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Feedback jeder Art Krustenschäufele mit Kloß

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  • Joshua Coan
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Gerade erst geboren, zum künstlichen Licht gehoben
Grüßen zwei Zangen mit Schmerz, die Hoden abgezwickt
Ab zu den anderen, Nummer und Barcode ins Ohr gedrückt
Und dann fressen, fressen, fressen, im Kreislauf des Hungers gefangen
Und dann wachsen, wachsen, wachsen, bis sie beengen, die Stangen
Schlafen über Flüssen aus ihrer Pisse und ihrem Kot
Ein Mann der kommt, markiert sie rot, ach noch sind sie ahnungslos
In Reih und Glied, so geht, ihr letzter Gang, kanalisiert
Ohne Abschiedsgesang, unter grellem Licht und weißen Kacheln
-Und glaubt mir… jetzt wissen sie genau was ihnen blüht!-
Kommt am Ende in der Box, die summende Zange
Aufs Förderband fällt gelähmt der fette Leib, das Endprodukt
Ein schneller Stich, ein Schwall aus Blut, schlaf ohne erwachen
Und die Maschinen, sie surren, sie kreischen, sie hämmern,
sie stanzen, die Seelen im Kreislauf der Industrie
Hinter verschlossenen Türen, in Räumen ohne Fenster

Es ist Freitag Abend, heute gehen wir ins Wirtshaus
Ein fettes Mahl, ein kühles Bier, ein geselliger Freudenschmaus
Das Leben ist doch wirklich schön, wir Lachen gut gelaunt und trinken aus
So könnte es ewig weitergehen!



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Hi @Joshua Coan
Ich hatte Hühnerhaut und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken beim Lesen. Aber nicht etwa weil mir kalt ist.
Was bleibt: Der Klos im Hals und ein flaues Gefühl in der Magengrube.

Augen auf beim Schnitzelkauf.
Danke für diesen Text.

LG
Vetula
 
Hi @Vetula

meintest du Gänsehaut? 😁
Das freut mich dass ich es gut rüberbringen konnte für dich. Dabei habe ich mich bemüht recht einfach zu schreiben und nicht zu übertreiben mit den Szenen, die mir, aus früheren Jahren, sehr wohl und sehr detailreich im Gedächtnis geblieben sind.

Der Klos im Hals und ein flaues Gefühl in der Magengrube.

Augen auf beim Schnitzelkauf.
Genau so sieht es aus. Wer aber hat schon Bilder aus dem Schlachthof vor Augen, wenn er ein leckeres, gebratenes Schnitzel oder Steak auf dem Teller hat. Sicher finden sich diese wieder... hinter dutzenden verschlossener Türen im Kopf. Hey, ich will niemandem sein Schnitzel verderben! Nur Kontraste und Wahrheiten aufzeigen.

Danke sehr für deinen Besuch und
LG JC
 
Hey, ich will niemandem sein Schnitzel verderben! Nur Kontraste und Wahrheiten aufzeigen.
Hallo @Joshua Coan,
es ist schon so, dass einem die Wahrheit manchmal den Appetit verderben kann. Deshalb darf man sie aber nicht verschweigen. Du hast für die Tiere gesprochen. Sie sind darauf angewiesen, dass sich jemand für sie einsetzt.
Ich bin auf einem Dorf aufgewachsen, jedes Haus hatte eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft. Die Tiere wurden gut behandelt und auf dem Hof geschlachtet, mit Betäubung und ohne Quälerei. Schon von klein auf wussten wir, dass für unseren Genuss ein Tier getötet werden musste.
Deshalb stimme ich @Vetula zu:
"Augen auf beim Schnitzelkauf.
Danke für diesen Text."

Liebe Grüße
Eliane
 
Hi Josh!
ALs Fachkundiger musst du es ja wissen. Schön, dass Du den Kontrast so plastisch beschrieben hast. Ist gut gelungen. Mir kam Brecht in den Sinn - Zuerst kommt das Fressen.... (Du weißt schon)

VLG
Peter
 
Hallo Eliane, Moin Peter,

ja dieses Konzept von den Hofschlachtungen ist wohl noch die erträglichste Form der Fleischgewinnung. Im Gegensatz zu einem für die Massen gefertigten maschinellen Prozess, wo die Tötung von Lebewesen, im Sekundentakt von Maschinen eingeleitet wird. Na ja, so ähnlich eben, der ganze Prozess meine ich. Das dabei Stress aufkommt -Verladung in den Schlachthof, der Ablauf bis zur Betäubung, die Umgebung dort allgemein -ist klar und das wirkt sich auch auf die Fleischqualität aus letztendlich.
Die nächste Stufe könnte irgendwann sein, diese Industrie durch Produktion aus dem Labor 1:1 zu ersetzen. Fleisch ohne Wahrnehmung zu züchten.

Und ja... die Moral kommt hinterher. Doch meistens kommt sie gar nicht. Kann mich nicht erinnern nach einem Abend im Steak House, dann zu Hause wieder realisiert zu haben, was für ein Prozess nötig war, für dieses verdammt leckere Stück Fleisch das ich genießen durfte, und dann weinen zusammen gebrochen wäre: "....mein Gott! Was habe ich getan?"

Ich denke wie immer wird alles über den Preis bestimmt... auch das Leben von Tieren. Das ist unsere Gesellschaft.

Vielen Dank für euren Besuch und eure Gedanken dazu.

LG JC
 
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