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Vielleicht liegst du ja wach und kannst nicht schlafen
und lauschst im frühen Morgenrot dem leisen
Gezwitschere der Amseln und der Meisen,
umringt von tausend ausgezählten Schafen.

Durchsuchst du auch das Meer nach einem Hafen
und schwimmst darin doch ewig nur in Kreisen.
Verirrt, statt deine Träume zu bereisen,
in Stürmen von Gedanken, die dich strafen.

Und fürchtest du im Wind dich zu verlieren,
durchs Meer der Schwermut falsch zu navigieren.
Liegst du noch wach, wenn Zweifel dich zerfrisst.

Dann atme tief, vergiss Konflikt und Schmerzen.
Du bist geliebt, bis tief in deinem Herzen.
Ich wünsche mir, dass du das nie vergisst.
 
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Lizzys Themen
Hallo Anaximandala,

Dein Gedicht beschreibt wunderbar wie man sich in einer schlaflosen Nacht fühlt und hat solch ein schönes Ende! Ich glaube, wenn ich wieder nicht schlafen kann, werde ich es lesen und mich getröstet fühlen!

Danke dafür und liebe Grüße, Lizzy
 
lieber delf,

dein ansprechendes sonett im schlaflos-in-seattle-stil hat mir sehr gut gefallen. das LI liegt wach, die gedanken kreisen und finden keinen ruhepunkt (sehr schön dazu das bild vom fehlenden hafen, weshalb die gedankenschiffe leider keinen liegeplatz finden können), die traumlosigkeit und von zweifeln gesäumter wind umtosen das LI - wunderbar ausgedrückt und nacherlebbar, nachfühlbar und selbsterinnernd geschrieben. aber mit der conclusio, dass man sich selbst lieben kann und soll, weil man einzigartig ist, werden die zweifel einfach weggeatmet und eine zufriedene stille tritt ein. wunderhübsch.

ein paar kleine anregungen möchte ich dalassen, wenn du geneigt bist, sie zu lesen. ansonsten einfach hier stoppen.😊 (es sind eh nur korinthen, man kann auch alles so lassen, wie es ist)


Vielleicht liegst du mal wach und kannst nicht schlafen.

ich würde das gedicht ins hier und jetzt holen wollen, dann fände ich es als leser näher, greifbarer, authentischer.

Vielleicht liegst du jetzt wach und kannst nicht schlafen.
Und lauschst du früh im Morgenrot dem leisen


das erneute "du" stört mich hier irgendwie.

Und lauschst im frühen Morgenrot dem leisen
Gezwitschere der Amseln und der Meisen,
umringt von tausenden gezählten Schafen.


hier stimmt imho die betonung nicht bei "tausenden". könntest du z. b. folgendermaßen beheben:

umringt von tausend ausgezählten Schafen.


Durchsuchst du auch das Meer nach einem Hafen,
doch drehst dich auf ihm ewig nur in Kreisen.


hier hätte ich statt *drehen* ein verb gewählt, welches das meerthema weiterführt, z. b. schwimmst in kreisen oder so etwas.

doch schwimmst du auf ihm ewig nur in Kreisen (eigentlich "in ihm", das klingt aber auch nicht so toll, hier müsstest du nochmal feilen, was am besten passt)
Verirrt, statt deine Träume zu bereisen,
in Stürmen von Gedanken, die dich strafen.

Und fürchtest du, im Wind dich zu verlieren,
bloß weiter durch die Zweifel zu rotieren.
Liegst du mal wach, wenn Zweifel dich zerfrisst.


zweimal den zweifel so kurz hintereinander würde ich vermeiden und stattdessen das meerthema vertiefen. vielleicht so?

Und fürchtest du, im Wind dich zu verlieren,
durchs Meer der Schwermut falsch zu navigieren.
(falls dich zweimal *Meer* im gedicht stört, könntest du in der oberen strophe auf die *See* ausweichen)
Liegst du noch wach, wenn Zweifel dich zerfrisst.

Dann atme tief, vergiss Konflikt und Schmerzen.
Du bist geliebt, bis tief in deinem Herzen.
Dann denk daran, dass du etwas Besondres bist.


ui, ein herz-schmerz- reim. mutig. 😉 und zweimal "dann" am anfang. falls ich deine aussage richtig verstanden habe (heilung durch selbstliebe), könnte man sie für meinen geschmack noch deutlicher machen. ein bsp.:

Dann atme tief, vergiss Konflikt und Schmerzen
und lieb dich selbst, bis tief in deinem Herzen.
Denk immer dran, dass du besonders bist!


vielleicht wäre auch statt "Besondres" ein wort wie "einzigartig" besser. niemand ist imho etwas besonderes, aber jeder ist einzigartig.

wie geschrieben, sind das alles nur so überlegungen, die mir beim lesen durch den kopf schossen. vielleicht ist ja was brauchbares für dich dabei, vielleicht auch nicht. ist auch so ein schönes gedicht, wie es oben dasteht.🙂

liebe schnurrige grüße
sofakatze
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe sofakatze,

ein ganz großes Danke für deine netten Worte. Darüber habe ich mich ehrlich sehr gefreut 🙂


Was deine sogenannten Korinthen angeht, finde ich, dass du sogar recht akkurat die meisten Stellen, mit denen ich selber gerungen habe, aufzählst.


