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Feedback jeder Art Mein Untergang

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  • Sidgrani
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Es riecht nach Aas, verfault und nass,
die Liebe starb, es herrscht der Hass.
Ein Schatten naht, ich stell mich tot,
mein Schrei erstickt im Abendrot.

Das Schummerlicht am Galgenbaum
erfasst die Schädelberge kaum.
Da greift mich etwas geifernd an,
bedrohlich heults im dunklen Tann.

Ich schmecke halb verdautes Blut,
es revoltiert in mir die Flut.
Dann spür ich einen kranken Hauch,
mein Atem stockt, es krampft mein Bauch.

Der hier seit Tagen wartend hängt,
hat sich an meine Brust gedrängt.
Schon spüre ich ihn tief in mir,
aus seinem Rachen tropft die Gier.

Drauf reißt es uns nach himmelwärts,
in meinem Körper wütet Schmerz.
Tief unter mir verblasst der Wald,
wir machen erst im Jenseits Halt.

Dort warten sie, gehüllt in Schwarz,
am Lebensbaum gerinnt mein Harz.
Des Zahnbewerten Auge stiert,
derweil mein Herz den Greif gebiert.
 
Hallo Sid,

ich schließe mich in der Begeisterung für dein Werk an!
Das Bild in seiner düsteren Stimmung und darin ganz besonders die letzte Zeile, so wie das sich ankündigende Tier und durch es die gelungene Metapher gefallen mir sehr gut!

Google führt mich noch ein wenig in die irre, deswegen frage ich lieber vorsichtig:
Ist der Greif hier ein allgemeines Symbol für (irgend)einen Tod in der beschriebenen Situation, oder darf, oder soll, oder soll nicht, dabei auch an Christus Kreuzigung gedacht werden?

Liebe Grüße
Delf
 
Hallo Delf,

danke für den Beifall, der Greif soll das Gedicht, das reine Fantasie ist, als Fabelwesen abrunden. Dass es mehrere Deutungen für ihn gibt, kommt mir in diesem Fall entgegen. Man kann sich sozusagen aussuchen, was sich dahinter verbirgt. An Christus Kreuzigung habe ich allerdings nicht gedacht.

Liebe Grüße
Sid
 
  • Sidgrani
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