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Feedback jeder Art Krieg und mein Frieden

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  • Sonja Pistracher
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“Meine Ohren sind laut,
nicht hingeschaut,
meine Augen sehen weit
soviel Leid,
mein Atem geht schnell,
dunkel, nicht hell
ist es um mich her,
staubig und leer.
 
Alleine bin ich inmitten
grausamer Sitten,
ich lebe, doch wie,
schick fort doch sie,
kann nicht mehr steh´n
oder aufrecht geh´n.
 
Schließe die Augen,
will glauben,
geborgen zu sein
und bilde mir ein,
will es auch sagen,
dass ich geliebt
und getragen.
 
Eine Hand mittendrin
fasst mir ans Kinn,
blickt tief in mein Herz,
erkennt meinen Schmerz,
hebt mich empor,
so wie geträumt g´rad zuvor,
ich wage zu schauen,
du schenkst mir Vertrauen.
 
Du bist mein Geschenk,
dem ich eingedenk
all der Pein und der Not
erkenne im Tod
deine rettende Hand,
ich liege im Sand,
weich und gebettet,
endlich gerettet.
 
 
Liebe Sonja!

Krieg und Frieden.. ich bin am überlegen ob du jetzt die Höhen und Tiefen eine Beziehung damit ansprechen wolltest oder dann doch das innere Gleichgewicht, dass oftmals aus der Norm fällt, weil es halt gerade im Moment nicht passt. Dann holt man sich meist das positive raus, labt sich an diesem und sagt sich vielleicht, wieso klage ich, es geht mir doch gut, ich bin gesund, etc. das positive wiegt das negative zumeist auf.. und es kehrt eine innere Zufriedenheit ein. 
Ich vergleiche das gerne mit dem Engel und dem Teufel.. der Teufel nagt an deiner ansonst so robusten Standfestigkeit reizt dein Gemüt und der Engel leitet dich klar zu denken.. 
 
was mir besonders gut gefällt ist dieser Vers..
 
Schließe die Augen,


will glauben,


geborgen zu sein


und bilde mir ein,


will es auch sagen,


dass ich geliebt


und getragen.
 
Gerne gelesen und kommentiert, 
liebe Grüße, Behutsalem
 
Liebe Behutsalem,  danke für deinen Kommentar. 
Beim Schreiben dieser Zeilen war ich gerade so berührt von tatsächlichen Kriegsgeschädigten. Vor allem Kindern.  Es wurde von einem Mädchen berichtet,  das in all den Trümmern in Idlib in Syrien mit einem Lächeln im Gesicht tot gefunden wurde. Ich war unglaublich berührt und konnte dies nur  in diesen Zeilen verarbeiten. Die aktuellen Nachrichten aus dem Libanon haben mich wieder so sehr daran erinnert.  
So viel Leid auf der Welt und dann ein Lächeln im Tod.  Wie schlimm muss das Leben gewesen sein. 
Einen lieben in sich gekehrten  Gruß
Sonja 
 
Liebe Sonja!
 
Upps, da war ich aber voll daneben. 

Ja , es ist furchtbar. Ich mag mir solche Bilder gar nicht mehr anschauen , aber leider sind sie Realität . und Gott sei Dank , wenn das jetzt auch blöd klingen mag, werden sie uns gezeigt, damit wir wiedermal nachdenken wie gut es uns eigentlich geht. Ich fühle mit jedem mit der solch einer Grausamkeit wie den Krieg ausgesetzt ist.. 
 
Behutsame Grüße, Behutsalem
 
Ps.. passt zwar nicht dazu, aber hübsches Profilbild.. 
 
 
Ich mag mir solche Bilder gar nicht mehr anschauen , aber leider sind sie Realität
Liebe Behutsalem,  damit sind wir bei den sensiblen Poeten,  die sich oft viel zu schnell hineinfühlen können,  wollen oder dürfen.  Denn diese Sensibilität lässt uns tiefer blicken. Und mitleiden. Aber auch für das Schöne wenden wir diese Gefühle in einem Übermaß auf, ebenso für das Dunkle und die Schattenseiten.  
PS. Danke für das Kompliment. Ist nur ein Bild.  Es war einfach Zeit,  den Helm abzunehmen.
Schönen Abend 
Sonja 
 
