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Nur Kommentar Totenklage

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(Ein Gedicht im Stile einer gotischen Totenklage)

O du, unendlicher Schmerz meiner Seele, Leyla...
Ehe du von mir gehst, an der Schwelle zur dunkelsten Stund,
Lass noch einmal meine Lippen pressen an deine Stirn,
Bevor der Moder der Zeit unsere letzten Stunden zerfrisst.
Sieh mich an im Schein des Mondes, der blutig und düstere.

Die Hölle und ein Fluch in meinem Blick nunmehr wallen.
Was ich hier sehe, das ist kein Lebewohl,
Nur der eisige Abgrund der Ewigkeit in hallenden Hallen.
Unsre Wege trennen sich hier in unseliger Nacht,
Du entschwindest in Reiche, die niemand betrat;
Ich allein bin's, der zurückbleibt, der hier Wache hat,
Bei den Welken, Blättern, die der Herbst mir gebracht hat.


Jede Nacht wird das Gedenken an dich, ein Rabe, ein Graun,
Sich auf den zerstörten Turm meines Herzens niederlassen.
"Nimmermehr!" wird ein Schrei sein, o du Holde, mein Herz,
"Nie wieder!" wird's in den Tiefen der Seele erfasst.
Ich weiss, alle Liebenden, all ihre bleichen Traumgestalten,
Werde deinen Namen den verlorenen Winden anvertrauen.
Dieser Abschied, er ist nicht von der Art, die schnell zerfallen;
Es ist ein Sturz in der Ewigkeit, eisige Arme, ein ewiges Grau.

Ehe du gehst, umfange mich, einmal nur, zum letzten Mal,
Wie ein steinernes Bild, das dem Grab selbst entstieg.
Lass diesen Augenblick, dies Drama, dies Schweigen ohne Zahl,
Sich in die Zeit mit verdammter Unsterblichkeit fügen.
Alles verfault, alles stirbt, alles wird zu Staub und Asche hier,
Doch der letzte Augenblick, den wir noch miteinander hatten,
Wird wie ein Grabmal sein, das in mir steinern erwacht,
In der finsteren Burg meiner verdammten Seele,

für alle Zeit, so wie meine Liebe der Nacht...
 
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