Hallo Chilicat.
Ein interessantes kleines Stück hast du hier gezaubert, mit Inhalten aus der Psychologie.
Die Reflektion des Spiegels in deinen Zeilen, dient hier als "Schatten"-Ersatz des Unterbewusstseins.
Als Schattenanteile bezeichnen wir jene unserer Eigenheiten die wir noch nicht an uns akzeptiert und
integriert haben, und diese so bei anderen Leuten erkennen, um sie dort dann zu hassen.
Dein Vergleich mit dem Spiegel finde ich hier so gut gelungen.
Er käme vielleicht zur Erkenntnis,
wodurch entstünde das Verständnis,
dass das, was ihn an anderen am meisten stört,
er allzu gern in seinem eignen Dasein überhört.
Erst in der eigenen Ecke kehren, bevor man sich mit dem Besen in die Welt auf macht. Ja... seufz... wenn es nur so einfach wäre. Aber ich denke sich dieser Abläufe und psychologischen Muster erst einmal bewusst zu sein, ist bereits
ein erster wichtiger Schritt, Licht dahin zu bringen wo es nötig ist, um Erkenntnis zu gewinnen. Auch braucht man Licht um sich überhaupt erst im Spiegel erkennen zu können.
Was täte wohl der Mensch,
wenn er sich selber sähe,
würd' er ihn fliehn, blieb er in seiner Nähe?
Manche ertragen ihr Spiegelbild einfach nicht, genauso wenig wie sich allein mit sich Selbst in einem stillen Raum sein können, weil sie genau wissen, dann kommt die Konfrontation.
Und würd' er die Vergänglichkeit
des eignen Seins erkennen,
ohne sich gänzlich von ihm zu trennen?
Was würde seine Flucht vor ihm
schlussendlich bringen?
Könnt' er sich davon wohl befreien
oder sich zum Bleiben zwingen?
Wie immer kommt es hier auf die Dinge an die man - wie im letzten Abschnitt von dir zusammengefasst - integriert hat, oder eben nicht. Flucht bringt gar nichts. Wohin auch? Aus dem Leben gibt es ja nur einen Weg. Das sich zum Bleiben zwingen würde ich als einen Kampf deuten. Zwang ist mit Energiekonzentration verbunden. Da käme nur das Integrieren und Akzeptieren in Frage, um "es" wirklich loszulassen damit die Wellen "es" davontragen ins wahre Vergessen. Denn wir dürfen auch Dinge Vergessen, dafür ist es gedacht, uns zu entlasten im Geist. Aber erst, nachdem man seinen Schatten im Spiegel, als sich selbst erkannt hat.
Meine Interpretation deines Themas hier.
Hab mich gerne damit beschäftigt.
LG JC