen Seiten ohne Zahl und Namen
steht eine wahre
Begebenheit und die verhielt sich so:
* * * * * *
Eines Tages verdunkelten sich die Wolken zusehends bedrohlich
die Sonne war zu kraftlos, sich dagegen zu wehren.

Mutlos hielt sie ihre Strahlen zurück
die eben noch fleißig einen Sommertanz einübten
um die betörend duftende Rose aufzumuntern, deren Blütenhülle so sehr bleich ist.
*
Die Rose, die im dunklen Schatten eines übergroßen Blattes
ihr Dasein erdulden muss, lässt mutlos ihren tausendfächrigen Blütenkopf hängen
und trägt gleichzeitig ihr dorniges Schutzschild mit Stolz und großer Würde.
*
Wie gerne würde sie in die
Traumwerkstatt fliehen können
die unweit eines versteckt liegenden Strands in einer schlichten Holzhütte eingerichtet ist
in der es sich so wunderbar träumen lässt
von einem
Leben im strahlend weißen Licht der Sonne und dem Hören der orchestralen Stimme des Meeres.
*
Doch sie kann ihrem Gefängnis nicht entfliehen
ihre tiefen Wurzeln halten sie mit aller Macht fest.
*

Täglich zu jeder frühen Morgenstunde vergießt sie unzählige Tränen
die sich als glitzernder Morgentau auf ihr dunkelgrünes Blätterkleid legen.

*
Der Wind streift das tränenbenetzte Kleid sanft und lässt sie mit seiner behutsamen Brise die Ode ans Leben fühlen
zum Trost, dass die Schattenrose ihrer Träume entsagen muss und niemals in der Werkstatt der Träume
das mystische
Lied der Wale hören kann.
* * * * * * * * *
 ​
© Sternwanderer
 
Es kam mir Eugen Roth in den Sinn beim Lesen deines so tiefgehenden Textes liebe Sternwanderer,
genau diese Seite...
...Als dann am Abend mit Mühe der Stengel
ihre hin geatmete Süße
noch trug,
hauchte sie, fallend dem kühlen Engel
welk vor die Füße:
„War es genug?“
...
Ein sehr berührender Text von dir - danke fürs Teilen hier!
Herzlich liebe Grüße, Uschi
 
Ein wunderschönes Gedicht, liebe Sternwanderer, das sich auch im übertragenen Sinn verstehen lässt!
 
Aber, ich bleibe beim Lesen lieber in der Mythenwelt, in der du großartige und lebendige Bilder schaffst. Es sind so treffende Worte und Metaphern, die den Leser selbst in diese strahlende Kulisse versetzen, dass er nicht weiß, wie ihm geschieht:
 
die eben noch fleißig einen Sommertanz einübten


um die betörend duftende Rose aufzumuntern, deren Blütenhülle so sehr bleich ist.
 
Das Gleichnis am Ende gefällt mir sehr gut, dass das Leben selbst zu dem kommt, der nicht ins Leben hinaus kann!
 
Ich habe dein Gedicht voller Bewunderung gelesen, vor allem, da ich selbst leider zum Schreiben düsterer Gedichten neige. -
 
LG Nesselröschen
 
Hallo @Carlos  mein Lieber,
 
ob es wirklich eine Parabel ist, das zu beurteilen überlasse ich den Fachleuten unter uns.
 
Natürlich kann man aus meinem Text einen gewissen Lehrauftrag (den ich mir nicht anmaße) herauslesen – „Never give up“!
 
 
LG Sternwanderer
 
Liebe Sternwanderer 
Ein sehr beeindruckendes Gedicht mit wunderbaren Metaphern.  Ich würde meine Mitautoren nur ihre Worte stehlen, ich könnte die Lobeshymne so wiederholen. 
Liebe Grüße Ilona 
 
  • Sternwanderer
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