Als der letzte, schnapsgetränkte Seufzer des WG-Bewohners verklungen war, schwang sich eine ungeahnte Energie durch den Raum. Es war nicht die Energie der Kreativität oder der sauberen Küche, sondern die pure, kollektive Prokrastination.
Die Gegenstände des Wohnzimmers spürten sie, und sie nutzten sie als Treibstoff für ihre schrägste Sitzung. Hubert, der Aschenbecher, spuckte eine besonders hartnäckige Kippe aus und räusperte sich.
„Habt ihr das gehört?“, sagte er. „Der eine, der sich für einen Poeten hält, murmelte etwas von ‚Der Welt den Spiegel vorhalten‘.“
„Was soll denn das heißen?“, knisterte der Pizzakarton verächtlich. „Die Welt hält sich doch eh schon für das Spiegelbild von Hollywood! Er soll lieber mal den Spiegel auf seine schmutzigen Socken halten. Apropos…“ Er zwinkerte in die Richtung, wo Socke unter dem Sofa vor sich hindämmerte.
„Die Socken sind das wahre Übel“, dröhnte die eine Bierflasche, deren Etikett ein stolzer Dom zierte. „Sie sind die stummen Zeugen der Schande. Ich habe mal gesehen, wie er die Socke als Lappen für den verschütteten Kaffee benutzt hat! Ein Verbrechen gegen die Textilkunde!“
„Und als wenn das nicht genug wäre“, flüsterte Flora, die Zimmerpflanze, deren Stimme heute wie ein rostiges Gitter quietschte. „Der Typ mit der Gitarre hat mir letzte Woche einen Zettel in die Erde gesteckt, auf dem stand: ‚Du bist meine stille Muse.‘ Und er roch nach Dosenravioli.“
„Dosenravioli ist die neue Muse“, spottete die zweite Bierflasche, die Bayerin, die noch immer Hopfen und eingebildete Intellektualität verströmte. „Das ist wie mit den Leuten in den Kunstausstellungen: Je mehr Unsinn dahintersteckt, desto besser. Dosenravioli-Muse, sehr schön! Können wir daraus nicht ein Gedicht machen?“
„Also gut“, sagte Klicker, die Maus, die sich heute besonders schnell bewegen musste, weil der eine WG-Bewohner in letzter Sekunde versucht hatte, seine Hausarbeit zu googeln. „Wir machen ein Gedicht. Der erste Satz ist: Das ist der größte Unsinn, den ich je gehört habe.“
Die Fernbedienung, Rüdiger, flackerte auf und ab. „Wie ein Fisch, der auf einem Fahrrad sitzt.“
„Wie ein Fisch, der auf einem Fahrrad sitzt und eine Arie singt“, ergänzte Hubert, der Aschebehälter.
„...und eine Arie singt, mit einem Geruch von Dosenravioli“, fügte Flora hinzu.
Und so weiter. Die Gegenstände dichten ein absurd langes Gedicht über ihre WG-Bewohner, bis sie alle vor Lachen zusammenbrechen. Die Flasche mit dem Dom, die Bayerin und der Pizzakarton klirren und knistern. Und Hubert rollt mit einer Zigarettenkippe herum, die wie ein Tränchen aussieht.
Doch dann kehrt die Ruhe wieder ein. „Das ist ja alles ganz lustig, aber ihr seid einfach zu weich“, knurrte Socke. „Ihr habt ja keine Ahnung. Ich habe hier die ganzen Staubmäuse als meine Untertanen! Die hören auf mein Kommando!“
„Ja, wir wissen es, Socke. Du bist die Königin des Staubs“, erwiderte Hubert mit einem genervten Seufzer. „Du bist die einzig Wahre. Du riechst nach Fußgeruch, du bist von deinem Partner getrennt und niemand vermisst dich. Das ist die absolute Härte!“
Hubert, die Gegenstände und die Staubmäuse unter Socke lachen. Es war eine Nacht des Gelächters, der absurden Poesie und der harten Wahrheiten. Es war eine Nacht der WG-Gegenstände, in der sie sich einig waren, dass sie die einzig wahren Bewohner des Zimmers waren. Und auch wenn sie nicht sprechen konnten, so hatten sie doch ihre eigene Sprache, die nur sie verstanden. Und als der Morgen graute und der erste WG-Bewohner mit einem schweren Kopf aufstand, wussten sie, dass der ganze Unsinn bald von vorn beginnen würde.