Liebe Sonja,
 
ich bin unglaublich gerührt von deinen Worten! Die haben gerade den Weg übers Gehirn übersprungen und sind direkt im Herz gelandet..
LI findet inmitten unsäglichen Leids etwas wie Frieden. Ein innerer wie äußerer Krieg oder Kampf, der die Suche nach etwas Geborgenheit bedingt, nach Sicherheit und Schutz, Zuneigung. Etwas, so so menschlich ist zu ersehen, und etwas, das in einer anderen Realität jedem Menschen zustehen müsste!
Nun, wir müssen uns mit dieser Realität abfinden.
Und den Trost im zerbrechlichen Flügel eines Schmetterlings finden, als würde er sich sachte auf die Augenlider legen, und nichts könnte sie sanfter für immer schließen.
Ich bin zwiegespalten - ich empfinde tiefe Trauer und gleichzeitig inneren Frieden. Denn das ist es, was ich als Botschaft in deinen Worten lesen: Die Einstellung, mit der wir das Leid begreifen. Ob wir bereit sind, im Frieden mit uns und der Welt zu gehen, trotz aller Grausamkeit die uns begegnet ist.
 
ich lebe, doch wie,


schick fort doch sie,


kann nicht mehr steh´n
Der Vers "schick fort doch sie," gibt mir etwas Rätsel in dem Kontext auf.
"doch wie, schick fort" Wer schickt fort, und wie und wen?
Oder den Vers anders gestellt: "schick sie doch fort" - würde mir mehr Sinn ergeben. Dann bezöge sich das "sie" aber nicht auf den folgenden Vers, der auch so zu verstehen wäre:
"doch sie, kann nicht mehr steh'n"...
Da bin ich zugegeben gerade sehr verwirrt ob der Satzstellung. Vielleicht magst du mich aufklären :smile:
 
Ich werde das wohl noch öfter lesen. LI will so sehr daran glauben, dass es geborgen ist.. dass es sich irgendwie diese Geborgenheit selbst schafft, egal wie die Umstände sind. Ich glaube, daraus können viele Menschen etwas für sich mitnehmen.. besonders, wenn wir wieder mal über "Kleinigkeiten" verzweifeln oder ähnliches.
Ich bin noch immer berührt.
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Liebe @Lichtsammlerin! Ja, da sind wir eins! Wenn Friede gefunden werden kann und der Schmerz davor sich auflöst bzw. auflösen  darf. Und eine Leichtigkeit nimmt Raum ein, die alles vergessen lässt.  
Wenn ich geschrieben habe "schick fort doch sie" dann meinte ich "schickt fort all die,  die mir Leid antun" und das weitere "sie kann nicht mehr stehen" bezieht sich wieder auf LI, der das alles zu viel geworden ist.  Und die schlussendlich froh ist,  dass sie gehen kann.  Ich habe beim Schreiben dieser Zeilen sehr intensiv mitgefühlt, weil in Idlib in Syrien ein Mädchen gefunden wurde,  die ein Lächeln im Tod , als Botschaft würde ich meinen,  zurückgelassen hat. Obwohl sie mir Sicherheit davor die Hölle erlebt hat. Es gibt eine Gerechtigkeit,  die uns dann zu sich ruft, wenn nichts mehr geht.  Daran will ich glauben.  Sehr gut und wunderschön deine Worte 
Trost im zerbrechlichen Flügel eines Schmetterlings finden, als würde er sich sachte auf die Augenlider legen, und nichts könnte sie sanfter für immer schließen.
Genau das ist es.  Du hast wirklich eine besondere Begabung,  die richtigen Worte zu finden.  
Danke für deinen Kommentar.  Er tut auch mir sehr gut.  
Sonja 
 
LisaN schrieb:
Dein Gedicht ist ein Spiegelbild
Ja, liebe @LisaN, wir müssen uns einfach auch den Spiegelbildern unserer Taten auf dieser Welt stellen.  Ist wohl wie wachrütteln, obwohl ich weiß, dass wir in unserem Forum und viele Menschen rund um uns sowieso nicht zu den angesprochenen Soiegelbildern zählen. Nur nichts zu tun, raubt mir den Atem angesichts des Wahnsinns auf dieser Welt. Und irgendwie verarbeite ich manche Dinge, die mir sehr nahe gehen, auf diesem Weg.
Ich habe vor Jahren eine Aufstellung (Lebensaufarbeitung zu verschiedenen Themen) zu meinem Problem des Helfersyndroms gemacht. Denn wenn ich könnte, würde ich wirklich überall  helfen, weil mir das Leid anderer "Lebewesen" immer sehr nahe geht. Allerdings wurde mit attestiert , dass diese Eigenschaft mit mir untrennbar verbunden ist. So lebe ich mein Leben im Bewusstsein, zu helfen, weil es meine Aufgabe auf dieser Welt ist. Soweit es mir möglich ist. Ich wende mich nie mehr von einem Problem ab, sondern gehe mit ihm mit. Nur die Identifikation nehme ich etwas raus. Und damit lebe ich sehr gut und bin eigentlich nur glücklicher geworden. 
Das war jetzt  viel Antwort, ich weiß. Verzeih. 
Einen schönen Abend wünsche ich dir. 
Sonja 
 
 
  • Sonja Pistracher
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