Feedback jeder Art Liebestod

[Marc Donis]

LIEBESTOD

Und wenn ich starb‘, dann lindert ein Gedanke.
Und wenn’s nichts gibt, so leb‘ ich doch erneut.
So sprich‘, mein Herz, woran ich nun erkranke.
Und wenn ich sterb‘, so hab‘ ich nichts bereut.
Ich hab‘ geliebt, als würd‘ man das erwarten.
Als wär‘ das recht, als wär‘ das auch erlaubt.
Versterbe ich, vermischt mein Gott die Karten.
Verzeih‘ mir, Herr. Ich hab‘ nie viel geglaubt.

Ich hab‘ geliebt, ich hab‘ mein Herz vergessen.
Ich hab‘ geliebt, als wär‘ das schon die Wahl.
So wird der Tod im Herzschlag nun bemessen.
Ich hab‘ geliebt, als wär’s mein letztes Mal.
Ich hab‘ gestrebt, doch will das Leid betuchen.
Als wär‘ ich Leid, das schließlich ich erschuf.
Ich trag‘ kein Herz, ich will das nur versuchen.
Ich hab‘ geliebt, doch starb‘ ich beim Versuch…
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12.09.2025
Berlin Neukölln / Gropiusstadt

 

[Paul Gisi]

Soeben, Marc, las ich dein sehr komplexes Gedicht "Liebestod". Wer liebt, stirbt nicht., denke ich. (Liebe und Tod schließen sich aus.) Das ist ein existenzielles Argument, das dir vielleicht fern liegt. Doch ich weiss, auf ein Argument gibt es ein Gegenargument, und auf ein Gegenargument ein Gegengenargument AD ABSURDUM.
Doch ich rede da als Lyrikerr, nicht als "Denker".
Ich bin gespannt auf weitere Textd von dir. Muss bei poeten.de forschen.
Gedichte in meinem Verständnis umfassen biophil - lebenszugeneigt / lebensliebend - ABSICHTSLOS alles.

Deine andere Sichtweise kann ich natürlich respektieren, sofern sie die indiviuelle FREIHEIT akzeptieren.

Ich wünsche dir herzlich alles Gute.

Paul