Die Gegenstände des Wohnzimmers spürten sie, und sie nutzten sie als Treibstoff für ihre schrägste Sitzung. Hubert, der Aschenbecher, spuckte eine besonders hartnäckige Kippe aus und räusperte sich.
„Habt ihr das gehört?“, sagte er. „Der eine, der sich für einen Poeten hält, murmelte etwas von ‚Der Welt den Spiegel vorhalten‘.“
„Was soll denn das heißen?“, knisterte der Pizzakarton verächtlich. „Die Welt hält sich doch eh schon für das Spiegelbild von Hollywood! Er soll lieber mal den Spiegel auf seine schmutzigen Socken halten. Apropos…“ Er zwinkerte in die Richtung, wo Socke unter dem Sofa vor sich hindämmerte.
„Die Socken sind das wahre Übel“, dröhnte die eine Bierflasche, deren Etikett ein stolzer Dom zierte. „Sie sind die stummen Zeugen der Schande. Ich habe mal gesehen, wie er die Socke als Lappen für den verschütteten Kaffee benutzt hat! Ein Verbrechen gegen die Textilkunde!“
„Und als wenn das nicht genug wäre“, flüsterte Flora, die Zimmerpflanze, deren Stimme heute wie ein rostiges Gitter quietschte. „Der Typ mit der Gitarre hat mir letzte Woche einen Zettel in die Erde gesteckt, auf dem stand: ‚Du bist meine stille Muse.‘ Und er roch nach Dosenravioli.“
„Dosenravioli ist die neue Muse“, spottete die zweite Bierflasche, die Bayerin, die noch immer Hopfen und eingebildete Intellektualität verströmte. „Das ist wie mit den Leuten in den Kunstausstellungen: Je mehr Unsinn dahintersteckt, desto besser. Dosenravioli-Muse, sehr schön! Können wir daraus nicht ein Gedicht machen?“
„Also gut“, sagte Klicker, die Maus, die sich heute besonders schnell bewegen musste, weil der eine WG-Bewohner in letzter Sekunde versucht hatte, seine Hausarbeit zu googeln. „Wir machen ein Gedicht. Der erste Satz ist: Das ist der größte Unsinn, den ich je gehört habe.“
Die Fernbedienung, Rüdiger, flackerte auf und ab. „Wie ein Fisch, der auf einem Fahrrad sitzt.“
„Wie ein Fisch, der auf einem Fahrrad sitzt und eine Arie singt“, ergänzte Hubert, der Aschebehälter.
„...und eine Arie singt, mit einem Geruch von Dosenravioli“, fügte Flora hinzu.
Und so weiter. Die Gegenstände dichten ein absurd langes Gedicht über ihre WG-Bewohner, bis sie alle vor Lachen zusammenbrechen. Die Flasche mit dem Dom, die Bayerin und der Pizzakarton klirren und knistern. Und Hubert rollt mit einer Zigarettenkippe herum, die wie ein Tränchen aussieht.
Doch dann kehrt die Ruhe wieder ein. „Das ist ja alles ganz lustig, aber ihr seid einfach zu weich“, knurrte Socke. „Ihr habt ja keine Ahnung. Ich habe hier die ganzen Staubmäuse als meine Untertanen! Die hören auf mein Kommando!“
„Ja, wir wissen es, Socke. Du bist die Königin des Staubs“, erwiderte Hubert mit einem genervten Seufzer. „Du bist die einzig Wahre. Du riechst nach Fußgeruch, du bist von deinem Partner getrennt und niemand vermisst dich. Das ist die absolute Härte!“
Hubert, die Gegenstände und die Staubmäuse unter Socke lachen. Es war eine Nacht des Gelächters, der absurden Poesie und der harten Wahrheiten. Es war eine Nacht der WG-Gegenstände, in der sie sich einig waren, dass sie die einzig wahren Bewohner des Zimmers waren. Und auch wenn sie nicht sprechen konnten, so hatten sie doch ihre eigene Sprache, die nur sie verstanden. Und als der Morgen graute und der erste WG-Bewohner mit einem schweren Kopf aufstand, wussten sie, dass der ganze Unsinn bald von vorn beginnen würde.