Oh du schöne Weihnachtszeit
Wir schrieben das Jahr 1958 - es war der erste Weihnachtsfeiertag und es hatte tüchtig geschneit.
Mein Vater setzte mich auf unseren Schlitten, die Mutter brachte eine Decke und wir fuhren ungefähr vier Kilometer aufs Dorf zu meinen Großeltern. Fröhlich, doch durchgefroren kamen wir an. Meine Mutter setzte mich vor den Kachelofen und in kurzer Zeit war ich wieder „aufgetaut“.
Es gab Ulmer Brot und Butterplätzchen, die Auswahl war zu dieser Zeit noch nicht so üppig, doch das störte mich wenig.
Bohnenkaffee war auch noch nicht überall zuhause, aber es gab einen damals bekannten, preisgünstigen Weißwein, den Muskateller. Den habe ich probiert, er war schön süß. Da die Plätzchen so trocken waren, hatte ich Durst und trank mehrmals von dem Wein. Die Erwachsenen waren in ihr Gespräch vertieft und merkten nicht, was sich anbahnte.
Kurz nach 16.00 Uhr drängte mein Vater zum Aufbruch und ich bat, bei den Großeltern übernachten zu dürfen, denn ich hatte Ferien. Die Eltern waren einverstanden und verabschiedeten sich rasch.
Um 19.00 Uhr gingen meine Großeltern zu Bett, sie mussten frühzeitig aufstehen, um die Kühe zu melken.
Ich durfte immer mit im Bett der Großmutter schlafen, das war das Größte!
Doch dieses Mal war es anders. Als ich mich umlegte, wurde mir übel und in meinem Kopf fuhr ein Karussell.
Ich musste mich übergeben und habe geweint. Mein Großvater gab mir „Hoffmanns-Tropfen“, das Allheilmittel in dieser Zeit, doch auch sie brachten keine Hilfe. Am Morgen hat er mich nach Hause gebracht, alle dachten ich wäre krank.
Viele Jahre später wurde mir bewusst – ich war betrunken!
20.12.20
alter Wein
Wir schrieben das Jahr 1958 - es war der erste Weihnachtsfeiertag und es hatte tüchtig geschneit.
Mein Vater setzte mich auf unseren Schlitten, die Mutter brachte eine Decke und wir fuhren ungefähr vier Kilometer aufs Dorf zu meinen Großeltern. Fröhlich, doch durchgefroren kamen wir an. Meine Mutter setzte mich vor den Kachelofen und in kurzer Zeit war ich wieder „aufgetaut“.
Es gab Ulmer Brot und Butterplätzchen, die Auswahl war zu dieser Zeit noch nicht so üppig, doch das störte mich wenig.
Bohnenkaffee war auch noch nicht überall zuhause, aber es gab einen damals bekannten, preisgünstigen Weißwein, den Muskateller. Den habe ich probiert, er war schön süß. Da die Plätzchen so trocken waren, hatte ich Durst und trank mehrmals von dem Wein. Die Erwachsenen waren in ihr Gespräch vertieft und merkten nicht, was sich anbahnte.
Kurz nach 16.00 Uhr drängte mein Vater zum Aufbruch und ich bat, bei den Großeltern übernachten zu dürfen, denn ich hatte Ferien. Die Eltern waren einverstanden und verabschiedeten sich rasch.
Um 19.00 Uhr gingen meine Großeltern zu Bett, sie mussten frühzeitig aufstehen, um die Kühe zu melken.
Ich durfte immer mit im Bett der Großmutter schlafen, das war das Größte!
Doch dieses Mal war es anders. Als ich mich umlegte, wurde mir übel und in meinem Kopf fuhr ein Karussell.
Ich musste mich übergeben und habe geweint. Mein Großvater gab mir „Hoffmanns-Tropfen“, das Allheilmittel in dieser Zeit, doch auch sie brachten keine Hilfe. Am Morgen hat er mich nach Hause gebracht, alle dachten ich wäre krank.
Viele Jahre später wurde mir bewusst – ich war betrunken!
20.12.20
alter Wein