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  • gummibaum
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Oftmals kann für eins von beiden,
ich mich schwerlich nur entscheiden,
und ich lieg mit mir im Streit
eine ganze Ewigkeit.

In mir scheinen zwei Personen
voller Gegensatz zu wohnen,
wenn die eine: „Mach es!“ spricht,
meint die andre: „Lieber nicht!“

Wählen zwischen Rot und Blau,
ist für mich der Supergau,
auch kann das, was ich gedacht,
sich schnell ändern über Nacht.

Hab ich mich dann durchgerungen,
zur Entscheidung mich gezwungen,
denke froh, es ist geklärt,
war‘s am Ende doch verkehrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Wilde Rose,

da hast du wieder ein oft unterschätztes Thema in vergnügliche Reime gebracht, in denen sich jeder wiederfinden kann.

Reimtechnisch ist das wie von dir gewohnt sehr sauber, wobei es extreme Puristen gibt, für die der Reim "geklärt/verkehrt" nicht ganz rein klingen wird, da Ä und E leicht verschiedene Laute sind, worüber in der Praxis aber selbst die größten Könner von Goethe bis @gummibaum (samt ihrer Leserschaft) gerne hinwegsehen.

Metrisch wechselst du ab der dritten Strophe vom Trochäus (jeweils erste Silbe betont) zum Jambus (zweite Silbe betont). Da ich mich beim Lesen der ersten beiden Strophen so schön in den Trochäus eingegroovt habe, bin ich versucht, auch Strophe 3 und 4 in dieses Versmaß umzudenken:

Wählen zwischen Rot und Blau
ist für mich der Supergau.
Was ich mir zurecht gedacht,
überdauert nicht die Nacht.

Hab ich mich dann durchgerungen,
zur Entscheidung mich gezwungen,
denke mir, es ist geklärt,
war's am Ende doch verkehrt.

Du siehst: Oft muss man zur metrischen Glättung einfach ein paar nicht unbedingt notwendige Wörter streichen ... Das dreifache "und" in Strophe 4 wärst du damit auch los.

Ist natürlich nur ein Vorschlag von mir. Hauptsächlich möchte ich mich für dein vergnügliches Gedicht bedanken.

Gruß
Cornelius
 
Liebe Lizzy,
vielen Dank für dein Lob, ich freue mich sehr, dass es dir gefällt.😃


Lieber Perry,
schön, dass du kleidungstechnisch keine Probleme hast.
Inzwischen häufen sich bei mir auch die Farben Schwarz, Weiß und Grau. Da fällt die Entscheidung leichter.
Ich danke dir für die Unterstützung bei meiner Qual. 😃


Lieber Cornelius,
vielen Dank, dass du dich so ausführlich mit meinem Text beschäftigt hast.
Genau die Stelle war's, über die ich auch mächtig gestolpert bin. Ich wusste nur keine rechte Lösung dafür.
Ich habe es nun dank deiner konstuktiven Kritik abgeändert.
"Wählen zwischen Rot und Blau" gefällt mir zwar irgendwie nicht so ganz, aber mir fällt nichts Besseres ein.
Wenigstens stolpert man nun nicht mehr.
Geklärt / verkehrt stört mich dagegen nicht.
Ich danke dir.
(übrigens sehr toll "von Goethe bis Gummibaum" das sehe ich auch so 😁 )


Vielen Dank auch für die Likes 😇

LG Wilde Rose
 
Sehr schön, liebe Wilde Rose.
Obwohl die Unentschlossenheit natürlich lähmt und die Fehlentscheidung schwer auf einem lasten kann, führst du hier den Zauderer, den innerlich Zerrissenen, eher heiter und belustigend vor.

Mit Freude gelesen.
LG g


Fast identisch mit deinem Text:

Oftmals war nicht zu entscheiden,
wen ich süßer fand von beiden,
und so lagen wir im Streit
eine ganze Ewigkeit.

Schwer war es, den Weibspersonen,
die ich liebte, beizuwohnen.
Wenn die Wildre: „Mach es!“ spricht,
meint die Mildre: „Lieber nicht!“

Wählen zwischen Braun und Blau,
war für mich der Supergau,
auch war das, was ich gedacht,
meist zerronnen über Nacht.

Hatte ich mich durchgerungen,
zur Entscheidung mich gezwungen,
dachte froh, es sei geklärt,
war‘s am Ende doch verkehrt.
 
  • gummibaum
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