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Feedback jeder Art Springi, die Springspinne. Vuéla

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  • Fiete686
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Lexikon einiger Teilnehmer, die durch bestimmte Ereignisse und Geleistetem, extra erwähnt werden müssen.

1. Athlet

Kategorie: Weitsprung mit und ohne Faden.

Person: Vuéla(Flieger)

Springt: mit und ohne Faden.

Herkunftsland: Venezuela Caracas (Petare)



Sein Motto: Das Kind, wenn man erwachsen ist, niemals aus den Augen verlieren, einen Teil in sich aufbewahren!

Im Weitspringen stach ein Springspinnenjunge durch seine Größe heraus.
Es war der venezolanische Meister und Weltrekordhalter Vuéla.
Wenn man Ihn als Außenstehender betrachtete, dann konnte man denken, einen sehr arroganten Springspinnenjungen vor sich zu haben aber das entsprach nicht der Wahrheit, absolut nicht.

In seinem Heimatland Venezuela ist es sehr schwer überhaupt etwas beruflich auf acht Beine zu stellen, von dem man einigermaßen leben konnte, außer man gehörte zu der privilegierten Oberschicht.
Er musste sich durchsetzen um sein Ziel zu erreichen und das sah man, wenn man Ihn betrachtete. Er ist eine Springspinne mit einem eisernen Willen, geprägt durch das Erlebte aber er hatte einen Weg gefunden, das Leben trotzdem zu lieben.

Auf seinem Weg an die Weltspitze fand er neue Freunde und stille Helfer. Er wusste, was er diesen Spinnen zu verdanken hatte und zeigte es, indem er vielen jungen Springspinnen in seiner Heimat eine neue Perspektive gab.
Mit vielen sozialen Projekten machte er auf sich aufmerksam und nach und nach änderte sich dadurch auch in der Gesellschaft etwas, sichtbar.
Sein Kampf für ein besseres Leben aber nicht nur für sich, zeigte, was alles möglich ist, mit dem Willen und einem Leitfaden an die sich viele Springspinnen, auch in anderen Ländern mit ähnlichen Bedingungen anhängten.
Man erkannte sie an den gelb,blau und rot gefärbten Fäden, zu acht Sternen geformt.
Es waren aber neun Sterne und auf dem letzten waren alle drei Farben (Springspinnen aus anderen Ländern hatten ihre Landesfarben in den Sternen) und es stand der Name Vuéla darauf.
Er war es auch, der dem Wettkampfkomittee vorschlug, das Gewichte an seine Beine angebracht werden, um einen gerechteren Wettkampf zu gewährleisten.
Das Wettkampfkomittee wiederum wendete sich an alle anderen Teilnehmer mit dem Vorschlag von Vuéla und alle lehnten einstimmig ab, mit der Begründung, das er ein Ausnahmeathlet ist und nicht nur durch seine naturgegebene Größe alles erreicht hatte, sondern er selbst es so weit geschafft hatte. Die Disziplin aber auch die Lust auf das Leben neben dem Sport, hatten Ihn zu solchen Höchstleistungen befähigt.
Das sah man nach den Veranstaltungen, wenn es um das gegenseitige Kennenlernen ging und man spürte sofort seine offene ehrliche, nicht übertriebene Art und man hatte einfach nur viel Spaß miteinander.


Die Vorstellungen der Wettkampfteilnehmer und ihrer Videos, die sie über ihre Heimat gedreht haben.

Der Stadionsprecher Tarrula begann mit den Worten,"Hallo liebe Jungs und Mädels, liebe Eltern, Großeltern und Singels.
Uns verbindet die Liebe zum Sport aber nicht nur, sondern auch die Möglichkeit, friedlich miteinander zu hoffen, zu bangen, mitzufiebern ob der Sportler, die Sportlerin unseres Herzens Erfolg hat oder nicht. Es geht aber bei unserer Wettkampfveranstaltung nicht nur um Erfolg, im Gegenteil, denn in den letzten zwei Jahren merken wir alle, daß es um viel mehr geht und der Sieg oder eine gute Platzierung zwar wichtig ist aber nicht mehr das wichtigste".

Etwas anderes, viel tieferes steht an erster Stelle und das sind die Freundschaften, das Miteinander, das gegenseitige verstehen untereinander und die einfache aber pure Lebensfreude, die man in den zwei Wochen bei diesen Wettkämpfen spürt.
Vorallem was sich abseits der Wettkämpfe aufgebaut hat, die gemeinsamen Veranstaltungen und Unternehmungen, Freundschaften die schon über Jahre hinweg bestehen, das alles hatte sich zu einer festen Größe dieser Spiele entwickelt.
Wir alle haben unseren Beitrag dazu geleistet, denn nur so kann es funktionieren und niemals anders".

Ein Raunen ging durch das gesamte Stadion und alle erhoben beide vorderen Beine und rieben sie aneinander und es wurde spinnenhaarmagisch.

"Ich weiß, dass das vierzehn wundervolle Wettkampftage werden".

"Ihr habt bestimmt noch die Idee eines anonymen Mitgliedes unseres Wettkampfkomitees im Kopf, zwei Tage vor Beginn der Spiele durch selbsterstellte Videos der Wettkampfteilnehmer und Teilnehmerinnen sich und ihre Heimat vorzustellen. Das kam überall sehr schnell positiv an und durch eine offizielle Umfrage mit Stimmrecht, ebnete eine überwältigende Mehrheit die Umsetzung dieses neuen Projektes."

"Ich habe natürlich alle Videos vorher sichten können und ich verspreche Euch, dass das unvergessene Momente für alle sein werden".

"Frequenzi, Frequenzi, Frequenzi" riefen vorallem die jüngeren Stadiongäste und damit meinten sie Tarrula, den Stadionsprecher.
Frequenzi nannte man Ihn weil er zu Beginn seiner Laufbahn als Sprecher extreme Probleme mit dem Mikrofon hatte und schlimme hochfrequente Töne unabsichtlich aber reichlich "produzierte".
Seine Art und Weise, wie er damals schon reden konnte kam sehr gut an aber er leerte auch binnen weniger Minuten ganze Veranstaltungen, wenn die Rückkopplungen anfingen und er sie nicht schnell in den Griff bekam.
Ganze Springspinnenfamilien hatten danach tagelang Probleme mit dem koordinieren der acht Beine und Tarrula stand kurz davor gekündigt zu werden.

Der Großvater von Springi half damals Tarrula, dieses Problem zu lösen.
Springi wiederum, als er die Geschichte von seinem Großvater hörte, wusste, dass er das lernen wollte und sein Großvater war glücklich darüber, daß sein Enkel in die Fußstapfen von Ihm treten wollte.
Irgendwann sagte jemand aus Spaß zu Tarrula, das er ein nerviger Frequenzi ist und sein Spitzname war geboren und jeder kennt ihn nur noch unter diesem Namen...


Frequenzi kündigte Vuéla mit den Worten
..."Und jetzt kommt unser Flieger, unser Überflieger aus dem nördlichsten was der Süden Amerikas zu bieten hat. Herrliche Strände mit karibischen Flair und atemberaubender Natur...aber seht selbst was uns Vuéla an Bildmaterial mitgebracht hat".

Frequenzi drückte vier Knöpfe gleichzeitig und im Stadion wurde eine riesige dreiseitige Videoanlage,vom Stadiondach ausgehend, ausgefahren und senkte sich langsam bis in die Mitte des Stadions herab. Sie blieb in einem exakten Abstand von 50 Spinnenbeinen stehen. Alle Stadionbesucher konnten das Video, was Vuéla und sein Team zusammengestellt haben, um seine Heimat näher zu bringen, gleichzeitig anschauen.

Als erstes sah man Vuéla der kurz sein Team vorstellte, die dieses Video mit ihm zusammen in 12 Monaten gedreht haben.
Seine ersten Worte sagten viel über den Springspinnenjungen aus.

"Venezuela es un país de gracia"

sagte er, als das Video die ersten Szenen von der Landschaft seiner Heimat zeigten.
Es begann mit den wunderschönen Stränden im Norden des Landes, die Karibik mit ihren weißen Stränden und ihrer unverwechselbaren Charakteristik.

Weiter ging es in den Südosten des Landes, in das Guayana - Hochland, zu uralten Tafelbergen und spektakulären Landschaften. Alles wirkte wild undurchdringlich und plötzlich war er präsent, füllte die komplette Leinwand aus, der Salto Ángel!
"Er ist der höchste Wasserfall der Welt und ist sage und schreibe 979 Meter hoch. Dieser bietete ein Schauspiel, was jeden Besucher, der es bis dorthin schaffte, unvergessliche, magische Momente bescherte."

