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Menschentrauben

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Menschentrauben
 
Mache Deine Augen zu
Und stehe im Gedränge still
Solange Du nicht weißt, wohin
Und warum Du gehst
Du störst dann zwar den Kaufverkehr
Doch Leute, die sich an Dir stoßen,
Sind es, die mit ihrer Hast
Den Weg vernebelt haben
 
Wissen sie, wozu sie da sind
Oder nur den schnellsten Weg
Von einem Zuchthaus in das nächste
Solltest Du sie fragen
Sobald sie schimpfend sich entäußern
Statt Dich um Vergebung bitten
Du hast Deine Augen vorne
Selbst geschlossen seh'n sie mehr
 
Mache Deine Ohren taub
Und gehe Deinen eignen Weg
Solange jeder besser weiß
Wo die Blumen sind
Selbst, wenn Du Dich irren solltest
Ist es immer noch ein Garten
Den Du dann durchschreiten musst
Um nach Haus zu finden
 
Doch solange Menschentrauben
Bitt'ren Wein zur Ernte haben
Sind die Blinden und die Tauben
Sicherer geführt
Als der Mensch, der selbstverloren
Immer mit der Masse wandert
Bis sie unter Räder kommt
Weil sie doch nie den Weg freigibt
 
Rupert 15.1.2003
 
Lieber rupi,
 
du hast in deinem Gedicht viel Nachdenkliches eingbaut. Das finde ich ansprechend. Allerdings gefallen mir diese vier Zeilen überhaupt nicht.
 
Wissen sie, wozu sie da sind
Oder nur den schnellsten Weg
Von einem Zuchthaus in das nächste
Solltest Du sie fragen
 
Begründung: Es liest sich so, als wenn alle Drängler/Schupser/umhertreibende Menschen Böses im Schilde führen oder gar Verbrecher sind, welche nur Wege ins/aus dem Zuchthaus kennen. Mein Lieber, so geht es nicht, kannste nett so stehen lassen; meine ich.
 
Mir gefallen alle Metapher im Text sehr gut und der pointierende Schluss gibt noch mal den letzten Denkanstoß.
"Alles in Allem" gut getextet. Gefällt mir! LG Liane!
 
Okay,
das liest sich so, als ob sie alle Verbrecher sind,
das geb ich zu,
war aber nicht so gemeint,
sondern:
Egal, wo sie hingehen,
es sind Gefängnisse...
womit ich erstmal dabei bleibe,
es so stehen zu lassen,
denn obwohl ich die Menschen
keinesfalls
damit als Verbrecher abstempeln will,
so will ich doch in aller Schonungslosigkeit gesagt haben,
dass sie freiwillig
in Zuchthäusern
( Arbeitsplätze, Einkaufstempel, Zuhause... alles gemeint ! )
leben...
und sich hierin von den Verbrechern,
die ja mehr oder minder von ihnen
aber auf jeden Fall ihretwegen
eingesperrt werden,
nicht unterscheiden !
Außerdem ist dies ja eine gedachte "Antwort"
für jene, die sich beschweren,
und die soll provokant sein...
 
LG
Rupert
 
Hi rup,
 
da du ja gerne um die Ecke denkst, ist es mir jetzt schon klar, wie es verstanden werden soll!
 
Musst es ja auch nicht ändern! Bin auf weitere Wertungen neugierig, wobei künftige Leser jetzt ja die Möglichkeit haben, deinen erklärenden Text zu lesen. Also sind sie doch mir gegenüber klar im Vorteil.
 
LG Liane!
 
heute erst wieder in einer Menschentraube gelandet.
tja, die Vorweihnachtszeit eignet sich dafür besonders gut, wenn man eine Innenstadt betritt :wink:
ich war gerade auch noch unterwegs,
und muss zu meiner Schande gestehen,
dass mich heute eher ein "Menschenstau" am Weihnachtsmarkt
ein wenig nervte...
"Da standen sie gar unbeweglich
mit dem Glühwein in der Hand
der Muse hold - ganz feiertäglich
mir im Weg, und zwar erheblich
bis ich eine Schleuse fand"
( ist mir grade dazu eingefallen )...
herrlich, wie widersprüchlich man als Dichter sein kann...
 
Danke für das Lob, lieber Mark
 
LG
Rupi
 
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