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Feedback jeder Art Mein Lotterbett in Jamben

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  • Hayk
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Ich fass es nicht! Mein tolles Lotterbett,                
benannt vom Möbelhaus "Pikanterie",                
du wurdest nachts zu meinem Leid gestohlen.            
Der Coup, ihr schnöden Diebe, war nicht nett,            
ein Bett zu klauen ist Piraterie!                    
Man sollte euch den nackten Arsch versohlen.            

 
Du stummer Zeuge meiner Eskapaden,                
orangefarbner Pfühl mit Kuschelkissen,                
du Polster für mein Kavaliersgewissen -                
Verbrecher haben ruchlos dich entrissen.                
Ich weine - nimmer enden die Tiraden                
des Wehgeschrei's, - wie werd' ich dich vermissen!            

 
Es war so schön, wenn Wollust jäh erblühte,                
bei Kerzenschein die letzten Hüllen fielen                
und tieforange dein Pelzgewand erglühte,                
bereit, erotisch sündhaft heißen Spielen                
bequemes Lager, Stütze, auch Asyl                    
zu sein. - Oh du, mein heißgeliebter Pfühl,                

 
wohin, wohin bist spurlos du entschwunden,                
wer hat in übler Absicht dich entführt?                
Wer hat, sag an, sich frechlings unterwunden,            
das Sakrileg zu wagen? Ihm gebührt,                    
ich flehe laut zu meinem Rachegotte,                    
als Halses Zier die spanische Garotte!                

 
           Du Tor, so tönt's herab mit Donnerhallen,                
          nur Gutes hatten WIR in unserm Sinn.                
          Dein Liebesspiel hat uns so gut gefallen,                
          nun nimm den Hauptgewinn auch dankbar hin:            
          Er schwebt als Kugel fern am Firmament                
          und sei dir heilig wie ein Sakrament!                    

 
          WIR haben kreativ von deinem Bett                    
          die spitzen Ecken alle weggesäbelt,                    
          mit Mühe die Matratzen ausgehebelt.                    
          Nun schau: Jetzt ist es rund und sehr adrett,                
          und Eos hat die Farbe drauf geküsst,                    
          damit du dein Orange nicht mehr vermisst.      
         

 
Ihr habt mein Bett im Himmel angesiedelt,                
es strahlt als Feuerball in goldnen Tönen!                
Hier will ich dich, geliebter Schatz, verwöhnen,                 
- du bläst Schalmei, mein Geigenbogen fiedelt -            
die Partitur der Sphärenklänge wird jetzt neu geschrieben,        
in diesem Bett wird's herrlich sein zu lieben!            

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Perfekt.  Da ist Poesie und Idee in wunderbarem Einklang.  Ohne Floskeln und gequälten Wortfindungen, im Fluss und mit Humor  Ebenso gespickt wie mit  überraschender Wendung. Voll gelungen,  würde ich sagen. 
Gefällt mir ausnehmend gut.  
Sehr gern gelesen. Eindeutig ein Wow, auch wenn das Bett nicht das Ziel meiner Wünsche ist 
Sonja 
 
Guten Morgen Sonja,
solch ein Lob verschönt das beginnende Wochenende! Ich kann nur hoffen, dass Du das lyrische Ich nicht mit dem Autor verwechselst. Auf die Idee zu dem Gedicht brachte mich ein ungewöhnlich schöner Sonnenaufgang, als ich auf der Autobahn Richtung Südosten fuhr, um nach achthundert Kilometern das Ziel meiner Wünsche zu erreichen. Der Sonnenaufgang war wie ein Zeichen vom Himmel und entzündete gewissermaßen meine Phantasie. Die sieben Strophen korrespondieren mit dem einzigen Vers, dem vorletzten, in dem sieben Jamben aus dem Gefüge der ansonsten fünf "ausbrechen". (Die Sieben ist bewusst gewählt, weil sie der Anzahl der seinerzeit bekannten Anzahl der Planeten entsprechen - ein "himmlisches Theater" sozusagen.
Ich freue mich, dass Dir das Spektakel gefallen hat.
Liebe Grüße,
Hayk 
 
  • Hayk
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