Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Moribund

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • gummibaum
    letzte Antwort
  • 3
    Antworten
  • 311
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Die Unrast lässt die Decke abwärts gleiten
und zeigt den Körper, mager und verbraucht,
der über trockne Lippen flüstert, haucht,
doch flacher Atem kann die Brust nicht weiten.
Die Stirn ist heiß, das Nahe flieht in Weiten,
die Augen suchen etwas in dem Raum,
der leere Blick fasst deutlich wie im Traum,
was keiner sonst erblickt, aus alten Zeiten.
Und immer wieder hebt die Hand sich weisend
und deutet Rätsel sorgsam, von Belang,
wie magisch in der Luft in Zeichen kreisend,
und manchmal, von Gesehenem auch bang,
schließt sich das Auge schon, vereisend,
was war und was so lange lieblich sang.
 
(aus dem Fundus)
 
Die Unrast lässt die Decke abwärts gleiten
und zeigt den Körper, mager und verbraucht,
der über trockne Lippen flüstert, haucht,
doch flacher Atem kann die Brust nicht weiten.
Die Stirn ist heiß, das Nahe flieht in Weiten,
die Augen suchen etwas in dem Raum,
der leere Blick fasst deutlich wie im Traum,
was keiner sonst erblickt, aus alten Zeiten.
Und immer wieder hebt die Hand sich weisend
und deutet Rätsel sorgsam, von Belang,
wie magisch in der Luft in Zeichen kreisend,
und manchmal, von Gesehenem auch bang,
schließt sich das Auge schon, vereisend,
was war und was so lange lieblich sang.


 


(aus dem Fundus)
Sehr gut beobachtet und da ich als Sterbebegleiterin viele Menschen in dieser Zeit kennen gelernt habe mache ich gerne für die letzte Strophe einen Vorschlag:
manchmal, von Gesehenem bang,
schließen Augen sich, verreisend,
....
 
Hola Gummibaum,
wieder ein Gedicht, welches mich, von der kreisenden Melodie her, an Rilke denken lässt. 
Es ist ein besonderes Talent, bei der lyrischer Beschreibung eines Menschen kurz vor dem Exitus, sachlich bleiben zu können. Dem Leser wird nicht verraten, was für Gefühle der Dichter selbst dabei empfindet.
In der spanischen und lateinamerikanischen Lyrik kommt das selten vor, bei Borges, zum Beispiel. 
Cordiales saludos de 
Carlos
 
Vielen Dank für eure Likes!
 
Danke, liebe Ostseemoewe,
für den Zuspruch aus deiner Erfahrung als Sterbebegleiterin. Ich freue mich.
Danke auch für den Änderungsvorschlag. Ich möchte die beiden Verse nicht verkürzen (und -im Kontext des Sonetts- verstümmeln).
 
Danke, lieber Carlos.
für deine Würdigung und Einordnung des Gedichts im Hinblick auf andere Autoren und Literaturen.
 
Liebe Grüße/Cordiales saludos von/de gummibaum  
 
  • gummibaum
    letzte Antwort
  • 3
    Antworten
  • 311
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben