Hallo Sternenstaubsucher und Kydrian,
Ich habe den Text vor über einem Jahr geschrieben, war damals eine Zeit wo ich mich sehr intensiv mit dem Thema Vergebung beschäftigt habe. Dein Text hat mich tatsächlich wieder an diesen hier erinnert, und darauf hin habe ich meine Notizbücher danach durchsucht.
Im ersten wie im zweiten Teil ist beide Male das Kind / Opfer gemeint. Bzw das Kind, welches erwachsen geworden ist. Und dass dieser Mensch seinem "früheren Ich" vergeben darf. Es geht mir hier ausschließlich um die Selbstvergebung, denn auch wenn objektiv gesehen das Kind keine Schuld hat, die Schuldgefühle sind da und sehr stark. Vielleicht ist es ein symbolisches Verzeihen, um Loslassen zu können, sich selbst von der Schuld frei zu sprechen.
An keiner Stelle richten sich die Worte an den Täter, dass es so rüber kommt war nicht beabsichtigt.
Ja, ich denke "vergeben werden" wäre korrekt, ob es ohne das "werden" inkorrekt ist weiß ich gar nicht, aber Du hast recht, man erwartet ein "werden". Ich muss dazu vielleicht sagen dass ich vor einem Jahr im schreiben sehr experimentierfreudig war... einige Texte waren mehr abenteuerlich ohne mit einem Fuß auf grammatikalischem Boden zu stehen. In diesem habe ich einfach versucht auf das wesentliche zu reduzieren, Ausdruck in Worten bzw Versen die teilweise unvollständig sind.
Würde ich den Text heute noch mal schreiben, würde ich das "werden" wohl auch einbauen, hab mich zu sehr an diese Kurzform gewöhnt..
Wie gesagt geht es hier nur um Selbstvergebung, aber ich glaube es kann (da ist jeder anders) manchmal auch helfen dem Täter zu vergeben, nicht um seines Willen, aber für sich selbst, um damit abzuschließen und loszulassen. Sein Leben lang den Groll darüber mit sich herum zu tragen, wäre in meinen Augen eher einer Niederlage.
Danke euch beiden fürs lesen und die Rückmeldung!
LG
Lichtsammlerin