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Stell dich drauf ein

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Stell dich drauf ein
 
Dass es nicht bleibt, wie du’s gewöhnt bist

und auch nicht so, wie du meinst


dass du nicht ewiglich gebraucht wirst


obwohl du unersetzlich scheinst


dass die Zeit auch dich verändert


das Ergebnis dich erschrickt


stell dich drauf ein.

 

Dass nicht alles wirklich wahr ist


was du für bare Münze nimmst


dass auch du mal den Überblick verlierst


und dann nicht mehr bestimmst


dass auch der beste Plan mal scheitert


einer Mehrheit nicht gefällt


stell dich drauf ein.

 
( Ich mein’s nicht bös'
ich seh' Dich an
und sehe mich
als jungen Mann
der meint, dass ihm
die Welt gehört
und es nichts gibt
das ihn zerstört
was für Dich gut ist –
das allein –
muss eben nun
der Maßstab sein
und alles andere
ist nicht wichtig
eines Tages
siehst Du’s richtig
 
Was Fassade ist
die fällt
und was am Ende
sich doch hält
wo Du Dich einfach
nur bedienst
und das, was Du
wirklich verdienst
weil Du es selbst
aus eigner Kraft
und ohne
Leiharbeit geschafft
die andre für Dich
leisten mussten
ohne Dank
doch mit Verlusten )
 
Dass man sich zwei mal sieht im Leben

wenn 'ne Rechnung offen steht


dass nicht alle dir vergeben


falls dir was daneben geht


und deine bloße Existenz


was sein kann, womit du wen störst


stell dich drauf ein.

 

Dass alte Siege dir nichts nützen


wenn die Gegenwart sie raubt


nicht alle Götter dich beschützen


hast du auch an sie geglaubt


dass du trotz eigener Potenz


am Ende Gnade brauchen wirst


stell dich drauf ein.

 
Rupert 15.4.2011 ( eine Zeile verändert/überarbeitet am heutigen Tag :wink: )
 
Das find' ich gut, das Gedicht!
Es wird in der modernen Lyrik sowieso nicht mehr so viel Wert auf Metrum und sowas gelegt, glaube ich, aber manche Gedichte geraten dann total abgedreht und einfach nur bescheuert gereimt.
Oder man denkt, dass die eigentlich alle keine Idee hatten und mit komplizierten Sätzen vom leeren Blatt ablenken.
Dein Gedicht hat eine Botschaft, die wird vielleicht zu ausführlich durchgekaut und man kann kaum jeden Vers erinnerungswürdig gestalten, aber dass sie in Umgangssprache rüber gebracht wird, ist schön.
Ab und zu ist mal so eine Phrase dabei, wobei das Gedicht aber nicht ins Langweilige abrutscht. Es klingt weder zu geschwollen, noch zu kindisch, sondern kommt authentisch rüber.
Ich finde, man könnte sich einen Vater in der midlife crisis vorstellen, der in einem Anfall von rhetorischer Brillanz seinem Sohn die Welt erklärt.
Dass nicht alle Kommas gesetzt wurden, ist nicht so wichtig - kann man ja auch absichtlich machen.
Naja, ich bin nicht vom Fach
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Herzliche Grüße
cp
 
Freut mich, dass Dir mein Gedicht gefällt.
Die Kommata sind tatsächlich unvollständig, weil einige davon begannen, mich zu stören 😎
und so habe ich mir erlaubt, sie zu entfernen...
bin leider kein Vater ( oder, wenn man die Finanzen ins Auge nimmt, gottseidank ),
aber "Midlifecrisis" könnte stimmen :wink:
auf jeden Fall fühl ich mich desöfteren ziemlich alt,
älter als ich bin :lol:
und ich habe mit Absicht den Mittelteil in Klammern gestellt ( und den Rest vergrößert ),
weil ich da auch fand, dass die ein oder andere Phrase dabei ist...
wie Du vielleicht gemerkt hast, sind da die "Du's" großgeschrieben,
als direkte Anrede.
So war ursprünglich das ganze Gedicht,
aber ich finde, dass der Rahmen auch allgemein verstanden werden kann,
also habe ich den herausgehoben und auch das geändert.
Kurze Zeit spielte ich mit dem Gedanken, den Mittelteil dann ganz wegzulassen,
aber es stehen doch einige essentielle Dinge mit drin...
so, finde ich, kann der geneigte Leser es halten, wie er will -
er kann das Gedicht, das mMn ohne den Mittelteil irgendwie "gelungener" erscheint,
aber mir persönlich dann doch zu unvollständig ist, auch ohne ihn lesen.
 
Was die "moderne Lyrik" betrifft:
Ich selber habe da keine Abneigung, meine eigenen Sachen sollen vielfältig sein,
dieses Ding entstand eben so, andere sind wieder anders,
wobei man dann als Leser die Idee, die dahinter steckt, vielleicht auch nicht immer mitbekommt :wink:
aber ganz sicher schreibe ich nix, wenn mir nix einfällt, bzw. lass es dann gleich wieder.
Momentan z.B. fehlt mir mehr oder minder die Inspiration.
Da sich alles in Zyklen abspielt, habe ich aber keine Sorge, dass sie nicht wiederkäme -
es gibt eben Phasen von In- und Output.
 
Herzlichen Dank für Deinen Kommentar.
LG
Rupi
 
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