Feedback jeder Art Strandgut (Schüttelreimgedicht)

[Cornelius]

Die Wogen singen Meereslieder.
Am Spülsaum liegt ein leeres Mieder.
Ein Pärchen auf der Landungsbrücke
blickt schweigend in die Brandungslücke.

In Gischt und Wasserstrahl gewandet
ist dort ein Buckelwal gestrandet.
Nun möchte gern der Schnuckel beiden
ein Stück Filet vom Buckel schneiden.

Gleich zückt er einen losen Degen
zwecks Wal-in-Plastikdosen-Legen.
So tragen sie den Tupperwal
flussaufwärts bis nach Wuppertal.

 

[Claudi]

Lieber Cornelius,

da hast du mal wieder sensationell geschüttelt und gleich drei Strophen zusammengekriegt, ohne dass der rote Faden abreißt. Das ist beim Schüttelreim ja immer die große Herausforderung. Du schaffst es ausnahmslos mit originellen Reimen, die Spannung zu halten und eine witzige Geschichte zu erzählen. Und das selbstredend in der von dir gewohnten handwerklichen Qualität.

Ganz großes Kino! Ich verneige mich.

LG Claudi

 

[gummibaum]

Lieber Cornelius,

eine unterhaltsame Geschichte, die Küste und Binnenland verbindet. Besonders gefällt mir der witzige „Tupperwal“.

Eine Besonderheit bieten die Verse 5 und 6, da nicht alle Buchstaben im geschüttelten Reim wieder auftauchen; die beiden tauschen untereinander nur Teile von Silben (stra/wa) aus.

Sehr gern gelesen.

LG g

 

[Claudi]

Eine Besonderheit bieten die Verse 5 und 6, da nicht alle Buchstaben im geschüttelten Reim wieder auftauchen; die beiden tauschen untereinander nur Teile von Silben (stra/wa) aus.

Hallo Gummibaum,

ja, auf die Konsonantenfolgen vor dem betonten Vokal kommt es an. Was nach dem Vokal kommt, muss nur (wie bei jedem anderen Endreim) phonetisch passen. Der Verlängerungskonsonant "h" im "Strahl" gehört also nicht zum Schüttelmaterial. Der Schüttler ist korrekt.

LG Claudi