Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Knabentraum

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • Hera Klit
    letzte Antwort
  • 1
    Antworten
  • 294
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Knabentraum
 
Alaska, du von Jack London gepriesenes Land
gingst mir lange nicht aus meinen Knabenträumen.
Raue, unwirtliche Wälder, gerade recht
zum Fallen stellen für den glänzenden Fischmarder, den
schwarz-weißen Dachs und den roten listigen Fuchs.
Damals stimmten die Pelzpreise noch.
Die grob behauene Blockhütte
mit eigener schwieliger Hand erstellt.
Pfeilschnelle Fahrt über harsche Schneepisten
dank treuer, pflichtbewusster Schlittenhunde.
Hund und Mensch bilden dort eine Einheit.
Menschenleere, so weit das Auge schaut.
Nur einmal im Monat leider Menschenkontakt beim 
Pelzeverkauf in der einsamen Poststation,
beim wortkargen, mürrischen Postmann.
Wer viel redet, gehört nicht in dieses Land.
Eine Indianerin freilich nenne ich mein eigen,
gewohnt ist sie die Abgeschiedenheit
und aufs Wort gehorchen ist ihre Natur.
Bei Wolfangriffen kenne ich keine Gnade,
ich kämpfe hart mit Büchse und brennender Fackel.
Die Büchse darf niemals einfrieren, hier ist Sorgfalt nötig,
das Leben hängt davon ab.
Bären sind aber noch beängstigender, man muss
ihnen genau ins Herz stechen, wenn sie sich turmhoch
vor einem aufbauen, das ist schon etwas gefährlich.
Die größten Grizzlys sind Zweimetervierzig, wenn sie stehen. 
Und sie stehen oft und gern, diese zotteligen Monster.
Mit einem Prankenhieb reißen sie einem den Wanst auf,
dass die Därme spritzen.
Aber die nächtliche schützende Hütte mit ihrem 
knisternden, wärmenden Feuerholz und den
heimelig flackernden Kerzen bietet viel dankbaren
Schutz für den genügsamen Trapper.
Medien braucht es nicht, es genügt alle Jack London
Bücher dabei zu haben, die sind unterhaltsam und lehrreich zugleich.
Mehr braucht es nicht, um bei Sonnenaufgang neuen Mut 
zu fassen und ein Lächeln liegt auf dem gegerbten
Bartgesicht, in dem die ersten Morgensonnenstrahlen glitzern.
Dieses Land ist nichts für schwache Naturen, das ist klar.
Doch dort ist ein Mann noch ein Mann und
keiner redet ihm rein und die Zivilisation mit
ihrer krankhaften Verderbtheit ist endlos weit weg.
 
  • Hera Klit
    letzte Antwort
  • 1
    Antworten
  • 294
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben