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Feedback jeder Art Stef(ph)anie, eine Homage an die Liebe, das Sein und die Wunder

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  • Fiete686
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Stef(ph)anie


Das Universum ist unendlich.
Du zeigst Dich nie erkenntlich.
Ich finde das bedenklich.
Unser beider Universum ist endlich.

Du sagst es ist nebensächlich.
Dein hier und jetzt ist hauptsächlich.
Doch bei mir bist Du unpässlich.
Für mich ist das nur noch gräßlich.

Warum sind wir noch zusammen.
Dornen uns in die Herzen rammen.
Alles von damals und heute verdammen.
Nichts positives mehr aufsammeln...

...höre ein dumpfes klopfen, eine Stimme,
"ist alles in Ordnung mit Dir, mein Schatz "
Wache auf, aus grausamen Tagtraum,
vor dem Spiegel fassungslos stehe.

"Ich hörte Dich laut reden, hatte Angst!
Es klang brutal und so auswegslos".
Drehte mich zu Ihr hin, war atemlos!
Schaute in Ihre großen schönen Augen.

Ich nahm Ihre Hände und sprach zu Ihr,
"Du bist ein Engel, der mit mir redet.
Ich hatte vergessen, das Du bei mir bist".
Es wurde dunkel, fühlte plötzlich nichts.

Etwas meine Wange streichelte, ganz sanft
Öffnete meine Augen, sah eine andere Frau
Sie lächelte mich an und fragte leise
"Hast Du von Ihr diese Nacht geträumt"?

Ich nickte, fing heftig an zu weinen.
Es war unsere erste, gemeinsame Nacht.
Meine Frau wurde vor zwei Jahren
von dem Krebs sehr schnell umgebracht.

Wir waren von Anfang an für einander da,
wussten selbst, was das alles bedeutet.
Deine Mutter, früh den Kampf verloren,
Sie Beide haben uns "auserkoren".

Lagen Wochen im Hospiz, Raum an Raum.
Wir lernten uns langsam kennen,
auf dem Flur schwerer Schicksalstüren.
Du hieltest mich einfach in Deinen Armen.

Dieses Halten ließ mich nicht mehr los.
Meine Gefühl tiefe Dankbarkeit aussprach.
Meine Gedanken waren gefangen,
hinter der Tür unser aller Endlichkeit.

Beide starben im Juli, am selben Tage.
Die Sonne schien, als gäbe es nur Leben.
Meine Frau ging, Licht flutete den Raum.
Deine Mutter, schönster Sonnenuntergang.

Der selbe Friedhof, am gleichen Tage.
Wir hatten es beide beschlossen.
Viele Menschen Abschied nahmen.
Einige von diesen, uns trennen wollten.

Doch! nichts konnte uns zerreißen.
Eine Freundschaft begann zu wachsen,
was vor Schicksalstüren begann.
Verbundenheit, sich in Liebe wandeln kann.

Es waren viele Gespräche zu zweit, alleine.
Am Anfang in Restaurants, im Café.
Jeder hatte Freunde, zusammen kamen.
Langsam wurde es besser, heilten Wunden.

Der Sommer verging, Zeit bekam Flügel.
Der Herbst malte wieder, buntes überall.
Der Winter im November, Einzug hielt.
Schneemann, Schneeballschlachten...

Es war der Tag, im Dezember ohne Frau.
Es war der Tag, im Dezember ohne Mutter.
Es war der Tag, bei Familie eingeladen.
Es war der Tag, ich telefonierte mit Dir.

Abseits meiner Familie, keinem viel es auf
Sprachen wir über vieles, alles und nichts.
Ich spürte eine Sehnsucht nach Dir
und ich fühlte Deine auch nach mir.

Du fragtest, ob ich zu Dir kommen kann.
Ich zögerte, Du schnell Verzeihung sagst.
Jetzt spürte, daß alles neu beginnen wird.
Ich sagte, "das ich sofort losfahren werde".

Sagte zu meiner Familie "Tschüss".
Mein Bruder sprach ganz leise zu mir.
"Fahr' zu Ihr, dort gehörst Du jetzt hin".
Ich schaute Ihm in die Augen, sagte "ja".

Die Fahrt zu Dir war unendlich still.
Meine Gedanken laut und fassungslos.
Die Straße, wie ein Magnet zu Dir.
Die Dunkelheit jetzt nicht existierte.

Deine Tür war offen, trat ein, wie nie zuvor.
Mein Körper! mein Geist! sie zitterten.
Als wir uns sahen, flüsterst meinen Namen.
Ich den Deinen rufe, langsam zu Dir gehe.

Seh' Dich ganz nah', unsere Augen sprechen.
Ein zaghaftes Lächeln, noch von mir
Lippen sich finden, berühren, küssen.
Die Liebe, das Leben, das Sein, das Nichts!

Trage Dich in Dein Schlafzimmer, für Alles!
Das Wir jetzt frei sein kann, für Immer!
Zwei Körper, zwei Seelen vereint, für Liebe!
Unendliche Nacht, neue Schicksalstür!

Bin spät eingeschlafen, Du bliebst wach.
Meinen Traum, danach die Tränen.
Dein Streicheln auf meiner Haut, so sanft.
Was Du fragtest, ich erzählte, nicht verstand.

"Es tut mir leid, das hast Du nicht verdient"
sagte ich mit zitternder Stimme.
"Du musst Dich für nichts entschuldigen!
Gestern Nachmittag bin ich eingeschlafen".

"Ich träumte von meiner Mutter, so real!
Nichts von Dir war dabei, es war fatal!
Ich vermisste nichts in diesem Moment!
wachte auf, war überwältigt, fassungslos"!

"Deine Frau hieß Stephanie.
Meine Mutter Stefanie.
Wir beide sind eine, Ihrer Beider Sinfonie.
Des Welten Sinn im Jetzt und Hier".

Zwei Menschen auf unserer Hochzeit.
Deine beste Freundin, meine bester Freund.
Unsere Trauzeugen sie waren.
Ihre Blicke sich trafen, sich anlachten.

Sie hieß Maria und Ihn jeder Joseph rief.
Eine neue Schicksalstür sich öffnete...



Jwu 68
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Fiete,
vor zwei Jahren habe ich meine Frau durch Krebs verloren. Ich durfte sie zu Hause bis zum letzten Atemzug pflegen, was ich nie missen möchte.
Deine einprägende, tief empfundene Darstellung habe ich mit angehaltenem Atem Zeile für Zeile gelesen. Ich kann verstehen, wie Dir jetzt nach der Erfahrung tiefen Leidens zumute ist und wünsche Dir von Herzen eine neue wunderbar aufblühende und erfüllende Liebe.
Herzlichen Gruß!
Carolus
 
Hallo Carolus,
es tut mir sehr leid, was Deiner Feau zugestoßen ist aber in diesem Gedicht ist es das literarische Ich, was leidet aber auch zu einer neuen Liebe findet.
Einiges habe ich habe aus meinem wirklichen Leben mit eingeflochten, denn um mich herum gibt es Menschen die gerade einen Kampf kämpfen. Meine Frau kämpft tagtäglich mit den Gedanken, das der Krebs wiederkommen könnte und so habe ich ein Szenario geschrieben, was einige Fragen aufwirft.
Es sind die Bilder beim lesen, die nachdenklich machen sollten, dass solange es noch Liebe unter den Menschen gibt, solange gibt es auch die Hoffnung, das alles negative, was zur Zeit auf uns alle einprasselt, sich in positives verwandelt.
Die Mutter der Tochter und die Frau des Mannes können einen Plan geschmiedet haben beide zusammenzubringen, nicht nur der Liebe wegen, sondern dem Sinn des weitermachens zu begegnen.

Alles Gute für Dich Carolus

Liebe Grüße vom Fiete
 
  • Fiete686
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