Was die erste Zeile angeht, ich glaube jetzt klingt mir fast ein bisschen zu hart, vielleicht sogar zu konkret. Ich hatte überlegt von Nachts zu schreiben, das hat mich im Klang aber auch eher gestört. Was ich mir vorstellen kann, ist

Vielleicht liegst du ja wach und kannst nicht schlafen

(oder
Vielleicht liegst du mal/ja wach. Kannst du nicht schlafen)


Deinen Vorschlag zur zweiten Zeile hatte ich kurz vorm Posten sogar noch so im Text stehen. Was mich gestört hat war das und an erster Stelle. In einem Satz mit der ersten Zeile und dem kurz vorher stehenden und war es mir etwas viel auf einmal.
Deshalb hab ich versucht es in 2 Sätzen zu konstruieren. Ganz glücklich bin ich aber auch damit nicht. Im Satzfluss gefällt mir das frühe Morgenrot nämlich weit besser.
Also deinen Einwand übernehme ich direkt wieder in den Text.


Am liebsten hätte ich zum Beispiel auch von Amseln und von Meisen geschrieben, statt der Amseln ..., das hätte für mich einen schöneren Klang gehabt. Bloß es folgt direkt darauf schon umringt von ... .


Zur vierten Zeile, die tausend ausgezählten Schafe gefallen mir! Ich hatte erst von massenhaft gezählten Schafen geschrieben, fand das Wort aber irgendwie nicht passend und hab deshalb lieber die nicht ganz sauberen tausende genommen.
Das nehm ich.


In der siebten Zeile gefällt mir schwimmst ganz gut, auch etwas subtiler in der Wirkung und nicht gedoppelt mit den Kreisen und gedreifacht mit dem rotieren 😀

Vielleicht
und schwimmst darin doch ewig nur in Kreisen
(mein eigentlicher Favorit, es sind aber ganz schön viele unds im Gedicht ... )

oder
doch schwimmst darin auf ewig nur in Kreisen

Das doch drehst dich klingt finde ich selber auch ziemlich abgehackt.


Zu dem Zweifel, ja du hast recht ... das ist mir sogar erst nach dem Einstellen richtig aufgefallen. Also, ohne Frage, dein Vorschlag ist perfekt, den nehme ich.

Dass das Meer jetzt zwei Mal im Gedicht ist, stört mich so erstmal nicht.


Liegst du noch wach ist eine schöne Idee.
Ich kann mir entweder vorstellen, das Gedicht mit Vielleicht liegst du mal wach zu beginnen und hier die Formulierung aufzugreifen mit Liegst du mal wach, um das Bild "abzuschließen"
oder aber mit Vielleicht liegst du mal/ja wach zu beginnen und hier mit noch sozusagen eine Steigerung einzubauen.
Da denke ich noch kurz drüber nach 🙂


Der Herz-Schmerz Reim ... ich weiß 😀
Ich wollte bloß nicht zu abstrakt werden und die Zeile Du bist geliebt, bis tief in deinem Herzen gefiel mir so gut, deshalb ist das für mich hier ok.

Aus dem dann in der 12ten Zeile könnte ich ein so machen, ich fand nur, dass es weniger natürlich klingt, oder in unnatürlichem Sinne überpoetisiert.
Vielleicht trifft es das ja 😀 vielleicht lieg ich aber auch daneben ... am liebsten wäre es mir wohl das dann hier stehen zu lassen, dass sich die Strophe als Auflösungsversuch präsentiert und vielleicht für die letzte Zeile etwas zu finden 🙂

Die letzten beiden Zeilen hab ich bewusst so formuliert, dass sie zwar auch zu Selbstliebe und Selbstwert aufrufen. Aber geschrieben ist es als eine Botschaft von außen. Deswegen, die vorletzte Zeile gefällt mir so.


In der letzten Zeile verstehe ich deinen Einwand gut. Ich ringe auch etwas den ganzen d's am Anfang.

