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Feedback jeder Art Nihilismus und Glaube

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I. TRAUMLEBEN
Encore un poème de merde...

Wir bleiben nur Träume, in welchen wir träumen.
Doch sind nur müde. Denn blieben wir wach.
Ein Lächeln verletzt mehr, als uns nur zu säumen.
Und waren es Lügen, die scheinbar ich sprach.
So lass‘ uns, mein Mädchen. Ein wenig nun laufen.
Dann laufen wir beide. Ein bisschen, ein Stück.
Ich meine, man kann sich die Herzen nicht kaufen.
Doch geb‘ ich dir schließlich paar Tränen zurück.

Wir bleiben nur Träume, in welchen wir wachen.
Ich schlief‘ halt nicht lange. Seit Tagen vielleicht.
Was ist schon, wenn Leben und Herzen zerbrachen.
Und jedoch der Stillstand uns beide beschleicht.
Was ist schon, wenn Herzen nicht Herzen verbleiben.
Und werden die Tränen zu bitter, zu schwach.
Ich kann halt die Liebe mit Worten beschreiben.
Doch keiner bekommt sie. So richtig danach.

Wir bleiben nur Träume, in welchen wir weilen.
Was ist schon ein Leben, wenn sterblich wir sind.
Erwähn‘ ich die Liebe. In Versen und Zeilen.
Doch fühl‘ ich mich trotzdem verloren und blind.
Ich meine, was können Gedanken schon bilden.
Verstirbst du, mein Engel. Dann sterbe ich nach.
So lass‘ uns ein bisschen, ein wenig entschwinden.
Verzeih‘ mir, mein Engel. Ich halt‘ dich ja wach.
Was ist schon, wenn Leute als Menschen nicht bleiben.
Wir bleiben nur Träume, die hab‘ ich verdacht.
Ich wünschte, ich könnte, mein Fühlen dir zeigen.
Doch lebst du am Tage. Und leb‘ ich bei Nacht.

Wir bleiben nur Träume, in welchen wir träumen.
Doch geb‘ ich dem Engel bloß Tränen zurück.
Verlieren selbst Engel die Flügel beim Säumen.
Denn brauchen die Toten schlussendlich kein Glück.
Was ist schon, wenn Blicke um Blicke bloß treiben.
So werden Gefühle selbst einsam und kaum.
Verdien‘ ich kein Mädchen. So wird es auch bleiben.
Und bleibt halt die Liebe bloß jedoch ein Traum…

16.07.2025
Eberswalde / Barnim
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II. NIHILISMUS UND GLAUBE
…ça doit être ennuyeux de lire mes poèmes tous les jours.

Bekreuzig‘ ich meiner, oh Mutter als Sünder.
Ich bete rein gar nicht, doch tue auf Christ.
Es beichten die Augen, doch lügen die Münder.
Doch wirken die Farben im Grunde schon trist.
Die Liebe braucht Herzen. Ein Toter kein Leben.
Verzeih‘ mir, mein Engel. Wo immer du bist.
Ich wünschte, ich könnte. Ein bisschen bestreben.
Doch braucht halt die Bibel. Doch kein Nihilist.
Bekreuzig‘ ich meiner, oh Mutter als Sünder.
Denn hast du mich gar nichts, als Sohne gekannt.
Es scheint so, als ob ich die Tränen bloß plünder‘.
Denn kenn‘ ich nur Seiten. Doch jedoch kein Land.

Bekreuzig‘ ich meiner, oh Mutter als Sünder.
Und ist mir das Schlechte mehr heilig behaucht.
Es beten die Seelen, doch freveln die Münder.
So hab‘ ich den Glauben wie wirklich gebraucht.
Ein Kranker braucht Heilung, ein Diebe das Gelde.
Doch braucht halt ein Toter kein Reichtum gewiss.
Auch wenn ich mich wirklich als Toter nicht melde.
So wisse, dass ich dich ein Stückchen vermiss‘.

Bekreuzig‘ ich meiner, oh Mutter als Schwätzer.
Die Ringe der Augen erscheinen schon schwarz.
Verzeih‘ mir, oh Engel. Dem Tränenbenetzer.
Verwesen selbst Herzen. Es tropft schon das Harz.
Bekreuzig‘ ich meiner. Wir werden zum Ptoma*.
Und bin ich ermüdet. Im Herzen ein Stück.
Das Sterben ist einfach. Doch schwerer ein Koma.
Verzeih‘ mir, denn komm‘ ich rein gar nicht zurück.
Und kreuzigt mich bitte. Ich hab‘ es schon eilig.
Ich trage den Namen vom Jünger zum Schein.
Doch machen Apostel und Namen nicht heilig.
Denn will ich ein bisschen. Ein Märtyrer** sein…

16.07.2025
Eberswalde / Barnim
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*Ptoma = griech. für Leiche, Kadavar
** Märtyrer = jemand, der für seinen Glauben stirbt
 
Lieber

Marc Donis,​


"…ça doit être ennuyeux de lire mes poèmes tous les jours."

Je ne capte pas toujours tout de suite, mais tes poèmes me font réfléchir – et j’aime bien. Sauf si tu te mets à m’envoyer des listes de courses en rimes. 🙂

LG. Driekes
 
Hallo, Marc Donis

Deine Gedichte haben definitiv etwas Eigenes – Etwas, das hängen bleibt. Ich merke, dass du mit sehr großen Bildern arbeitest und dass viel Gefühl, Tiefe und Gedankenschwere in deinen Versen steckt.

Ich gebe ehrlich zu: Für mich ist das nicht immer leicht zu greifen. Manchmal schwanke ich zwischen Bewunderung und Überforderung.
Entweder lese ich hier ein sprachliches Genie oder ich bin einfach nicht bereit für diese Textflut. Im besten Sinne. Aber eins ist klar: Du löst etwas aus. Und das allein spricht schon für die Kraft deiner Worte.

Vielleicht würde ich mir manchmal ein bisschen mehr Raum zum Atmen wünschen. Trotz der Schwere der Gedanken ein wenig Leichtigkeit im Textfluss.

Danke, dass du das teilst.
Selbst wenn ich nicht alles sofort verstehe, bleibe ich gedanklich hängen. Und das ist selten.

Lieber Gruß, Moonchild7
 
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