Rückblick - Entscheidung
Frei, endlich frei - nach achtzehn Jahren. Ich kann dieses Glücksgefühl nicht beschreiben doch heute noch spüren.
Damals war ich sechsunddreißig Jahre alt.
Eigentlich müsste ich vor Scham im Boden versinken; ich habe kurz vor Weihnachten meinen Ehemann verlassen.
Nein, er hat mich nicht geschlagen oder schlecht behandelt. Er war ein guter Mann, nur nicht für mich.
Der Leidensdruck war auf einmal so groß, ich musste gehen. Meine Eltern nebst Verwandtschaft waren entsetzt und empört.
„Wo willst du denn hin mit zwei Kindern?“ Gut, ich hatte eine Ganztagsstelle und ein sicheres Einkommen.
Nur meine beste Freundin hielt zu mir, ansonsten schlug mir nur Ablehnung und Unverständnis entgegen.
Ich durfte zwar zwei Zimmer im Elternhaus bewohnen, doch sie schämten sich und ließen es mich deutlich spüren.
Natürlich war ich sofort auf Wohnungssuche und im Sommer konnten wir dann umziehen.
Durch die ständigen Anfeindungen von außen und den Druck meinerseits „Ich muss das alleine schaffen“ wurde meine Seele krank.
Depressionen und Angstzustände haben mich zu Fall gebracht.
Ich ging durch die Hölle und dachte daran, zu meinem Mann zurückzugehen bzw. mein Leben zu beenden.
Doch Letzteres durfte ich meinen Kindern nicht antun, das hatten sie nicht verdient.
Nach ca. einem Jahr war ich, mit ärztlicher Hilfe, zurück im Leben.
Heute, nach dreißig Jahren, weiß ich, dass es richtig war - ich würde wieder genauso handeln.
05.01.2020
© alterwein
Frei, endlich frei - nach achtzehn Jahren. Ich kann dieses Glücksgefühl nicht beschreiben doch heute noch spüren.
Damals war ich sechsunddreißig Jahre alt.
Eigentlich müsste ich vor Scham im Boden versinken; ich habe kurz vor Weihnachten meinen Ehemann verlassen.
Nein, er hat mich nicht geschlagen oder schlecht behandelt. Er war ein guter Mann, nur nicht für mich.
Der Leidensdruck war auf einmal so groß, ich musste gehen. Meine Eltern nebst Verwandtschaft waren entsetzt und empört.
„Wo willst du denn hin mit zwei Kindern?“ Gut, ich hatte eine Ganztagsstelle und ein sicheres Einkommen.
Nur meine beste Freundin hielt zu mir, ansonsten schlug mir nur Ablehnung und Unverständnis entgegen.
Ich durfte zwar zwei Zimmer im Elternhaus bewohnen, doch sie schämten sich und ließen es mich deutlich spüren.
Natürlich war ich sofort auf Wohnungssuche und im Sommer konnten wir dann umziehen.
Durch die ständigen Anfeindungen von außen und den Druck meinerseits „Ich muss das alleine schaffen“ wurde meine Seele krank.
Depressionen und Angstzustände haben mich zu Fall gebracht.
Ich ging durch die Hölle und dachte daran, zu meinem Mann zurückzugehen bzw. mein Leben zu beenden.
Doch Letzteres durfte ich meinen Kindern nicht antun, das hatten sie nicht verdient.
Nach ca. einem Jahr war ich, mit ärztlicher Hilfe, zurück im Leben.
Heute, nach dreißig Jahren, weiß ich, dass es richtig war - ich würde wieder genauso handeln.
05.01.2020
© alterwein