Vielleicht
dann denk daran, dass du für mich besonders bist

Das wird aber fast zu persönlich sag ich mal. So eine Aussage darf gerne mitschwingen, konkret sagen wollte ich es eigentlich nicht. Auch damit das Gedicht seinen allgemeinen Charakter behält.
Ich mach mir aber gerne weiter ein paar Gedanken zur letzten Zeile 🙂


Auf jeden Fall bin ich dir sehr dankbar für deine netten Worte und deine ausführlichen Gedanken.
Ein paar übernehme ich direkt 🙂


Ganz liebe Grüße an dich
Delf
 
Zuletzt bearbeitet:
lieber delf,

danke, dass du deine überlegungen mit mir teilst und ich freue mich, dass du etwas aus den meinigen übernehmen konntest. ☺️

zur ersten zeile: *nachts* würde ich auch ausschließen. *ja* ginge natürlich, wenn dir *jetzt* zu konkret und zu hart in der lautfolge ist. *mal* klingt zwar schön weich, ist aber eben auch so lala, so nichtssagend, so völlig unbestimmt. wenn verkürzungen für dich kein problem sind, könntest du auch zu *grad* (für gerade) greifen, es wäre zumindest klanglich ebenfalls schön weich. aber eben auch gleich zweimal verkürzt, ich bin nicht unbedingt fan dieser variante.

Am liebsten hätte ich zum Beispiel auch von Amseln und von Meisen geschrieben, statt der Amseln ..., das hätte für mich einen schöneren Klang gehabt. Bloß es folgt direkt darauf schon umringt von ... .

ja, das kann ich gut nachvollziehen, ich würde auch *von* vor den meisen und amseln bevorzugen. dann müsste man die nächste zeile umstricken, um das weitere *von* zu meiden ... schwierig. die tausend ausgezählten schafe sind einfach zu gut, um sie zu verwerfen.

wenn du in der siebten zeile auf das *und* verzichten willst, weil es dir zu viele werden, kannst du auch einfach mit dem *schwimmst* anfangen und später noch ein wort einfügen, z. b:

Durchsuchst du auch das Meer nach einem Hafen:
und schwimmst darin doch in ewig gleichen Kreisen.


na, die variationsmöglichkeiten dieser zeile sind schier endlos. such dir einfach etwas aus, was für dich stimmig klingt.🙂

oder aber mit Vielleicht liegst du mal/ja wach zu beginnen und hier mit noch sozusagen eine Steigerung einzubauen.

also ich bin ganz klar für diese variante. einstieg mit *ja*, am ende das *noch*. bin gespannt, wofür du dich letztlich entscheiden wirst. ebenso, ob und wenn ja, wie du die endstrophe noch verändern wirst. noch eine idee von mir:

Dann atme tief, vergiss Konflikt und Schmerzen.
Du bist geliebt, bis tief in deinem Herzen.
So tief, weil du was ganz Besondres bist.


macht spaß, mit dir an deinem gedicht zu werkeln. 😄

liebe schnurrgrüße
sofakatze
 
Hallo liebe sofakatze,

lieber delf,

danke, dass du deine überlegungen mit mir teilst und ich freue mich, dass du etwas aus den meinigen übernehmen konntest. ☺️

Nicht dafür 😊

Also, ich habe für die erste Zeile
Vielleicht liegst du ja wach
übernommen und damit auch für die 11te
Liegst du noch wach

Mit dem mal hast du recht, diese lari-fari-Unbestimmtheit war es auch, was mich selber noch am mal gestört hat.
Ich glaube für den Moment gefällt es mir so aber ganz gut 🙂

Die siebte Zeile lasse ich glaube ich erstmal mit dem und stehen, mache mir aber weiter noch ein paar Gedanken.

Was den Schluss angeht, gefällt mir deine Idee ziemlich gut! Ein bisschen blöd sind die 3 tiefs in der Strophe, obwohl sich da sicher eine Lösung finden würde.

Ich hab aber eine Idee, die mir noch besser gefällt.
Ich wünsche mir, dass du das nie vergisst.

macht spaß, mit dir an deinem gedicht zu werkeln. 😄

liebe schnurrgrüße
sofakatze

Das kann ich nur zurückgeben!
Schön, dass du dich hier beteiligt und geholfen hast, das Gedicht zu verbessern 🙂

Ganz liebe Grüße 😊
Delf
 
lieber delf,

Ein bisschen blöd sind die 3 tiefs in der Strophe, obwohl sich da sicher eine Lösung finden würde.

Ich hab aber eine Idee, die mir noch besser gefällt.
Ich wünsche mir, dass du das nie vergisst.

ja, dreimal *tief* ist natürlich nicht so optimal, auch wenn die beiden letzteren sich ja gegenseitig bedingen. das würde ich auch noch ändern. bei deiner neuen version, die ich in ähnlicher form auch schon durchgespielt hatte, hast du nun zweimal *vergiss(t)* in der strophe. vielleicht bist du jetzt damit trotzdem zufrieden, mich würde es immer noch stören. aber du findest schon noch heraus, was der beste vers ist, da habe ich gar keinen zweifel. 😊

liebe grüße zurück ☺️
sofakatze
 
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