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Feedback jeder Art Leise Schnitte

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  • Vienna
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Das Mädchen auf dem kalten Bett,
die Decke zerknüllt, der Blick so nett
nur für die Welt, doch in ihr drin
ist alles dunkel, nichts hat Sinn.

Die Klinge schimmert, leise, klein,
ein schmaler Streifen kaltes Sein.
Sie zittert, doch sie greift danach,
ihr Herz so schwer wie nasser Schach.

Im Spiegel tanzt ihr Vater sacht,
ein Bild aus einer besseren Nacht.
Er hält sie fest, doch nur im Traum,
in echt bleibt nichts nur leerer Raum.

Gedanken wie ein Sturm aus Glas,
sie schneiden tiefer, Schritt für Schritt.
Ein Flüstern, das sie nie verließ:
„Nur hier hast du noch ein bisschen Macht.“

Rot sie hasst es, doch es fließt,
die Haut erzittert, sie genießt
den stummen Schrei, der aus ihr dringt,
wenn Stahl die innere Mauer zwingt.

Die Uhr tickt weiter, ohne Klang,
die Schatten kriechen an die Wand.
Die Nacht ist Zeugin, bleibt doch stumm,
ihr Atem flach, der Schmerz so krumm.

Ein Bild von ihr, die Hand so kalt,
die Klinge rot, das Herz so alt.
Ein Mädchen, das sich selbst besiegt,
weil es im Innern weiterkriegt.

Und irgendwo im Kerzenschein
verblasst das Bild, sie ist allein.
Kein Halt, kein Arm, der sie jetzt hält
nur Klinge, Haut
und ihre Welt.
 
Hallo @laura.1904

ein sensibles Thema das du der Leserschaft mit ausdrücklichen Bildern und Szenen nahe bringst. Zum Glück ist es erzählerisch gestaltet und nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben, denn das wäre sonst zu viel gewesen.

Deine Beschreibungen finde ich stimmig gelungen, sie gehen förmlich unter die Haut, wenn man so will. Ich kann mit der Protagonistin Mitfühlen oder besser mitleiden.

Alles in allem ein starkes Stück, dass eine ernste Thematik mit passenden, nicht übertriebenen und nachvollziehbaren Sätzen schildert und das Leid fühlbar macht.

Ein gelungenes Werk. Leise und dennoch sehr laut.

LG JC
 
  • Vienna
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