Hallo Perry,
ich habe dein Gedicht 'kurzweil der tage' gelesen, es gefällt mir sehr gut.
Und wieder beschleicht mich das Gefühl, du möchtest (mich) mit diesem Text provozieren ... und wieder
gehe ich dir auf den Leim. Hm.
Klar, wenn es der einzige Lebensinhalt ist, Zerstreuung zu suchen, Spass zu haben, Kurzweil etc., dann ist das schlussendlich unbefriedigend. Obwohl Spiel, Spass, Spannung völlig legitime und auch schöne Ziele sind: Tagesziele, Monatsziele, Jahresziele; aber eben keine Lebensziele.
Gottseidank gibt es Ziele, die über den schieren Zeitvertreib hinausreichen, die dem Lebeneinen dauerhaften Wert und Sinn geben. Welche Ziele das im Einzelnen sind, mag jeder für sich selbst entscheiden. Wir haben ja auch hier eine Mehrzahl an Möglichkeiten, einen Fundus, aus dem wir schöpfen können.
Wobei es für mich noch die Frage wäre, ob zum Beispiel Mozarts Requiem (KV 626) oder Zolas Germinal nicht doch mehr sind als vergänglicher Zeitvertreib. Für mich jedenfalls sind sie es. Sie sind in der Lage Leben zu verändern, zu beeinflussen, zu inspirieren ... über die Lebenszeit ihrer Erschaffer hinaus.
Und auch Humboldts Leben war sehr viel mehr als Zeitvertreib ...
Oh Mann! Perry, du hast es wieder einmal geschafft, in diesen wenigen Zeilen einen ganzen Kosmos an
Fragen aufzuwerfen ...
Gern gelesen
LG
Berthold