Jetzt ging es nach Zentralvenezuela, in die endlosen Weiten der Savannen.
"Los Llanos ist nicht nur eine Bezeichnung für diese riesige überwältigende Landschaft, die sich bis in den Süden des Landes zieht und eine Vielfalt an Biodiversität und natürlichen Veränderungen zu bieten hat".

"Nein, es ist die tiefe Verbindung der Spinnen mit diesem System, die Achtung vor der Natur. Die Llaneros sind die Nutzer und gleichzeitig auch die Hüter dieser einzigartigen Landschaft. Ich habe dort einige Zeit verbracht um zu trainieren aber das änderte sich mit der Zeit und war sehr viel mit mit diesen Spinnen unterwegs und die gefühlte Unendlichkeit der Landschaft, die Sonnenuntergänge, das alles war ein ganz anderes Training.
Ich war nie zuvor so geerdet wie dort und habe mental in den sechs Wochen soviel dazugelernt".

"Ich möchte ehrlich sein wenn ich sage, daß ein Teil von mir für immer dort bleiben wird, das meine Seele ihren Platz gefunden hat".
Für einen Moment musste Vuéla schweigen, um seine Emotionen in den Griff zu bekommen und alle spürten das und etwas unvorhergesehnes passierte. Alle im Stadion sprangen gleichzeitig hoch und das Geräusch war dieses Mal ganz besonders als alle wieder auf den Boden aufkamen, was auch mit einem lauterem Raunen als sonst endete.

Vuéla bedankte sich erstaunt und gleichzeitig emotional gerührt von dieser einmaligen Szene und setzte seinen Vortrag mit etwas schwankender Stimme fort.

"Wir kommen jetzt in den Süden des Landes, in das große Amazonasbecken und einer Artenvielfalt, die Ihresgleichen sucht.
Der Duida Marahuaca Nationalpark, mit seinen gigantischen Urwaldflächen und monumentalen Bergen hatte es mir am meisten angetan,wahrscheinlich wegen seiner Undurchdringlichkeit, diese zu meistern ohne ihr zu schaden.

Mein Team und ich fanden eine geeignete Stelle um mit den Aufnahmen zu beginnen und ich konnte mein Training mit dem Faden weiter verbessern. Ich habe das erste Mal in meinem Leben real gesehen, wieviele Varianten es von Regen gibt, die Sonne Licht malen kann, mittendrin diese riesige Artenvielfalt, uns alles erleben lassen durfte. Wir waren seit zwei Wochen dort und wollten in den nächsten ein zwei Tagen aufbrechen, zurück in die Zivilisation und meiner und der von vielen Anderen Realität. Ich konnte mir kaum noch vorstellen, das nach diesem achtmonatigem Videotripp durch mein Land, ich einfachso weitermachen konnte wie bisher aber damals wusste ich nicht, das es noch viel länger als acht Monate dauern würde.

Unser Kameramann Arraigo kam am nächsten Morgen, es war noch sehr früh, die Sonne ging gerade erst auf, aufgeregt in mein Kokonzelt und sagte, das da plötzlich überall unbehaarte Springspinnen stehen, ohne irgendeine Regung oder Sprache von sich zu geben.
Ich wusste für einen Moment nicht wie ich das Gesagte von Arraigo einordnen sollte. Es fing mit Gedanken an wie, "hat er etwas falsches gestern gegessen" oder "ist er von etwas gestochen worden", bis hin zu der Annahme, daß er einen "Dschunglkoller" bekommen hatte, wovon einige Fachzeitschriften berichteten.

Aber so abrupt aus dem Schlaf gerissen zu werden ist auch nicht gerade für klares Denken förderlich und besann mich darauf, das Araigo eine eher in sich gekehrte Springspinne ist und solche Emotionalität eigentlich nicht seinem Charakter entspricht also ging ich mit ihm mit.

Er sollte Recht behalten, denn das, was sich mir plötzlich als Anblick darbot, war in der Realität noch unwirklicher als in der Beschreibung von Arraigo.

Es waren, wie sich später herausstellte, 42 Springspinnen, die in unserem Lager überall wie angewurzelt dastanden und keine Regung zeigten. Sie waren alle absolut unbehaart aber dafür tätowiert, in unterschiedlicher Fülle.
Manche hatten nur zwei oder drei Tatoos, andere waren am ganzen Körper damit ausgestattet.
Ich sprach die erste neben mir stehende Springspinne an aber weder eine Regung, noch irgendein Satz kam aus dieser heraus.

Von weiter hinten, setzte sich plötzlich jemand in Bewegung und kam langsam auf Vuéla zu. Als sie näher herankam, erkannte er, daß sie schon komplett ergraut ist und an so manchen Stellen die Farben von den Tätowierungen verblasst waren.
Obwohl diese Spinnenfrau eine stattliche Größe hatte, überragte Vuéla sie immer noch um eine halbe Spinnenfusslänge und das schien dieser Spinnenfrau nicht zu behagen. Sie erhob das vordere rechte Bein und alle anderen 41 Spinnen bildeten einen undurchdrnglich erscheinenden Halbkreis um das Lager.
Ihr erhobenes Bein zeigte jetzt in Richtung Dschungel, dort wo das Undurchdringliche anfängt aber jetzt vielen aus dem Lager ein schmaler Pfad auffiel. Wenn man nicht weiß das dieser dort ist, würde man den wahrscheinlich nicht von alleine, nur durch puren Zufall entdecken.

Vuéla machte eine vorsichtige Bewegung mit einem seiner vorderen Beine in Richtung des Pfades, schaute sie dabei fest an. Ohne eine weiter Regung der Spinnenfrau setzte sich der Halbkreis plötzlich langsam in Bewegung und zog sich immer mehr zu, ließ aber den Weg zum Pfad frei. Vuéla sprach zu seinem Team, das alle der Aufforderung nachkommen sollten, denn er glaubte nicht, das diese feindseelig sind, denn ansonsten wären alle wahrscheinlich schon längst tot.
Nach kurzem zögern erhoben alle anderen Teammitglieder ein Bein in Richtung Pfad als Bestätigung und der ganze Trupp setzte sich langsam in Bewegung, die alte Spinnenfrau ging voran.

Vuéla gingen unzählige Gedanken durch den Kopf. Hat er richtig entschieden, setzte er so nicht das Leben von allen auf's Spiel? Aber welche Wahl hatten sie denn überhaupt gehabt, wenn alle einfach stehen geblieben wären...
Der Pfad war Spinnenbreit und danach war links und rechts nur noch dichter undurchdringlicher Dschungel.
Die Geräusche, die man sonst immer im Lager entfernt hörte, grausame, entgültige Töne, die das Leben eines Beutetieres beendeten, waren jetzt ganz nah. Ein gurgelndes Röcheln, ein kurzes quieken, ein jaulendes Weinen, was immer leiser wurde. Manche Geräusche kamen erst von etwas weiter her aber sie näherten sich immer mehr der Gruppe aber die alte Spinnenfrau setzte ihren Weg unbeirrt fort.
Das Rascheln, das zerbersten von Ästen, das winseln, ein leises hecheln aus einem Maul mit Reißzähnen die nichts Entkommen ließen, das winseln aussichtsloser wurde, ein brüllen die Beute packte, ein Ton der nach Leben schrie und es doch verlor...
Ein paar von den Teammitgliedern blieben stehen aber von dem hinteren Ureinwohnerspinnen, denn was sollten sie sonst sein, mit sanftem aber unnachgiebigen Druck aufgefordert wurden, sofort weiterzugehen.
Das Gesetz des Dschungels "Das Gleichgewicht muss erhalten bleiben, um das Leben zu bewahren"!

Zwei Stunden ging man nun schon schweigend diesen endlos scheinenden Pfad entlang und so mancher aus Vuélas Team wurde zusehends unruhig, denn die Strecke, die man bis jetzt gelaufen ist, die musste man auch wieder zurückschaffen.
Paulo, ein Kameraassistent, wollte etwas sagen aber sofort kamen drei von den Eingeborenen auf ihn zu und Paulo merkte sofort, das er lieber still sein sollte.

Plötzlich, wie von Geisterhand, war der Pfad weg und eine riesige freie Rundfäche mit einem sehr großem Rundhaus lag vor ihnen. Ed nahm fast zwei Drittel der gesamten Fläche ein.
Als die Anwohner den Trupp bemerkten, kamen viele sofort angelaufen und als sie die Fremden dabei sahen, wurde es sofort sehr laut und auch die letzten aus dem Dorf rannten herbei, um zu sehen was da los ist.



Jwu 68
 
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